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Intel stellt Ivy Bridge EP vor: 12-Kern-Prozessoren für den Sockel 2011

Wie erwartet wurde, hat Intel neue Server/Workstation-Prozessoren in Form der Ivy Bridge EP Reihe vorgestellt, welche bei Intel unter dem etwas sperrigen Verkaufsnamen "Xeon E5-2600 v2" läuft. Im Gegensatz zu Sandy Bridge EP, welche bei (teuren und nicht besonders schnell getakteten) Achtkernern endet, geht Ivy Bridge EP derzeit hinauf bis zu Zwölfkern-Prozessoren – wobei das verwendete Prozessoren-Die sogar 15-Kerner hergeben würde, welche Intel jedoch erst später im Rahmen von "Ivy Bridge EX" bzw. der "Xeon E7 Serie" im ersten Quartal 2014 veröffentlichen wird. Derzeit verwendet Intel anscheinend drei Die-Größen für Ivy Bridge EP: Eines für 4-6 Kerne, eines für 8-10 Kerne und eines für 12-15 Kerne:

Intel Ivy Bridge EP Prozessoren-Die für 10 Kerne
Intel Ivy Bridge EP Prozessoren-Die für 10 Kerne
Intel Ivy Bridge EP/EX Prozessoren-Die für 15 Kerne
Intel Ivy Bridge EP/EX Prozessoren-Die für 15 Kerne

Das 15-Kern-Die wird in unserem Forum im übrigen auf satte 566mm² Chipfläche geschätzt, was auch für Intel nahe an der Grenze des technisch machbaren liegen dürfte. Vorteilhafterweise kann Intel hier natürlich mit der 22nm-Fertigung und ohne der Benutzung einer energie- und platzschluckenden integrierten Grafik arbeiten, womit die TDP von Ivy Bridge EP trotz der deutlich höheren Anzahl an Rechenkernen und ganz angenehmer Taktraten nicht über die Marke von 150 Watt hinausgeht.

Stichwort Taktraten: Im Gegensatz zum Portfolio von Sandy Bridge EP hat Intel bei Ivy Bridge EP nunmehr auch einige taktstarke Prozessoren mit mehr als sechs Rechenkernen im Angebot. So kommen Xeon E5-2667 v2 und Xeon E5-2687W v2 mit jeweils acht Rechenkernen auf heutzutage übliche Taktraten von 3.3/4.0 GHz bzw. 3.4/4.0 GHz. Leider sind die Preispunkte mit beidesfalls überhalb von 2000 Dollar sehr exorbiant – dies lohnt sich wohl nur dann, wenn Geld sowieso keine Rolle mehr spielt. Gleiches gilt für den Bereich der 10- und 12-Kern-Modelle, wo man taktratenmäßig dann allerdings klar abspecken muß, die besten Lösungen kommen hier auf nur 3.0/3.6 GHz bei den 10-Kernern bzw. 2.7/3.5 GHz bei den 12-Kernern.

Kerne Takt L3 TDP Listenpreis Release
Core i7-4960X 6 + HT 3.6 GHz (TurboMode 4.0 GHz) 15 MB 130W 990$  (3. Sept. 2013)
Core i7-4930K 6 + HT 3.4 GHz (TurboMode 3.9 GHz) 12 MB 130W 555$  (3. Sept. 2013)
Core i7-4820K 4 + HT 3.7 GHz (TurboMode 3.9 GHz) 10 MB 130W 310$  (3. Sept. 2013)
Xeon E5-2697 v2 12 + HT 2.7 GHz (TurboMode 3.5 GHz) 30 MB 130W 2614$  (10. Sept. 2013)
Xeon E5-2695 v2 12 + HT 2.4 GHz (TurboMode 3.2 GHz) 30 MB 115W 2336$  (10. Sept. 2013)
Xeon E5-2690 v2 10 + HT 3.0 GHz (TurboMode 3.6 GHz) 25 MB 130W 2057$  (10. Sept. 2013)
Xeon E5-2680 v2 10 + HT 2.8 GHz (TurboMode 3.6 GHz) 25 MB 115W 1723$  (10. Sept. 2013)
Xeon E5-2670 v2 10 + HT 2.5 GHz (TurboMode 3.3 GHz) 25 MB 115W 1552$  (10. Sept. 2013)
Xeon E5-2660 v2 10 + HT 2.2 GHz (TurboMode 3.0 GHz) 25 MB 95W 1389$  (10. Sept. 2013)
Xeon E5-2687W v2 8 + HT 3.4 GHz (TurboMode 4.0 GHz) 25 MB 150W 2108$  (10. Sept. 2013)
Xeon E5-2667 v2 8 + HT 3.3 GHz (TurboMode 4.0 GHz) 25 MB 130W 2057$  (10. Sept. 2013)
Xeon E5-2650 v2 8 + HT 2.6 GHz (TurboMode 3.4 GHz) 20 MB 95W 1166$  (10. Sept. 2013)
Alle Ivy Bridge E/EP Prozessoren kommen im Sockel 2011 daher und passen daher in Mainboards mit X79-Chipsatz. Bedingung hierfür ist ein BIOS-Update zur Unterstützung von Ivy Bridge E. Die meisten Mainboard-Hersteller unterstützen zudem mittels BIOS-Update auch die eigentlich nur für den Server-Bereich gedachten Ivy Bridge EP Xeon-Prozessoren auf gewöhnlichen X79-Mainboards. Als Speicher wird bei Ivy Bridge E/EP durchgehend offiziell DDR3/1866 unterstützt.

Die Idee eines halbwegs bezahlbaren Achtkerners kann Intel mit diesem Portfolio also nicht erfüllen. Selbst wenn man Intels Preispunkte mitgehen wollte, sind die regulären Ivy Bridge E Modelle im Verhältnis von maximaler Rechenleistung zum Preispunkt viel effizienter – und wenn man Ivy Bridge E noch dazu übertaktete (was bei Ivy Bridge EP generell nicht geht), dann kann es schnell passieren, daß ein übertakteter Core i7-4960X die Performance eines schnellen Achtkerners von Ivy Bridge EP erreicht.

Das ganze wird also sicherlich nur ganz einzelnen Nutzern vorbehalten sein, welche sich in erster Linie an der Thread-Anzeige mit 16 Threads erfreuen wollen. Unter den zudem angebotenenen Vier- und Sechskernern von Ivy Bridge EP findet sich leider auch kein Modell, welches preislich irgendwie den schon existenten Ivy Bridge E Portfolio gefährlich werden könnte. Damit ist Ivy Bridge EP für den Normalnutzer ohne Belang, da Intel hier keine richtig spannenden Prozessoren bietet.