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nVidia setzt den Listenpreis der GeForce GTX 680 auf 499 Dollar fest

Wie Fudzilla in Berufung auf Hersteller-Kreise berichten, hat nVidia den Listenpreis der GeForce GTX 680 wenige Tage vor Launch nochmals verändert, dieser beträgt nun 499 Dollar (vorher 549 Dollar wie bei der Radeon HD 7970). Ob man diesen veränderten Listenpreis wirklich als Preissenkung sehen kann, sei allerdings dahingestellt – vielmehr könnte nVidia eher nur auf die aktuelle Straßenpreis-Situation reagiert haben, wo eine Radeon HD 7970 auch schon deutlich tiefer ab 440 Euro angeboten wird, als es deren Listenpreis von 549 Dollar eigentlich zulassen würde (549 Dollar durch 1,32 Dollar/Euro plus 19% MwSt. = runde 495 Euro). Der neue Listenpreis der GeForce GTX 680 garantiert somit eigentlich nur, daß diese nVidia-Karte in der Praxis der Straßenpreise nicht höher einsteigt als was die Radeon HD 7970 aktuell kostet. Sprich, bei 499 Dollar Listenpreis ist die GeForce GTX 680 zu anfänglichen Straßenpreise von um die 450 Euro zu erwarten, was grob dem aktuellen Straßenpreis-Niveau der Radeon HD 7970 entspricht.

In diesem Zusammenhang sei ein Wort erlaubt zu der Mär über die 1:1-Umrechnung von Dollar- in Euro-Preisen. Diese 1:1-Umrechnung gab es früher einmal – und zwar zu Zeiten, als Dollar/Euro-Kurse zwischen 1,15 und 1,20 normal waren. Dies war aber seinerzeit auch keine vereinfachte Umrechnungsform, sondern nur dem Umstand geschuldet, daß wenn man einen Dollarpreis durch 1,20 teilt und dann 19% Mehrwertsteuer aufschlägt, man letztlich zum nahezu selben Euro- wie Dollar-Preis kommt. Eine wirkliche 1:1-Umrechnung fand also nie statt, es schien nur so. Zu späteren Zeiten, wo der Dollar/Euro-Kurse zwischen 1,40 und 1,50 lag, kamen bei der realen Umrechnung dann ganz andere Euro-Preise wie Dollar-Preise heraus – und auch heute noch basieren die realen Preise zumeist auf der Rechnung mit dem exakten Währungskurs unter Zuschlag der deutschen Mehrwertsteuer. Hier und da setzt ein Hersteller zwar durchaus einmal einen Listenpreis in Euro exakt auf dem Preisniveau in Dollar an, aber dies geschieht dann eher aus Bequemlichkeit, auf die realen Straßenpreise hat dies keinen Einfluß.

Dies basiert letztlich alles auf dem Punkt, daß sich die allermeisten Hardware-Preise auf Herstellungskosten in US-Dollar beziehen – meist wird dabei Händler-intern ein Abholpreis in einem taiwanesischen Hafen angeben, welcher dann in US-Dollar zu löhnen ist. Dies bedeutet auch, daß die Hardware-Preise weltweit nahezu gleich sein müssen (und auch gleich sind), da die Grundvoraussetzung aller Händler in Form des Einkaufspreises überall gleich ist. Niedrigere Hardware-Preise hier und da auf der Welt sind also genauso eine Mär, weil technisch gar nicht möglich. In anderen Staaten dieses Erdballs kann man gewisse Preisvorteile durch eine niedrigere Mehrwertsteuer haben – dafür gilt aber, daß gerade in den Staaten mit höherer Mehrwertsteuer wie Deutschland die Preisschlacht der Händler untereinander härter ist und dies daher die Preise wiederum etwas drückt. Nur im Fall von Hardware mit sehr hohen Händlermargen (wie bei Zubehör) kann sich ein beachtbarer Preisunterschied beim Hardwarekauf in verschiedenen Staaten ergeben.