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Weitere Benchmarks zur GeForce RTX 3080 geleakt

Bei Videocardz haben sich weitere Vorab-Benchmarks zur GeForce RTX 3080 angesammelt. Jene stammen wohl aus den kommenden Launchreviews zur GeForce RTX 3080 FE, haben ergo – insofern nVidia nicht noch eine andere Treiber-Version herausbringt – einen "zukünftig offiziellen" Charakter. Interessant ist der Hintergrund, wieso Videocardz an dieser Benchmarks gekommen sind: Die Hardware-Tester wollen angeblich ihre Benchmark-Resultate verifizieren, sprich mit denen anderer Tester abgleichen. Ein solches Vorhaben deutet gewöhnlich darauf hin, dass sich die Tester ob ihrer Test-Ergebnisse unsicher sind – sprich, jene fallen entweder zu hoch oder zu niedrig gegenüber der Erwartungslage aus. In Fall dieser Benchmarks zur GeForce RTX 3080 dürfte ersteres "Problem" sicherlich nicht vorliegen, dafür aber zweiteres: Die GeForce RTX 3080 kommt auch bei diesen Benchmarks nicht ganz auf dem hohen Level der nVidia-Vorhersagen heraus, sondern doch schon beachtbar niedriger.

Auflösung 2070S → 3080 2080S → 3080 2080Ti → 3080
3DMark13 FireStrike Ultra (GPU) UltraHD +77% +63% +36%
3DMark13 TimeSpy Extreme (GPU) UltraHD +83% +68% +36%
3DMark13 Port Royal (Score) WQHD +94% +65% +33%
Far Cry 5 UltraHD +64% +49% +23%
Shadow of the Tomb Raider UltraHD +91% +65% +33%
Shadow of the Tomb Raider @ RT/DLSS UltraHD +69% +43% +23%
Performance-Durchschnitt - +79% +59% +30%
(nVidias Performance-Prognose) - (+93%) (+69%) -
gemäß der von Videocardz verbreiteten Benchmark-Werte zur GeForce RTX 3080

Das erreichte Performance-Level ist dabei zwar nicht wirklich abweichend vom kürzlich geleakten TecLab-Test, aber eben auch nicht höher als dieses. Zudem wird der Performance-Schnitt dieser neuen Benchmark-Zahlen deutlich durch die guten 3Mark-Ergebnisse nach oben gedrückt, rein im Spiele-Bereich fällt die Mehrperformance der GeForce RTX 3080 tendentiell niedriger aus. Dabei liegen hierfür mit nur zwei Spiele-Benchmarks allerdings auch klar zu wenige Werte für eine echte Beurteilung von deren reiner Spiele-Performance vor. Dennoch mißfällt die Werte-Tendenz etwas, denn es wäre nun sicher einmal an der Zeit, auch ein paar Spiele-Benchmarks zu sehen, welche ähnlich gut wie von nVidia prophezeit laufen. An irgendwas müssen sich schließlich die vorstehend unter "Far Cry 5" und "Shadow of the Tomb Raider" (auf RT/DLSS) erzielten unterdurchschnittlichen Performance-Zuwächse ausgleichen, dies können dann bei den kommenden Launch-Reviews nicht mehr die theoretischen Tester (3DMarks) übernehmen.

Interessant ist im übrigen an diesen Benchmarks, dass Shadow of the Tomb Raider ohne RT/DLSS sogar klar bessere Performance-Zuwächse für die GeForce RTX 3080 sieht als mit RayTracing und DLSS. Dies könnte primär durch DLSS bzw. dessen Beschleunigungs-Effekt verursacht sein, welcher auf der GeForce RTX 2080 Super mit +41% deutlich höher ausfällt als auf der GeForce RTX 3080 (nur +23%). An einem absoluten CPU-Limit kann es kaum hängen, dies zeigen die Benchmarks unter der WQHD-Auflösung mit zwar noch geringeren Differenzen, aber eben auch deutlich höheren absoluten fps-Werten. Hier dürften ergo andere Limits mit im Spiel sein – und vielleicht ist es auch ein wenig daneben, die GeForce RTX 3080 mit DLSS zu testen, denn jene Karte hat nun sicherlich genug Rohpower, um selbst RayTracing-Aufgaben ganz ohne die (zusätzliche) Beschleunigung von DLSS zu lösen.

Letztendlich kommt die GeForce RTX 3080 auf der unter den vorstehenden Benchmarks erzielten Performance-Höhe somit nur knapp am untersten Rand unserer letzten Performance-Prognose heraus – sprich bei ~310% im 3DCenter UltraHD Performance-Index gegenüber dem bisherigen Prognose-Wert von ~310-330%. Jener bleibt vorerst bestehen, denn noch ist jene Prognose nicht wirklich durchbrochen, zudem könnten andere Hardware-Tester weniger Probleme haben, auf die erwartete Performance zu kommen (es melden sich halt immer diejenigen mit Problemen zurück, die nicht diejenigen, wo alles glatt läuft). Ein Ausbruch nach oben hin gegenüber dieser Performance-Prognose erscheint für die GeForce RTX 3080 somit jedoch zusehens unwahrscheinlich – im allerbesten Fall dürfte es nVidias neues HighEnd-Flaggschiff auf die Mitte oder das obere Ende der genannten Performance-Prognose schaffen.

AMD nVidia Turing nVidia Ampere
GeForce RTX 3090  —  ~360-380%
Navi 21 ("Big Navi")  —  ~300-350% (?) GeForce RTX 3080  —  ~310-330%
GeForce RTX 2080 Ti (FE)  —  236% GeForce RTX 3070  —  ~220-240%
GeForce RTX 2080 Super  —  198% GeForce RTX 3060 Ti  —  ~190-210%
Radeon VII  —  173% GeForce RTX 2070 Super  —  172%
Radeon RX 5700 XT  —  156% GeForce RTX 2070 (FE)  —  151%
Performance-Angaben gemäß des 3DCenter UltraHD Performance-Index; für Navi 2X & Ampere natürlich geschätzt

Somit dürfte durchaus ein beachtbarer Unterschied zwischens nVidias Performance-Versprechen und der Benchmark-Realität herauskommen – nicht im Rahmen dessen, dass es eine krasse Differenz gäbe, aber dennoch substantiell und sofort bemerkbar. nVidia hätte wohl insbesondere vermeiden sollen, der GeForce RTX 3080 im Vorstellungs-Video eine Performance von "doppelt der GeForce RTX 2080" anzudichten. Schließlich zeigen nVidias eigene Benchmarks hierzu eher eine Mehrperformance von +78% zwischen beiden genannten Karten an und bringen dies die geleakten Benchmarks dann auf ein Niveau von ca. +67% herunter. Dies ist immer noch ein Spitzen-Ergebnis für die GeForce RTX 3080 bzw. die Ampere-Generation, gerade wenn selbiges ohne Preisaufschlag erzielt wurde – nur fällt es halt negativ auf, wenn eine plakative Aussage wie die einer "Performance-Verdopplung" derart deutlich nicht erreicht wird.