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Hardware- und Nachrichten-Links der Pfingstfeiertage 2020

Videocardz notieren die erste Vorab-Händlerlistung zum Matisse-Refresh aus Ryzen 5 3600XT, Ryzen 7 3800XT und Ryzen 9 3900XT (augenscheinlich schreibt AMD den Suffix "XT" im CPU-Bereich ohne Leerzeichen, im Gegensatz zum Grafikkarten-Bereich). Wie schon genannt, soll der Matisse-Refresh (angeblich) bereits am 16. Juni vorgestellt und dann am 7. Juli in den Handel gehen. Die Anzahl der Leaks zu diesem in den letzten Tagen deutet darauf hin, das es sich hierbei kaum eine Falschmeldung handeln dürfte – wenngleich die genannte Vorab-Händlerlistung aller Vermutung nach nicht auf Basis einer realen Information durch AMD oder einen Distributor entstanden ist. Solcherart Vorab-Listungen werden seitens der Händler gern nur auf Basis der aktuellen Gerüchteküche aufgelegt, einfach nur um ins Gespräch zu kommen – sprich, die dort genannten Daten stellen zumeist keine unabhängige Quelle dar, sondern entsprechen auch nur dem allgemeinbekannten Stand der Gerüchteküche.

Kerne Takt Liste Straße Release
Ryzen 9 3900XT 12C/24T angebl. 4.1/4.8 GHz 499$ vermlt. ~500-530 Euro 7. Juli 2020
Ryzen 9 3900X 12C/24T 3.8/4.6 GHz 499$ ab 419 Euro 7. Juli 2019
Ryzen 7 3800XT 8C/16T angebl. 4.2/4.7 GHz 399$ vermlt. ~400-430 Euro 7. Juli 2020
Ryzen 7 3800X 8C/16T 3.9/4.5 GHz 399$ ab 319 Euro 7. Juli 2019
Ryzen 5 3600XT 6C/12T angebl. 4.0/4.7 GHz 249$ vermlt. ~250-280 Euro 7. Juli 2020
Ryzen 5 3600X 6C/12T 3.8/4.4 GHz 249$ ab 195 Euro 7. Juli 2019
Alle Informationen zum Matisse-Refresh (XT-Modelle) sind natürlich vorläufig und noch nicht bestätigt.

Nichtsdestotrotz sind diese ersten Händlernotierungen ganz gut geeignet, um auf die Problematik hinzuweisen, das der Matisse-Refresh bei allem Interesse an dessen (angeblich) höheren Taktraten sowie (vermeintlich) höherer Performance vermutlich mit dem schlechteren Preis/Leistungs-Verhältnis antreten wird. Denn wenn AMD den Matisse-Refresh tatsächlich zum Listenpreis der bisherigen Modelle in den Markt schickt, dann ergibt sich zu den aktuellen Straßenpreisen ein geradezu erheblicher Preisvorteil zugunsten der jeweiligen Modelle aus dem Matisse-Original. AMD könnte natürlich den Matisse-Refresh zu deutlich niedrigeren Straßenpreisen abgeben oder auch gleich mit niedrigeren Listenpreisen in den Markt stellen, beides ist allerdings eher unwahrscheinlich. AMD kann auf Basis des aktuellen Erfolgs durchaus auch einmal die Preislage für ein neues Produkt hochhalten, gerade da Intel sich nunmehr für die nächste Zeit mittels der Comet-Lake-Generation bereits positioniert hat. Beide AMD-Produkte behalten damit ihre Berechtigung: Der Matisse-Refresh über die höhere Performance, das Matisse-Orginal über das bessere Preis/Leistungs-Verhältnis.

Ganz nebenbei deutet sich mittels des Matisse-Refreshs sowie der jüngsten Meldung über Zen 3+ eine Situation an, in welcher AMD augenscheinlich standardmäßig seinen jeweiligen Haupt-Generationen eine Refresh-Generation folgen läßt. Dies kann manchmal in kleinem Maßstab erfolgen, wie nunmehr mit dem Matisse-Refresh, welcher "nur" neue Modell-Nummern auf Basis wahrscheinlich nur eines neuen Chip-Steppings erhält. Oder dies kann im Rahmen eines wirklich neuen Siliziums erfolgen, welches zwar womöglich inhaltlich wenig Änderungen bietet, aber dennoch dafür ausreicht, um eine neue offizielle Prozessoren-Generation zu begründen – wie dies bei Ryzen 2000 auf Basis von Zen+ passiert ist. In die gleiche Kategorie könnte womöglich zukünfig auch Zen 3+ fallen – auch hier dürfte es kaum Änderungen an der CPU-Architektur geben, aber andere Fortschritte ermöglichen dann die Auflage einer neuen offiziellen Prozessoren-Generation. Damit kann AMD die Zeitspanne zwischen wirklichen Architektur-Fortschritten etwas auseinanderziehen, ist nicht so stark unter Druck, alles innerhalb von 12 Monaten fertigzustellen (was in der Praxis sowieso nicht funktioniert). Dies ähnelt dann etwas Intels altem Tick-Tock-Schema, wo es einen wirklichen Architektur-Fortschritt auch nur aller zwei Prozessoren-Generationen aka aller zwei Jahre gab.

Original Refresh Zeitdifferenz
Ryzen 1000 (Zen) Ryzen 2000 (Zen+) 13 Monate
Ryzen 3000 (Zen 2) Ryzen 3000XT (Matisse-Refresh) 12 Monate
Ryzen 4000 (Zen 3) mglw. Ryzen 5000 (Zen 3+) unbekannt

Nochmals Videocardz thematisieren das erste 3DMark-Ergebnis einer Intel DG1-Grafikkarte – welche mit einem Graphics-Score von 5960 Punkte unter dem 3DMark13 FireStrike exakt das frühere Resultat einer Radeon RX 460 beim Guru3D erreicht. Die dort getestete werksübertaktete Ausführung sollte leicht oberhalb des standardmäßigen Performance-Niveaus einer Radeon RX 460 von 260% im FullHD Performance-Index liegen – allerdings handelt es sich hierbei auch um eine Mainstream-Lösung des Jahres 2016, welche aus heutiger Sicht kaum noch Einsteiger-Niveau hat, sondern nur wenig oberhalb von 3D-Bremsern wie GeForce GT 1030 (Perf.Index ~170%) oder Radeon RX 550 (Perf.Index ~180%) herauskommt. Da das tatsächliche Einsteiger-Niveau derzeit wegen der teilweise sehr niedrigen Preislagen der Radeon RX 570 schon auf deren Performance-Index von 520% abgesunken ist, wäre mit DG1 auf dem genannten erformance-Niveau keinerlei Blumentopf zu gewissen – die Karte eignet sich vielleicht als Office-Lösung, ist dafür allerdings auch schon wieder leicht zu schnell. Wie allerdings vor kurzem bekannt wurde, wird Intel die DG1 sowieso nicht als Desktop-Grafikkarte auflegen, sondern nur für Mobile-Lösungen verwenden, die Gegner dort sind dann Einsteiger-Mobilelösungen aus nVidias GeForce MX Serie.

Bei der PC Games Hardware sowie GameGPU hat man sich mit der Grafikkarten-Performance von "Saints Row: The Third Remastered" beschäftigt. Der Remaster des 2011er OpenWorld-Titels wurde grafisch kräftig aufgehübscht, womit die Hardware-Anforderungen deutlich über das damalige Niveau gestiegen sind und grob sogar heute übliches Niveau erreichen. So erreicht unter der besten Bildqualität eine GeForce RTX 2080 Ti auch "nur" durchschnittlich 70 fps unter der UltraHD-Auflösung, unter der FullHD-Auflösung sind für dieselbe Framerate (welche etwas Reserve bereithält, um möglichst oft mindestens 60 fps zu erzielen) wenigstens GeForce GTX 980 Ti, GeForce GTX 1070, GeForce GTX 1660, Radeon R9 Fury X, Radeon RX Vega 56 oder Radeon RX 5600 vonnöten. Zwischen AMD- und nVidia-Hardware gibt es kaum Auffälligkeiten, zu allermeist ordnen sich die Grafikkarten dort ein, wo jene gemäß des allgemeinen Performance-Bilds hingehören. Beim Grafikkarten-Speicher werden je nach Auflösung 3½ bis 5½ GB belegt, was auf eher niedrige Speicheranforderungen hindeutet (nicht untypisch für ältere Spiele bzw. deren Remaster). Auffällig sind daneben ein bei ca. 120 fps einsetzendes CPU-Limit sowie erheblich unter dem Durchschnitt liegenden Minimum-Frameraten: Gerade bei der PCGH sowie den schnellen Grafikkarten liegen die minimalen Frameraten oftmals 30-50% unterhalb des Durchschnitts – womit ergo eigentlich mit größeren Reserven kalkuiert werden muß, wenn man den Titel wirklich durchgehend auf oberhalb 60 fps halten wollte.

Grafikkarten-Empfehlung für "Saints Row: The Third Remastered"
maximale Bildqualität mit Ø 40 fps maximale Bildqualität mit Ø 70 fps
FullHD ab GeForce GTX 970, GeForce GTX 1050 Ti, GeForce GTX 1060 3GB, GeForce GTX 1650 GDDR5 oder Radeon HD 7970 "GHz", Radeon R9 380X, Radeon R9 380X, Radeon RX 470, Radeon RX 570, Radeon RX 5500 ab GeForce GTX 980 Ti, GeForce GTX 1070, GeForce GTX 1660 oder Radeon R9 Fury X, Radeon RX Vega 56, Radeon RX 5600
WQHD ab GeForce GTX 980, GeForce GTX 1060 6GB, GeForce GTX 1650 Super oder Radeon R9 290X, Radeon R9 390, Radeon RX 480, Radeon RX 570, Radeon RX 5500 ab GeForce GTX 1070 Ti, GeForce RTX 2060 oder Radeon RX Vega 64, Radeon RX 5700
UltraHD ab GeForce GTX 1080, GeForce RTX 2060 Super oder Radeon RX Vega 64, Radeon RX 5700 ab GeForce RTX 2080 Ti
interpoliert gemäß der Benchmarks von PC Games Hardware und GameGPU (normiert auf die niedrigeren Werte der PCGH)