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Intel Geschäftsergebnisse Q1/2019: Passabler Jahresstart auf hohem Niveau mit jedoch erstmals negativem Ausblick

Intel hat seine Geschäftsergebnisse für das erste Jahresquartal 2019 vorgelegt, welches den erwarteten Umsatzrückgang gegenüber den vorangegangenen Quartalen gebracht hat. Dies war von Intel wegen der anhaltenden 14nm-Lieferschwäche erwartet worden, fiel aber in der Praxis nicht überdramatisch schlimm aus, denn immerhin konnte das Umsatzergebnis des Vorjahresquartal knapp (mittels Rundung) gehalten werden. Eher schmerzen dürfte Intel der deutliche Abfall der Gewinnsummen, wo man im Gegensatz zum Umsatz den Stand des Vorjahresquartals nicht hat erreichen können. Nichtsdestotrotz sind 4 Mrd. Dollar Quartalsgewinn immer noch aller Ehren wert, die meisten Industrieunternehmen dieser Größe sind weit entfernt vom diesem gutklassigen Gewinn/Umsatz-Verhältnis, welches Intel hiermit abliefert.

Q1/2018 Q2/2018 Q3/2018 Q4/2018 Q1/2019
Umsatz 16066 Mio. $ 16962 Mio. $ 19163 Mio. $ 18657 Mio. $ 16061 Mio. $
Gewinn 4454 Mio. $ 5006 Mio. $ 6398 Mio. $ 5195 Mio. $ 3974 Mio. $
operativer Gewinn 4470 Mio. $ 5273 Mio. $ 7349 Mio. $ 6224 Mio. $ 4174 Mio. $

Der Hauptgrund sowohl des Umsatzanstiegs im Q3/2018 als auch des Umsatzrückgangs im Q4/2018 sowie Q1/2019 ist tatsächlich in der 14nm-Lieferschwäche zu sehen: Zuerst wurden im Q3/2018 die Intel-Läger leergekauft und in den nachfolgenden Quartalen konnte Intel dann immer nur noch das absetzen, was jeweils gerade hergestellt worden war. Dies kann man gut an den Umsätzen der Teilsparten "Consumer" und "Server" über die letzten Quartale hin verfolgen: Insbesondere die Server-Sparte, wo Intel technisch gesehen nach wie vor dominiert und AMD bislang allein mit der ersten Epyc-Generation eine gewisse Attacke geritten hat, sollte normalerweise nicht derart schwächeln, wird nun aber einfach über die schlechte Produkt-Verfügbarkeit bei Intel in Mitleidenschaft gezogen. Die schon letztes Jahr angeworfene Ausweitung der eigenen 14nm-Kapazitäten wird dagegen vermutlich erst zur Jahresmitte voll wirksam werden, dann dürfte sich dies alles wieder etwas normalisieren.

Q1/2018 Q2/2018 Q3/2018 Q4/2018 Q1/2019
Client Computing Group  ("Consumer-Sparte") 8220 Mio. $ 8728 Mio. $ 10234 Mio. $ 9822 Mio. $ 8586 Mio. $
Data Center Group  ("Server-Sparte") 5234 Mio. $ 5549 Mio. $ 6139 Mio. $ 6069 Mio. $ 4902 Mio. $
Internet of Things Group 840 Mio. $ 880 Mio. $ 919 Mio. $ 816 Mio. $ 910 Mio. $
Non-Volatile Memory Solutions Group 1040 Mio. $ 1079 Mio. $ 1081 Mio. $ 1107 Mio. $ 915 Mio. $
Programmable Solutions Group 498 Mio. $ 517 Mio. $ 496 Mio. $ 612 Mio. $ 486 Mio. $

Mittelfristig gibt es aber dennoch wenig Grund zur Freude bei Intel, da über die eigenen 10m-Probleme die schlagkräftigen neuen Produkte fehlen werden, um dem Ansturm von AMDs Zen-2-basierten Prozessoren etwas substantielles entgegenzusetzen. Intel kann in dieser Frage nur darauf hoffen, das die eigene feste Stellung im Markt nicht all zu schnell aufbröckelt, sprich das langfristige Verträge und solide Beziehungen zu den eigenen Abnehmern AMDs kommenden Angriff möglichst viel von seiner Wucht nehmen. Ewigkeiten wird man mit dieser Strategie allerdings kaum durchhalten können, irgendwann muß auch Intel wieder mit spannenden eigenen Neuerscheinungen daherkommen. Da man in absehbarer Zeit hierzu nichts im Köcher hat und kurzfristig die 14nm-Lieferschwäche immer noch nicht ausgestanden ist, rechnet Intel für das laufende zweite Quartal (prognostiziert 15,6 Mrd. Dollar, Vorjahresquartal bei 17,0 Mrd. Dollar) sowie auch für das Gesamtjahr 2019 (prognostiziert 69,0 Mrd. Dollar, Vorjahr bei 70,8 Mrd. Dollar) inzwischen sogar mit einem gewissen Umsatzrückgang – nachdem man zum Jahresausklang 2018 noch mit einem leicht besseren Geschäft im Jahr 2019 gerechnet hatte.