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nVidia teasert die Turing-basierte "GeForce RTX 2080" für eine Vorstellung zur Gamescom an

Mittels eines Videos hinterläßt nVidia reihenweise Anspielungen auf die kommenden Turing-basierten Gaming-Lösungen. Videocardz haben alle zu sehenden Teaser zusammengetragen, wonach sich klar der Verkaufsname der nächsten Gaming-Grafikkarte als "GeForce RTX 2080" ergibt – und zudem ein Datum wie eine Location, welches auf die Gamescom in Köln am 20. August 2018 hinausläuft. Zu diesem Zeitpunkt dürfte nVidia die Turing-basierten Gaming-Lösungen also vorstellen oder wenigstens offiziell ankündigen, ab 18 Uhr an diesem Tag wird nVidia den Livestream zu einer "GeForce Gaming Celebration" senden. Ob es zu diesem Zeitpunkt bereits Launchreviews und nachfolgend eine Marktverfügbarkeit gibt, bleibt noch abzuwarten, ist aber nicht unbedingt wahrscheinlich – üblicherweise teilt man dies heutzutage etwas auf, auf eine Ankündigung folgt wenig später der echte Launch, und auch der eigentliche Markteintritt könnte dann noch um ein paar Tage zeitversetzt erfolgen. Das ganze dürfte somit eine Angelegenheit von Ende August bis Anfang September werden.

Chip Hardware 4K Perf. Release
Titan XT Turing GV102 vermtl. 4608 Shader-Einheiten @ 384 Bit Interface geschätzt ~230-260% Herbst 2018
GeForce RTX 2080 Ti Turing GV102 vermtl. 4352-4480 Shader-Einheiten @ 352-384 Bit Interface geschätzt ~210-240% Herbst 2018 (?)
GeForce RTX 2080 Turing GV104 vermtl. 3072 Shader-Einheiten @ 256 Bit Interface geschätzt ~160-180% August/Sept. 2018
GeForce RTX 2070 Turing GV104 vermtl. 2432-2560 Shader-Einheiten @ 256 Bit Interface geschätzt ~130-150% Herbst 2018
Die Angaben dieser Tabelle stellen primär ungesicherte Annahmen dar, Performance-Werte gemäß des 4K Performance-Index.

Jene GeForce RTX 2080 wird natürlich auf dem "kleinerem" GV104-Chip basieren, der größere GV102-Chip wird einer neuen Ti- sowie einer neuen Titan-Grafikkarte vorbehalten bleiben. Zur GeForce RTX 2080 dürfte sich dann noch eine Salvage-Lösung in Form einer GeForce RTX 2070 gesellen – weitere Grafikkarten-Varianten wären denkbar, drängen sich aber auch nicht zwingend auf. Denn die Mehrperformance der Turing-Generation ist im Gaming-Bereich voraussichtlich nicht gerade hoch, zumindest gemäß der derzeit erkennbaren Fakten zur Rohleistung: Hierbei ergibt sich eine Zunahme der Shader-Einheiten um +20%, eine Steigerung der FP32-Rechenleistung um +32% sowie eine Steigerung der Speicherbandbreite um +27% – allesamt nichts, was jetzt umgehend eine stark zulegende Gaming-Performance vermuten lassen würde. Jene würden wir derzeit ganz grob auf zwischen 20-35% gegenüber den jeweiligen Grafikkarten-Vorgängern der Pascal-Generation einschätzen.

nVidia hat noch eine kleine Chance darin, das die real anliegenden Taktraten eventuell bedeutsam höher sind als erwartet. Den ganz großen Effekt braucht man sich von dieser reinen Möglichkeit jedoch nicht versprechen, dafür ist die grundsätzliche Ansetzung der Turing-Generation aus Gaming-Sicht schon viel zu niedrig. nVidia hat diese Generation erkennbar auf die RayTracing-Zukunft hin ausgerichtet – wobei die Turing-Generation diese Zukunft selbst vermutlich gar nicht mehr erleben wird, sondern vielmehr nur als Türöffner dient, um diese RayTracing-Zukunft überhaupt zu ermöglichen. Vielleicht wird man eines Tages den Wert dieser Türöffner-Generation höher würdigen als derzeit, aber momentan ist das ganze natürlich aus Gamer-Sicht eher halbgar, die auf Basis jetziger Informationen erkennbare Mehrperformance zwischen Turing und Pascal ist klar unterhalb der Erwartungen an eine neue Grafikkarten-Generation, gerade nach einer über zwei Jahre andauernden Wartephase.

Zu kleineren Grafiklösungen auf Basis der Turing-Generation kann jetzt leider noch nichts gesagt werden, da unklar ist, ob nVidia überhaupt kleinere Turing-Chips (neben GV102 & GV104) auflegt. Wir würden dies derzeit eher anzweifeln, da nVidia unglaublich viel Chipfläche für RayTracing-Funktionalität verballert (grob ein Drittel) und dies um so ineeffektiver wird, je kleiner die Grafikchips ausfallen. Dort ist schließlich meistens nicht die Rohleistung vorhanden, um RayTracing überhaupt starten zu können – ergo würde man es nutzungslos dranflanschen und die entsprechenden Grafikchips unwirtschaftlicher machen, was nicht besonders wahrscheinlich ist. Die beste Vermutung hierzu ist derzeit schlicht jene, das nVidia unterhalb der GeForce RTX 2070 weiterhin die bekannten Pascal-basierten Grafikkarten weiterlaufen läßt – was gerade, da AMD derzeit sowieso keine neuen Konkurrenzangebote aufstellt, auch keinerlei Probleme aufwirft. RayTracing gibt es somit in dieser Generation vermutlich nur für die Spitzen-Grafikkarten, jedoch noch nicht für die breite Masse.