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Hardware- und Nachrichten-Links des 25./26. April 2020

Twitterer "Uzzi38" weist auf eine ursprünglich im AnandTech-Forum (Kopie bei Notebookcheck) zu sehende Dell-Unterlage hin, welche einen "AMD Cezanne-H" Notebook-Prozessor beschreiben. Jener kommt in der FP6-Fassung und soll Pin-kompatibel zur aktuellen "Renoir"-APU sein – sprich, hierbei handelt es sich höchstwahrscheinlich um den Renoir-Nachfolger, welcher dann schon Zen-3-basiert und im Verkauf als "Ryzen 5000 U/H/G" laufen dürfte. Dies beißt sich natürlich mit kürzlichen Vermutungen, das "van Gogh" der Codename der nächsten Ryzen-APU sein solle – wobei Namen im eigentlichen Schall & Rauch sind, es eher denn um die sich hierbei gebotene Technik drehen sollte. Und dies ist im APU-Bereich der Wechsel auf Zen 3 und RDNA2 (RDNA1 wird APU-technisch augenscheinlich übersprungen) – wobei AMD aller Wahrscheinlichkeit den Weg einer größtmöglichen Effizienz weitergeht und damit die Anzahl der CPU-Kerne sowie Shader-Cluster nicht steigern wird. Dennoch darf von AMDs NextGen-APU eine deutlich höhere Grafikleistung erwartet werden, denn 8 Shader-Cluster nach RDNA2 sollten drastisch mehr als 8 Shader-Cluster nach GCN5 (Vega) leisten können – zumindest sofern man jene ausreichend mit Speicherbandbreite füttern kann.

Raven Ridge Picasso Renoir "NextGen"
Verkaufsnamen Ryzen 2000 U/H/G Serien Ryzen 3000 U/H/G Serien Ryzen 4000 U/H/G Serien Ryzen 5000 U/H/G Serien
Fertigung 210mm², 14nm GlobalFoundries 210mm², 12nm GlobalFoundries 156mm², 7nm TSMC "verbesserte" 7nm-Fertigung von TSMC
Aufbau monolitisch monolitisch monolitisch wahrschl. monolitisch
CPU Zen 1, max. 4C (+SMT, 4 MB L3) Zen+, max. 4C (+SMT, 4 MB L3) Zen 2, max. 8C (+SMT, 8 MB L3) Zen 3, wahrschl. 8C+SMT
iGPU Vega, max. 11 CU (@ max. 1300 MHz) Vega, max. 11 CU (@ max. 1400 MHz) Vega, max. 8 CU (@ max. 1750 MHz) wahrschl. RDNA2, wahrschl. max. 8 CU
Speicher max. DDR4/3200 max. DDR4/2400 max. DDR4/3200 oder LPDDR4/4266 ?
Release 26. Oktober 2017 6. Januar 2019 6. Januar 2020 wahrschl. 2021

Nicht direkt aus der Dell-Unterlage hervor geht dann der Hinweis auf AMDs "Navi 23" – vielleicht war jener ursprünglich da, aber da das originale Posting im AnandTech-Forum entschwunden ist, läßt sich dies nicht mehr nachvollziehen. Twitterer "Uzzi38" notierte hierzu in jedem Fall "Cezanne ... is being paired with Navi 23" – was eher denn auf einen extra Grafikchip hindeutet als die integrierte Grafik von Cezanne. Leider wird dies von vieler hierzu sich anschließender Berichterstattung fälschlich wiedergegeben, so als wäre es bereits sicher, das "Navi 23" eine integrierte Grafiklösung darstellen würde – ignorierend den originalen Wortlaut wie auch den Umstand, das integrierte Grafikchips bisher bei AMD noch nie eigene Codenamen geführt haben. So lange es kein klares Anzeichen dafür gibt, das AMD diese Regelung ändert, sollte man Navi 23 besser denn als (extra) mobile Grafiklösung auffassen. Als solche wäre Navi 23 dann aber vermutlich eher dem Mainstream- oder maximal dem Midrange-Segment zuzuordnen, die genannten Dell-Notebooks sehen auch nicht unbedingt wie die größten Gaming-Boliden aus. Allerdings ist die genaue Zuordnung der drei bekannten Navi-2X-Chips (Navi 21, 22 & 23) sowieso immer noch in der Schwebe, viel mehr als (unkonkrete) Treiber-Einträge und darauf aufbauende Vermutungen existieren hierzu bislang nicht.

Von Notebookcheck kommt eine erste Betrachtung zur Performance der neuen "SUPER"-Grafiklösungen des Mobile-Bereichs, namentlich GeForce RTX 2070 Super & 2080 Super. Hierbei wurden immerhin 12 Spiele-Benchmarks (nebst einigen theoretischen Testern) im Vergleich mit den bisherigen Mobile-Lösungen angetreten – wobei die beiden neuen Mobile-Grafiklösungen beiderseits nur in einer MaxQ-Ausführung antraten und somit logischerweise ein ganz anderes Einsatzgebiet haben wie auch andere Performance-Werte aufweisen. Leider wurde nicht herausgearbeitet, mit welchem Power-Limit die einzelnen Mobile-Grafiklösungen konkret angetreten sind – was eine wichtige Information gewesen wäre, da nVidia den Notebook-Hersteller in dieser Frage (mehr als) reichlich Spielraum einräumt. Die MaxQ-Lösungen dürften höchstwahrscheinlich nahe der jeweils niedrigstmöglichen TDP daherkommen, die "normalen" Mobile-Lösungen hingegen eher in Richtung der maximal möglichen TDP gehen – aber sicher ist in dieser Frage natürlich nichts, bevor man nicht doch das BIOS dieser Mobile-Grafiklösungen ausliest.

FullHD WQHD UltraHD TDP-Klasse verbaut in Notebook
GeForce RTX 2080 Mobile 124% 127% 133% 80-150+W MSI GT76 Titan DT 9SG (Core i9-9900K)
GeForce RTX 2080 Super MaxQ 101% 107% 110% 80-150+W Acer Predator Triton 500 PT515-52-70N3 (Core i7-10750H)
GeForce RTX 2070 Mobile 100% 100% 100% 80-115W MSI GP65 Leopard 9SF (Core i7-9750H)
GeForce RTX 2070 Super MaxQ 96% 96% 95% 80-115W Gigabyte Aero 17 HDR XB (Core i7-10875H)
GeForce RTX 2060 Mobile 84% 82% 80% 65-90W MSI GE65 Raider 9SE (Core i7-9750H)
gemäß den Messungen von Notebookcheck unter 12 Benchmarks

Insofern lassen sich aus diesen Mobile-Benchmarks auch keine ganz generellen Performance-Aussagen ziehen: Sicherlich kommt alles halbwegs derart heraus, wie man sich vorstellen konnte – aber die genauen Abstände der Mobile-Lösungen untereinander sind keineswegs überzubewerten, dürften viel eher von der (unbekannten) Grafik-TDP des konkreten Testgeräts abhängen als von der eigentlichen Hardware bzw. den Hardware-Differenzen dieser Mobile-Beschleuniger. Allenfalls kann man sagen, das sich über TDP-Beschränkungen augenscheinlich sehr viel an der Grafik-Performance ändern läßt, wenn die GeForce RTX 2080 Mobile (das non-Super-Modell) unter UltraHD um immerhin +21% vor der GeForce RTX 2080 Super MaxQ herauskommt (unter 4K dürfte dann auch der CPU-Unterschied keine Rolle mehr spielen). Um dies genauer zu erörtern, bräuchte man dann aber wirklich die exakten TDP-Werte der jeweiligen Grafiklösungen, schließlich kommen gerade unter Notebook-Bedingungen sowieso noch andere Störfaktoren wie unterschiedliche Prozessoren sowie anders gedachte/aufgebaute Systeme hinzu. Nutzvolle Grafik-Benchmarks unter Mobile-Bedingungen sind leider arg selten, so das viele diesbezüglich existierende Fragen nicht mit der gewünschten Genauigkeit beantwortet werden können.