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Intel-Folien zum Thema Ivy Bridge Overclocking

Intel hat auf seinem letzten Intel Developer Forum 2012 in Peking ein paar neue Informationen zum Thema Overclocking bei Ivy Bridge herausgelassen – einem der letzten Punkte, welcher zu Ivy Bridge noch etwas vakant war. Denn gemäß früheren Informationen wollte Intel Ivy Bridge anscheinend wirklich bessere Übertaktungsmöglichkeiten spendieren, konkret in Form von variablen Grundtaktraten ähnlich wie bei Sandy Bridge E. Davon ist nun aber keine Rede mehr, die Übertaktungsoptionen von Ivy Bridge gleichen grob denen von Sandy Bridge – mit hier und da kleineren Verbesserungen, aber generell der gleichen Übertaktungs-Strategie.

Und diese heißt bei Ivy Bridge weiterhin K-Prozessoren, die anderen Prozessoren sind wie gewohnt nur arg eingeschränkt übertaktbar: Bei den Modellen mit TurboMode kann man den Takt jeweils um 400 MHz anheben, bei den Modellen ohne TurboMode ist gar kein Overclocking möglich (wie bei Sandy Bridge). Nur die K-Modelle bieten mittels ihres freien Multiplikators eine echte Übertaktungseignung, wobei der bis x63 freie Multiplikator von Ivy Bridge nur HighEnd-Übertakter interessieren dürfte, ansonsten auch der bis x57 freie Multiplikator von Sandy Bridge reichen würde. Beim Grundtakt ist weiterhin überall 7% Spielraum freigegeben – welchen man aber besser nicht nutzen sollte, da viele Systeme schon bei 3 bis 5 Prozent mehr Grundtakt instabil werden.

Kleinere Verbesserungen gibt es bei der maximalen Übertaktbarkeit der integrierten Intel-Grafik (Multiplikator von x57 auf nunmehr x60) sowie bei den Speicherteilern (nunmehr auch 200-MHz-Schritte möglich zuzüglich zu den auch bei Sandy Bridge möglichen 266-MHz-Schritten) und den maximal unterstützten Speichertaktraten (von DDR3/2133 auf nunmehr DDR3/2667, non-Intel-Mainboards könnten hier allerdings auch noch mehr bieten). Da zum einen die Intel-Grafik ihren maximalen Multiplikator aber sowieso kaum in der Praxis erreichen dürfte und zum anderen eine Speicherübertaktung bei den letzten Intel-Prozessoren erfahrungsgemäß kaum Performance-wirksam wird, sind beide Punkte ebenfalls wiederum eher nur theoretischer Natur.

Interessant ist dagegen der Punkt des "Real-Time Overclockings", welches dem Namen gemäß keinen Reboot zum Ändern des CPU- oder/und GPU-Multiplikators verlangt. Zwar ist eine solche Vorgehensweise nicht empfehlenswert, wenn es um das grundsätzliche Austesten der Übertaktungfähigkeiten des konkreten Prozessors geht – einfach weil ein Absturz in Windows immer ein gewisses Restrisiko bedeutet, ein Absturz im BIOS faktisch ungefährlich ist. Aber sofern die Overclockingreserven des konkreten Prozessors bekannt sind, kann man diese Möglichkeit – über Tools wie Intels "Extreme Tuning Utility" – durchaus nutzen, um unter Windows nur dann zu übertakten, wenn man die zusätzliche Leistung auch benötigt.

Es bleibt damit nur noch die Frage offen, wieviel besser sich Ivy Bridge in der Overclocking-Praxis schlägt. Die 22nm-Fertigung sollte eigentlich für durchschnittlich bessere Übertaktungsergebnisse sorgen, gerade da die regulären Taktraten nahezu identisch zu Sandy Bridge sind. Die bisherigen Übertaktungsergebnisse von Vorserien-Exemplaren sind eben wegen des Vorserien-Status kaum wertbar, zeigen aber zumindest noch nicht in die Richtung, daß sich Ivy Bridge bei normalem Aufwand wesentlich besser übertakten läßt als Sandy Bridge. Hier kann nur die Praxis zeigen, ob Ivy Bridge wirklich bessere Übertaktungsergebnisse auch bei normalem Aufwand erbringt – daß Ivy Bridge die bessere Lösung für HighEnd-Übertaktungen darstellt, ist dagegen klar und auch schon belegt wurden.