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Die Systemanforderungen zu Assassin's Creed Odyssey

Spielepublisher und -entwickler Ubisoft hat in seinem Blog die offiziellen PC-Systemanforderungen zum am heutigen 5. Oktober in den Handel gehenden "Assassin’s Creed Odyssey" notiert. Das Spiel auf einer weiter verbesserten Version der "AnvilNext 2.0" Spieleengine setzt erneut auf DirectX 11 als technische Grundlage, zieht die Hardware-Anforderungen gegenüber dem letztjährigen Teil der Spieleserie allerdings teilweise deutlich an. So will man minimal Core i5-2400, FX-6300 oder Ryzen 3 1200 auf 8 GB Hauptspeicher samt GeForce GTX 660 oder Radeon R9 285 mit jeweils 2 GB Grafikkartenspeicher sehen, um die Zielsetzung eines Spiels unter 1280x720 auf dem "Niedrig"-Bildqualitätspreset bei einer Framerate von 30 fps zu erreichen. Dies ergibt CPU-seitig zwar keinen echten Unterschied zu Assassin's Creed Origins, auf Grafikkarten-Seite entsprechen diese Mindestanforderungen nunmehr jedoch fast schon der Hardware-Empfehlung des Vorgänger-Titels. Somit wird also wenigstens ein älterer Spiele-PC als geringstmögliche Grundlage vorausgesetzt, auf heutige Hardware gemünzt würde man diese Anforderung grob mit Pentium G5600 oder Ryzen 3 1200 samt GeForce GTX 1050 2GB oder Radeon RX 560 schultern können.

Minimum Empfohlen Empfohlen für 4K
gedacht für 720p auf "niedrig" @ 30 fps 1080p auf "hoch" @ 30 fps 4K auf "hoch" @ 30 fps
OS Windows 7 64-Bit, DirectX 11, 46 GB Platzbedarf
CPU Core i5-2400 oder FX-6300 & Ryzen 3 1200 Core i7-3770K oder FX-8350 & Ryzen 5 1400 Core i7-7700K oder Ryzen 7 1700X
Speicher 8 GB RAM & 2 GB VRAM 8 GB RAM & 4 GB VRAM 16 GB RAM & 8 GB VRAM
Gfx GeForce GTX 660 oder Radeon R9 285 GeForce GTX 970 oder Radeon R9 290 GeForce GTX 1080 oder Radeon RX Vega 64
(rein offizielle Systemanforderungen, Core i7-3770 & Core i7-7700 gemäß der Taktratenangabe zu "K"-Modellen korrigiert)

Die vorgenannten Grafikkarten GeForce GTX 660 (Perf.Index 250%) bzw. Radeon R9 285 (Perf.Index 340%) passen im übrigen bezüglich deren Performance-Profil deutlich nicht zueinander: Das AMD-Gegenstück zu einer GeForce GTX 660 wäre eine Radeon R7 265 (Perf.Index 245%), das nVidia-Gegenstück zu einer Radeon R9 285 dann hingegen eine GeForce GTX 670 (Perf.Index 330%) – was auch immer hierbei die korrekte, seitens Ubisoft gedachte Auflösung darstellt. Ähnliche Fehler sind Ubisoft dann bei den nachfolgend genannten Prozessoren passiert: Anstatt des Core i7-3770 meint man gemäß der Taktraten-Angabe (es wurden durchgehend Base-Taktraten angegeben) vielmehr einen Core i7-3770K, anstatt des Core i7-7700 vielmehr einen Core i7-7700K. Dies macht inhaltlich keine große Differenz aus, ist aber dennoch eher unpassend, wenn bei einem Produkt mit diesem Entwicklungsbudget derartige Flüchtigkeitsfehler passieren. Dies gilt letztlich auch für die nach wie vor mitnotierten FX-Prozessoren, wo der FX-6300 so seine Schwierigkeiten haben dürfte, im Spiele-Einsatz mit einem Core i5-2400 mitzuhalten – und dies beim FX-8350 gegenüber einem Core i7-3770K faktisch ausgeschlossen werden kann.

Dessen ungerührt lautet die offizielle Hardware-Empfehlung auf Core i7-3770K, FX-8350 oder Ryzen 5 1400 auf 8 GB Hauptspeicher samt GeForce GTX 970 oder Radeon R9 290 mit jeweils 4 GB Grafikkartenspeicher, um die Zielsetzung eines Spiels unter der FullHD-Auflösung auf dem "Hoch"-Bildqualitätspreset bei einer Framerate von 30 fps zu erreichen. Hierfür benötigt man schon einen ausgewachsenen Gaming-PC – und auch wenn diese Anforderung bislang noch nicht das Niveau der letztjährigen Spiele-Generation nach oben hin durchbricht, so ist es doch gegenüber "Assassin's Creed Origins" mit dessen Hardware-Empfehlung zugunsten von GeForce GTX 760 oder Radeon R9 280X ein enormer Sprung. Mit heutiger Hardware ist das abgeforderte Performance-Niveau mittels Core i3-8100 oder Ryzen 5 1400 samt GeForce GTX 1060 6GB oder Radeon RX 570 dann grob genauso gut zu erreichen. Die zusätzliche Hardware-Empfehlung für die 4K-Auflösung unter demselben "Hoch"-Bildqualitätspreset bei wiederum 30 fps ergeht dann an Core i7-7700K oder Ryzen 7 1700X auf 16 GB Hauptspeicher samt GeForce GTX 1080 oder Radeon RX Vega 64 mit jeweils 8 GB Grafikkartenspeicher. Dies ist gehaltvoll, allerdings für UltraHD dann auch wiederum nicht so hoch, denn normalerweise sieht man die GeForce GTX 1080 heutzutage nicht mehr als eine Grafikkarte für die 4K-Auflösung an (für nur 30 fps könnte es allerdings reichen). In der Summe der Dinge erreicht "Assassin’s Creed Odyssey" damit zwar Serien-intern einen erheblichen Anforderungssprung, liegt damit aber immer noch knapp unterhalb der höchsten jemals genannten Spiele-Systemanforderungen.

Nachtrag vom 7. Oktober 2018

Als wichtiger Nachtrag zu den Systemanforderungen zu Assassin's Creed Odyssey kommt von DSO Gaming die Meldung, daß das Spiel auf Prozessoren ohne AVX1-Befehlssatzerweiterung nicht läuft (konkret beim Start kommentarlos abstürzt). AVX1 ist nach Auskunft seitens Ubisoft allerdings eine Hardware-Voraussetzung des Spiels, selbst wenn jene nicht in den offiziellen Systemanforderungen notiert wurde, sondern sich nur indirekt über die dort genannten Prozessoren ergibt. Betroffen sind Prozessoren vor Intels Sandy Bridge-Generation (Core 2 & Nehalem) sowie vor AMDs Bulldozer-Architektur (K8 bis K10), aber auch die aktuellen Celeron- und Pentium-Modelle von Intel, bei denen generell AVX deaktiviert ist. Dieses Verhalten gab es zuletzt schon bei einigen anderen Ubisoft-Spielen, wobei es hierfür immer noch nachträgliche Patches seitens des Spieleentwicklers gab. Nachdem Ubisoft sich im Fall von Assassin's Creed Odyssey zuerst etwas zierte, lautet die offizielle Aussage nunmehr darauf, das man doch noch an einem entsprechenden Patch arbeitet – ohne allerdings diesen Patch fest zu versprechen respektive einen Releasetermin zu selbigem bekanntgeben zu können.

SSE4.1 SSE4.2 AVX1 AVX2 AVX-512
AMD ab Bulldozer & Jaguar ab Bulldozer & Jaguar ab Bulldozer & Jaguar ab Bristol Ridge & Zen -
Intel ab 45nm Core 2 ab Nehalem ab Sandy Bridge ab Haswell nur Skylake-X
Anmerkung: Bei Intels Celeron/Pentium-Modellen ab der Sandy-Bridge-Generation sind alle Varianten von AVX durchgehend deaktiviert.

Nachtrag vom 11. Oktober 2018

Von ComputerBase, PC Games Hardware und WCCF Tech kommen Benchmark-Artikel zu Assassin's Creed Odyssey – wobei alle Artikel mit entsprechend optimierten Grafikkarten-Treibern AMD 18.9.3 sowie nVidia 411.70 bzw. 416.16 und wahrscheinlich auch schon mit Day-1-Patch antreten, da selbiger bereits drei Tage vor offiziellem Spielrelease zur Verfügung stand. Mit dem UltraHigh- bzw. ExtremeHoch-Bildqualitätspreset benötigt man für gut 45 fps unter der FullHD-Auflösung laut diesen Tests immerhin schon GeForce GTX 980 Ti, GeForce GTX 1070 oder Radeon RX Vega 56 – was ziemlich satt nur für diese Standard-Auflösung ist. Die offiziellen Systemanforderungen zu Assassin's Creed Odyssey werden hiermit allerdings noch nicht wirklich "durchbrochen", denn selbige sehen zwar nur eine Hardware-Empfehlung unter FullHD von GeForce GTX 970 oder Radeon R9 290 vor – dies allerdings auch nur für das Hoch-Bildqualitätspreset bei nur 30 fps. Die vorliegenden Tests zeigen dann (indirekt) darauf hin, das jene offizielle Performance-Vorgabe durchaus haltbar ist. Bildqualitäts-Süchtigen hilft dies natürlich nicht viel weiter, wenn in der Praxis selbst unter FullHD dann wie gesagt eher schon HighEnd-Grafikkarten benötigt werden.

Im Fall einer zu geringen Performance bzw. zu kleinen Grafikkarte lohnt zuerst das Zurückschalten des Bildqualitätspresets: Von "Extrem Hoch" auf "Hoch" erhält man ca. 25% Mehrperformance, von "Extrem Hoch" auf "Hoch" dann sogar ca. 50-70% Mehrperformance. Die spieleigene-Kantenglättung zu reduzieren bringt hingegen nichts, auf deren niedrigeren Stufen arbeitet jene mit einer reduzierten internen Renderauflösung, was sich in einem ziemlichen Schärfeverlust zeigt. Unter höheren Auflösungen gehen dann die Anforderungen entsprechend nach oben: 45 fps auf dem ExtremeHoch-Bildqualitätspreset sind unter WQHD erst mit GeForce GTX 1080 oder Radeon RX Vega 64 LC zu erwarten, unter UltraHD dann bestenfalls noch von einer GeForce RTX 2080 Ti. Ohne Existenz der neuen Turing-Grafikkarten würde man unter Assassin's Creed Odyssey also keine gutklassige Framerate unter 4K auf bester Bildqualität erreichen können – eine werksübertaktete GeForce GTX 1080 Ti kommt gerade einmal auf 35 fps im Schnitt heraus. Zwischen AMD- und nVidia-Beschleunigern gibt es keine beachtbaren Auffälligkeiten zu vermelden – alles ordnet sich grob da ein, wo es gemäß des allgemeinen Performance-Bilds hingehört. Die benötigte Menge an Grafikkartenspeicher ist noch eine Notiz wert: 4 GB sind unter FullHD schon arg grenzwertig, 6 GB eigentlich empfohlen. Unter WQHD reichen jene 6 GB dann ebenfalls aus, unter UltraHD sind besser denn 8 GB angebracht.