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Die Grafikkarten-Performance unter The Crew

Seitens der PC Games Hardware und des TechSpots hat man sich die Grafikkarten-Performance unter dem Autorennspiel "The Crew" angesehen. Das Spiel auf Basis der Babel-Engine erfordert mindestens einen Vierkern-Prozessor (ab Core 2 oder Athlon II), 4 GB Hauptspeicher, ein 64-Bit-Windows und eine DirectX-10-Grafikkarte ab Radeon HD 4870 oder GeForce GTX 260 mit 512 MB Grafikkartenspeicher. Für die FullHD-Auflösung auf Medium-Details werden hingegen gleich ein Vierkern-Prozessor ab der Nehalem-Serie oder ein schneller Athlon II, 8 GB Hauptspeicher und eine DirectX-11-Grafikkarte ab Radeon HD 6870 oder GeForce GTX 580 mit 1 GB Grafikkartenspeicher empfohlen.

Interessanterweise benutzt das Spiel einen Frameratenlock von original 30 fps, welchen man zwar auf 60 fps abändern, jedoch nicht komplett deaktivieren kann. Bezüglich Anti-Aliasing bietet "The Crew" TXAA, FXAA und Multisampling Anti-Aliasing (MSAA) an, wobei alle Verfahren keine großen Preise gewinnen: TXAA steht nur nVidia-Grafikkarten zur Verfügung, FXAA weichzeichnet (wie üblich) zu stark, MSAA hinterläßt ein stark flimmerndes Bild. Eine optimale Lösung steht faktisch nicht zur Verfügung – wieso die Spielentwickler nicht SMAA oder Supersampling eingebaut haben, wird deren Geheimnis bleiben. Gerade angesichts des Frameratenlocks auf normalerweise 30 fps dürften schnelle Grafikkarten kaum ein Problem mit Super- oder Downsampling haben.

Zudem ist auch "The Crew" wieder Teil von nVidias Gameworks-Programm, womit insbesondere der PCGH bei ihrer Arbeit der deutliche Verdacht aufkam, AMD-Grafikkarten würden unter diesem Spiel durch einige Grafikoptionen behindert. Wegen des Frameratenlocks (bei allgemein hoher Performance unter modernen Grafikkarten) und auch der fehlenden Dokumentation zu vielen Grafikoptionen ist dies aber insbesondere im Fall von "The Crew" sehr schwer zu belegen. Da die Benchmarks des TechSpots augenscheinlich nicht diese Probleme haben – AMD- und nVidia-Grafikkarten zeigen dort eine jeweils vollkommen anständige Performance – erfolgt die nachfolgende Performance-Klassifizierung ausschließlich anhand der Messungen des TechSpots unter der Ultra-Bildqualität des Spiels mit SSAO+ und 4x Multisampling Anti-Aliasing:

The Crew – 1920x1080 Ultra-Quality, SSAO+ & 4xMSAA (Quelle: TechSpot)
AMD HD7000 AMD R200 nVidia GF600 nVidia GF700 nVidia GF900
25-29 fps 260X 660 750Ti
30-39 fps 7850 265
270
660Ti
40-49 fps 7870
7870-Boost
7950
7950-Boost
270X
285
280
670 760
50-59 fps 7970
7970-GHz
280X 680 770
60 fps 290
290X
Titan 780
Titan Black
780Ti
970
980

Wie gesagt ergeben die Messungen des TechSpots ein sehr ausgeglichenes Bild, in welchem weder AMD noch nVidia größere Vorteile für sich verbuchen können. Auffallend ist die extrem starke Skalierung des Titels mit schwächeren Grafikkarten – beispielsweise kommt eine GeForce GTX 680 noch auf über 50 fps, während eine GeForce GTX 660 die 30-fps-Marke (knapp) nicht schafft. Abhilfe kann hier im übrigen der Wechsel von MSAA auf FXAA bringen, laut den Messungen der PCGH profitieren insbesondere die schwächeren Grafikkarten hiervon deutlich mit Frameratengewinnen zwischen +50% bis +70%. Unter FXAA dürften auch noch kleinere Mainstream-Modelle wie Radeon HD 7790 oder GeForce GTX 650 passabel mitkommen bzw. erreichen die größeren Mainstream-Modelle dann schnell gutklassige Frameraten. Technisch gesehen müsste es auch dazu reichen, daß frühere Spitzenmodelle wie Radeon HD 6970 und GeForce GTX 580 gut unter "The Crew" mitkommen – leider fehlen dazu derzeit die Benchmarks, um diese These zu belegen.

The Crew – 2560x1600 Ultra-Quality, SSAO+ & 4xMSAA (Quelle: TechSpot)
AMD HD7000 AMD R200 nVidia GF600 nVidia GF700 nVidia GF900
25-29 fps 7950
7950-Boost
7970
285
280
680 770
30-39 fps 7970-GHz 280X Titan 780
Titan Black
780Ti
40-49 fps 290
290X
970
50-59 fps 980

Unter 2560x1600 explodieren die Grafikkarten-Anforderungen dann in selten gesehener Art und Weise: Eine GeForce GTX 780 Ti, welche nun wahrlich keine "langsame" Grafikkarte ist und unter 1920x1080 noch problemlos in den Frameratenlock von 60 fps hereinfällt, erreicht hier nur noch 38 fps – ein wahrhaft krasser Absturz für den Auflösungswechsel nur von 1920x1080 auf 2560x1600. Will man hier 40 fps und mehr sehen, bleiben nur noch die Hawaii- und GM204-basierten Grafikkarten übrig. Wahrscheinlich wird hier aber auch der Wechsel von MSAA auf SMAA Wunder bewirken und damit dann auch solche Grafikkarten wie die Radeon HD 7970 oder die GeForce GTX 680 aus dem Feld von Frameraten unter 30 fps (nach oben hin) aufsteigen lassen.

Der TechSpot bietet zudem noch einige CPU-Benchmarks an, die allerdings nur aufzeigen, daß die vom Spielentwickler ursprünglich genannten Anforderungen (eines Vierkern-Prozessors) ziemlicher Nonsens sind. Unter 1920x1080 rasseln faktisch alle Prozessoren – inklusive auch eines Pentium G3220 oder eines FX-4100 in den 60-fps-Frameratenlock, selbst unter 2560x1600 können die allermeisten Prozessoren die Leistungsfähigkeit einer GeForce GTX 980 nahezu komplett ausnutzen. Für "The Crew" reicht augenscheinlich eine Mainstream-CPU aus, wirkliche CPU-Leistung wird nirgendwo abgefordert. Hält man sich an das nominelle 30-fps-Limit und setzt nicht mehr als FXAA als Kantenglättung an, gilt diese Einschätzung letztlich sogar für die Grafikkarten – auf niedrigen Frameraten oder/und leicht abgesenkter Bildqualität dürften letztlich auch viele Mainstream-Modelle oder ältere Grafikkarten unter "The Crew" noch mitkommen.