Von Reddit kommen erste Benchmarks zu einer angeblichen Radeon RX 5600 XT unter dem 3DMark13 "FireStrike" sowie "TimeSpy" unter verschiedenen Auflösungen, welche einen ersten Performance-Eindruck zur kommenden Midrange-Lösung von AMD ermöglichen. Die Karte wird unter dem 3DMark13 (natürlich) noch nicht erkannt, dürfte aber angesichts von 6 GB Speicher samt AMD-Grafikchip fast zweifelsfrei der irgendwann zum Jahresanfang 2020 anstehenden Radeon RX 5600 XT als weiterer Abspeckung des Navi-10-Chips zuzuordnen sein – welche schließlich im November exakt so seitens erster Gerüchte bereits genannt wurde. Angeblich stammt die getestete Karte aus einem OEM-System von HP – schade, das man dabei vergessen hat, einfach Screenshots aus dem Treiber oder/und von GPU-Z beizulegen, damit hätte sich diese Grafikkarte besser belegen lassen. Sofern die Werte aber kein vorsätzlicher Fake sind, dürfte dies alles schon passen – und man mit der Radeon RX 5600 XT somit eine Grafikkarte irgendwo in der Mitte zwischen GeForce GTX 1660 Ti (lt. 3DMarks -12,0% langsamer) und GeForce RTX 2060 (lt. 3DMarks +5,7% schneller) erwarten können.
FireStrike | FireStrike Extr. | FireStrike Ultra | TimeSpy | TimeSpy Extr. | rel. Diff. | |
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Radeon RX 5700 | 23339 | 10585 | 5597 | 7700 | 3539 | +20,2% |
GeForce RTX 2060 | 19817 | 8685 | 4409 | 7635 | 3419 | +5,7% |
Radeon RX 5600 XT 6GB | 18906 | 9198 | 4756 | 6446 | 2815 | 100% |
GeForce GTX 1660 Ti | 16945 | 7539 | 3311 | 6512 | 2876 | -12,0% |
Radeon RX 5500 XT 8GB | 14203 | 6618 | 3499 | 4817 | 2138 | -25,7% |
ausschließlich GPU-Scores; Wertequellen: Radeon RX 5600 XT von Reddit, Vergleichswerte von KitGuru, Hardwareluxx & Overclock3D |
Die exakten Differenzen unter einem größeren Testfeld an echten Spiele-Benchmarks dürften davon noch etwas abweichen, aber ganz grob ist die Performance der kommenden Radeon RX 5600 XT damit wahrscheinlich schon beschrieben. Dies kommt auch nicht gänzlich unerwartet, denn der hierfür allen Anzeichen nach benutzte Navi-10-Chip ist nun einmal ziemlich kräftig, selbst mit der bei der Radeon RX 5600 XT zu erwartenden erheblichen Abspeckung (das 192-Bit-Speicherinterface scheint sich durch die von 3DMark13 ausgewiesenen 6 GB Speicher zu bestätigen) kommt immer noch ein Performance-Level heraus, welches wohl jederzeit oberhalb von nVidias TU116-Chips der GeForce GTX 1660 Super & Ti Grafikkarten liegt. Allenfalls unter der UltraHD-Auflösung könnte die Radeon RX 5600 XT hier und da schwächeln, weil dann auf der AMD-Grafikkarte deren nur 6 GB Speicher zu wenig sind, während die nVidia-Karten (wie schon im Fall von GeForce GTX 1650 Super vs. Radeon RX 5500 XT) mit der kleineren Speicherbestückung besser zurechtkommen. Das etwas zurückfallende Benchmark-Ergebnis der Radeon RX 5600 XT unter dem TimeSpy Extreme (etwas schlechter als bei der ansonsten klar schwächeren GeForce GTX 1660 Ti) weist schon auf diese Problematik hin.
Nichtsdestotrotz geht AMD hiermit unter den primär für diese Karte relevanten Auflösungen (FullHD & WQHD) dem Zweikampf mit GeForce GTX 1660 Super & Ti aus dem Weg, sondern positioniert sich augenscheinlich grob +10-15% besser als beide nVidia-Karten. Damit bleibt noch abzuwarten, welchen Preispunkt AMD hierbei wählt: Eher näher an den nVidia-Karten heran bei ca. 220-230 Dollar, was dann allerdings sehr nahe am Listenpreis der Radeon RX 5500 XT (199$) wäre – oder entsprechend des Performance-Abstands etwas höher bei ca. 250 Dollar. Gemessen an der These, das die Radeon RX 5600 XT die große preisliche Lücke zwischen Radeon RX 5500 XT (169$/199$) sowie Radeon RX 5700 (349$) schließen soll, wäre der höhere Preisansatz bzw. gleichfalls noch leicht höhere Preislagen von 260-270 Dollar sehr viel eher wahrscheinlich. Aufgrund derselben Speicherbestückung gegenüber allen umherliegenden nVidia-Angeboten spielen die 6 GB Grafikkartenspeicher der Radeon RX 5600 XT bei dieser Preisfestsetzung keine Rolle – gänzlich zufrieden werden die Grafikkarten-Käufer damit natürlich trotzdem nicht sein.
Jene Radeon RX 5600 XT wird allgemein zum Jahresanfang 2020 erwartet, teilweise erhofft man sich von der CES 2020 (7.-10. Januar in Las Vegas) hierzu bereits griffige Informationen. Normalerweise ist die CES zwar keine Messe, um eine einzelne Grafikkarte als reine Produktergänzung vorzustellen – allerdings könnte es hier durchaus auch die Ausnahme von der Regel geben. Immerhin deutet der vorgenannte Komplett-PC von HP mit eben jener Radeon RX 5600 XT deutlich darauf hin, das AMD hierzu letztlich schon spruchreif ist. Dies wäre nach dem zögerlichen Marktstart der Radeon RX 5500 XT ein durchaus positives Signal, schließlich AMD kann jetzt auch mal wieder ein richtig zündendes Produkt gebrauchen. Mittels der augenscheinlichen Benutzung des Navi-10-Chips sollten eigentlich keine Lieferprobleme oder andere Schwierigkeiten auftreten können. nVidia hat zudem nach dem Abschluß des "SUPER"-Refreshs sein Pulver bereits verschossen und kann kaum noch mit neuen Garfikkarten nachlegen. Einzig Preissenkungen wären für nVidia jetzt noch denkbar – was man gerade im grünen Lager üblicherweise versucht nach Kräften zu vermeiden (da es einen Rückstand zugibt und gleichzeitig den Aktionären wenig schmeckt). Mit der richtigen Preislage, einem baldigen Launch und einer vernünftigen Lieferbarkeit könnte AMD mit der Radeon RX 5600 XT ein ähnlich überzeugendes Angebot abliefern, wie Radeon RX 5700 & 5700 XT es darstellen.
GeForce GTX 1660 Super | GeForce GTX 1660 Ti | Radeon RX 5600 XT | GeForce RTX 2060 | |
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Chipbasis | nVidia TU116, 6.6 Mrd. Transistoren auf 284mm² Chipfläche in der 12nm-Fertigung von TSMC | wahrschl. AMD Navi 10, 10.3 Mrd. Transistoren auf 251mm² Chipfläche in der 7nm-Fertigung von TSMC | nVidia TU106, 10.6 Mrd. Transistoren auf 445mm² Chipfläche in der 12nm-Fertigung von TSMC | |
Technik | 3 Raster-Engines, 22 Shader-Cluster, 1408 Shader-Einheiten, 88 TMUs, 48 ROPs, 1.5 MB Level2-Cache, 192 Bit GDDR6-Interface (Salvage) | 3 Raster-Engines, 24 Shader-Cluster, 1536 Shader-Einheiten, 96 TMUs, 48 ROPs, 1.5 MB Level2-Cache, 192 Bit GDDR6-Interface (Vollausbau) | angenommen 26-30 Shader-Cluster, 1664-1920 Shader-Einheiten, 104-120 TMUs, 48 ROPs, 3 MB Level2-Cache, 192 Bit GDDR6-Interface (Salvage) | 3 Raster-Engines, 30 Shader-Cluster, 1920 Shader-Einheiten, 120 TMUs, 30 RT-Cores, 240 Tensor-Cores, 48 ROPs, 3 MB Level2-Cache, 192 Bit GDDR6-Interface (Salvage) |
Taktraten | 1530/1785/3500 MHz (QDR) | 1500/1770/3000 MHz (QDR) | angeblich ~1620/3000 MHz (QDR) | 1365/1680/3500 MHz (QDR) |
Rohleistungen | 5,0 TFlops & 336 GB/sec | 5,4 TFlops & 288 GB/sec | geschätzt 5,4-6,2 TFlops & 288 GB/sec. | 6,5 TFlops & 336 GB/sec |
Speicherausbau | 6 GB GDDR6 | 6 GB GDDR6 | 6 GB GDDR6 | 6 GB GDDR6 |
TDP | 125W | 120W | ? | 160W |
FHD Perf.Index | 770% | 790% | geschätzt ~840-870% | 910% |
4K Perf.Index | ~101% | 103% | geschätzt ~110-115% | 123% |
Listenpreis | 229$ | 279$ | ? | 349$ |
Release | 29. Oktober 2019 | 22. Februar 2019 | wahrschl. Anfang 2020 | 7. Januar 2019 |