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Reihenweise Pascal- und Volta-Codenamen aufgetaucht: GP100, GP102, GP104, GP106, GP107, GP10B & GV100

In einem neueren nVidia-Treiber finden sich (versteckt in einer zu CUDA gehörigen dll-Datei) die Codenamen für kommenden nVidia-Grafikchips der Pascal- und Volta-Generation. Die Liste der dort genannten Pascal-Grafikchips ist mit 6 Stück sogar ziemlich lang – dies wären ungewöhnlich viele Codenamen für eine einzelne Chip-Generation, selbst wenn jene in einer neuen Fertigungstechnologie (16nm TSMC) erscheinen wird und es für nVidia somit mittelfristig durchaus Sinn macht, wirklich alle vorherigen Grafikchips vollständig mit dieser neuen Chip-Generation zu ersetzen:

Grafikchip Architektur nominelles Einsatzgebiet
GP100 Pascal Enthusiasten-Chip in Ablösung des GM200-Chips, gemäß früherer Meldungen mit 17 Milliarden Transistoren, verdoppelter Rechenleistung (pro Watt Stromverbrauch), 4096 Bit DDR HBM2-Interface und bis zu 16 GB HBM2-Speicher
GP102 Pascal völlig unsicher, was nVidia hiermit vor hat
GP104 Pascal HighEnd-Chip in Ablösung des GM204-Chips
GP106 Pascal Performance-Chip in Ablösung des GM206-Chips
GP107 Pascal Mainstream-Chip in Ablösung des GM107-Chips
GP10B Pascal LowCost-Chip in Ablösung des GM108-Chips
GV100 Volta Enthusiasten-Chip in Ablösung des GP100-Chips, gemäß früherer Roadmaps mit knapp verdoppelter Rechenleistung (pro Watt Stromverbrauch) und bis zu 64 GB Speicher, höchstwahrscheinlich schon in der 10nm-Fertigung

Bei einem solch kompletten Austausch des bisherigen Angebotsprogramms bis hinein in LowEnd- und OEM-Bereiche hinein machen dann 5 Grafikchips sogar noch Sinn – allerdings nicht noch mehr. Speziell der GP102-Chip ist somit derzeit eigentlich nicht erklärbar, jener hat zum einen keine Vorbilder in der jüngeren nVidia-Vergangenheit, als auch ist selbiger als sechster Chip des Pascal-Portfolios glatt überzählig. Die allereinfachste Auflösung zum GP102-Chip lautet dabei, daß jener eben den HighEnd-Chip der Pascal-Generation darstellt und daß nachfolgend alle anderen Pascal-Chips in ihrer Einstufung ein Segment nach unten rutschen – was aber bedeuten würde, daß nVidia für irgendein Marktsegment dann doch zwei Grafikchips hätte. Womöglich ist auch der GP10B-Chip (eventuell ein Schreibfehler und gemeint ist "GP108") nur eine Sondervariante für LowEnd-Zwecke – beispielsweise ohne Display-Engine, was im OEM-Segment für diverse Zwecke teilweise so benötigt wird.

Denkbar wäre allerdings auch, daß nVidia nunmehr eine klare Trennung zwischen Gamer- und Profi-Chip vornimmt, nachdem man bei der Maxwell-Generation schon auf die Profi-Features (im genauen die DoublePrecision-Fähigkeiten) verzichten musste, um innerhalb der maximalen Chipfläche von ~600mm² mit dem GM200 einen möglichst schlagkräftigen Gamer-Chip auf die Beine zu stellen. Womöglich wollte sich nVidia bei der Pascal-Generation nicht mehr diesen schwierigen Entscheidungen stellen und legt daher einfach zwei Enthusiasten-Chip mit ähnlich großer Chipfläche auf – den einen (GP100) mit den Profi-Features, den anderen (GP102) ohne diese Profi-Features und damit mehr Platz für konventionelle Shader-Einheiten zugunsten des Gaming-Betriebs. Hierzu würde auch die Detail-Information passen, daß es unter der Pascal-Architektur gleich drei verschiedene CUDA-Capabilities geben soll (CUDA-ARCH 600, 610 & 620) – was schlicht meinen könnte: GP100 als reiner ProfiChip, GP102 als reiner Gaming-Chip und GP104 bis GP10B als normale Chips mit teilweisen Profi-Fähigkeiten.

All dies bleibt derzeit aber natürlich weiterer Informationen abzuwarten, am Ende kann sich die ganze Geschichte auch noch völlig anders darstellen und entwickeln. Gern gibt es schließlich auch einfach einmal einen Testchip oder aber auch später gänzlich eingestellte Chipprojekte – welche aber natürlich dennoch in Treiber-Dateien auftauchen können. Eine absolute Wahrheit ist aus diesen Namensnennungen noch nicht zu entnehmen, dazu ist es schlicht noch zu früh in der Produktentwicklung zu der bestenfalls Mitte 2016 zu erwartenden Pascal-Architektur.