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Taktraten zu Zen-Samples sehen ansprechend aus

Aus dem AnandTech-Forum kommen umfangreiche Informationen zu den derzeit seitens AMD aufgelegten Zen-Samples, bestätigt auch durch eine Wortmeldung seitens AMD-Insider Dresdenboy. Danach arbeitet AMD mit vier Zen-Samples mit 4, 8, 24 und 32 CPU-Kernen – wobei die ersten beiden wegen deren Sockels AM4 dem Desktop-Segment zuzuordnen sind, die beiden anderen aufgrund der Anzahl an CPU-Kernen und des abweichenden Sockels SP3 logischerweise dem Server-Segment. Eine Aussage zur Existenz verschiedener Prozessoren-Dies ist dies allerdings nicht – aller Vermutung nach setzt AMD für das Desktop-Segment allein auf ein 8-Kern-Die, eventuelle Vierkern- und Sechskern-Modelle werden dann durch Teildeaktivierung aus diesem einen Die gewonnen. Für das Server-Segment existiert anscheinend allein ein 16-Kern-Die, welches allerdings mit anderen Dies direkt zusammenschaltbar ist, womit auf demselben Package und für das Betriebssystem als ein Prozessor sichtbare 32-Kerner herauskommen – welche dann ebenfalls teildeaktiviert laufen können.

L2/L3 Idle-Takt def-Takt Turbo-Takte Idle TDP Sockel
Sample 1: 4 Kerne + SMT (Desktop) 2/8 MB 550 MHz 2800 MHz 3050/3200 MHz 2,5W 65W AM4
Sample 2: 8 Kerne + SMT (Desktop) 4/16 MB 550 MHz 2800 MHz 3050/3200 MHz 5W 95W AM4
Sample 3: 24 Kerne + SMT (Server) 8/32 MB 400 MHz ? 2900/? MHz ? 150W SP3
Sample 4: 32 Kerne + SMT (Server) 16/64 MB 400 MHz ? 2750/? MHz ? 180W SP3

Aus diesen zwei Dies hat sich AMD wie zu sehen vier verschiedene Sample-Prozessoren geschnitzt, welche möglichst viele Einsatzszenarien abdecken aka simulieren sollen. Markant neben der differierenden Anzahl an Rechenkernen sind hier besonders die stark voneinander abweichenden TDP-Werte von 65 und 95 Watt (Desktop) sowie 150 und 180 Watt (Server). Daneben sind die zu sehenden Taktraten ganz ansprechend, wobei es hier nur zu den Desktop-Modellen vollständige Aussagen gibt: Der default-Takt liegt bei 2.8 GHz, im Turbo-Modus geht es bis auf 3.05 GHz für alle Rechenkerne und bis auf 3.2 GHz im Maximum hinauf. Dies sind typische Taktraten für späte Samples, welche schon nahe an den späteren Serien-Versionen liegen. Eine exakte Aussage zu den Taktraten der kommenden Zen-Prozessoren läßt sich aus diesen Angaben natürlich noch nicht ableiten, realistisch sind default-Taktraten von 3.0 bis bestenfalls 3.5 GHz sowie Turbo-Taktraten jeweils ein paar hundert Megahertz höher.

Zen dürfte sich sowieso eher darauf verlassen, den Zweikampf mit Intel durch die höhere Anzahl an Rechenkernen offen zu gestalten – und nicht gerade durch eine völlig gleichwertige IPC oder aber die gleichen Taktraten. Letztere sind mittels der höheren Anzahl an Rechenkernen sowieso nicht wirklich realisierbar, auch Intels Achtkern-Prozessoren kommen nicht auf die Taktraten der Vierkern-Modelle. AMD muß letztlich bei IPC und Taktrate nur nahe genug an Intel herankommen, um am Ende die Trumpfkarte von bezahlbaren Achtkerner-Prozessoren ausspielen zu können. Im Gegensatz zum Grafikchip-Geschäft, wo immer noch ein gewisser Wettbewerb herrscht, läßt Intel im Prozessoren-Geschäft AMD diese Flanke (weit) offen – natürlich auch aus diesem Grund, weil Intel somit bislang Vierkerner in Hülle und Fülle zu HighEnd-Preisen verkaufen konnte und somit selbst zu Zeiten eines schwächelnden PC-Markts immer noch hoch profitabel operierte.