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GeForce RTX 3060 mit 8 GB, RTX 3070 mit 8/16 GB und RTX 3080 mit 10/20 GB nahezu bestätigt

Twitterer 326powah weisst auf den hochinteressanten Umstand hin, dass sich aus den ganzen Palit-Eintragungen gemäß der gewählten Produktnummern sogar die benutzten Grafikchips sowie Differenzen in den Speichermengen herauslesen lassen. Relevant ist der benutzte Grafikchip speziell bei der GeForce RTX 3060, bei den anderen Ampere-Grafikkarten ist jener dato schon bekannt. Die Angaben erfolgt in der Produktnummer nach dem Bindestrich, beispielsweise zeigt "NE6306T019P2-1041A" auf die Verwendung des GA104-Chip für diese GeForce RTX 3060 hin. Wenn man die anderen Grafikkarten kontrolliert, passt dies auffallend, zur GeForce RTX 3070 wird (wie zu erwarten) ebenfalls der GA104-Chip notiert, zu GeForce RTX 3080 & 3090 (wie zu erwarten) der GA102-Chip. Teilweise finden sich auch andere Notierungen, aber jene zeigen wohl nicht auf andere Grafikchips hin, sondern geben die jeweiligen Grafikboards wieder: "PG132" bei GeForce RTX 3080 & 3090 sowie "PG190" bei der GeForce RTX 3060 – so, wie früher bereits vermeldet.

Natürlich sind dies seitens Palit nur Platzhalter-Daten und jene haben somit eine Restchance, doch noch falsch zu sein. Andererseits könnten selbige natürlich auch auf internen Informationen seitens nVidia basieren, welche den Grafikkarten-Herstellern womöglich noch keine genaueren Angaben zur GeForce RTX 3060 gegeben haben, dafür jedoch den Chip-Unterbau und die zu erwartenden Speichermengen mutmaßlich bereits genannt haben. Gerade wenn die GeForce RTX 3060 eben GA104-basiert ist, macht es natürlich Sinn, jene bereits mit echten Daten vorzubereiten – da jener GA104-Chip (im Gegensatz zum GA106-Chip) zeitnah ansteht, die ebenfalls GA104-basierte GeForce RTX 3070 beweist dies eindeutig. Damit würde nVidia im übrigen seit langem mal wieder die kleinstmögliche xx60er Grafikkarte auf Basis des 104er Grafikchips aufbauen – zuletzt war dies bei der GeForce GTX 760 (GK104-Basis) der Fall, was aber wegen deren Status als Refresh-Lösung der Kepler-Generation nicht ganz zählt.

Dies bedeutet für die GeForce RTX 3060 aber nur gutes, denn GA104-basiert ist eine Speicherbestückung von 8 GB zumindest möglich – auf Basis des kleineren GA106-Chip hingegen nicht, dessen 192bittiges Speicherinterface läßt nur 6 GB Speicher zu (oder die sicherlich nicht realisierte Auflösung von 12 GB Speicher). nVidia macht sich aber sicher keine Freunde damit, wenn man nochmals eine xx60er Grafikkarte mit nur 6 GB Speicher herausbringen würde. Alternativ kann man diesen Punkt auch daran ermessen, wie stark die Verkäufe der GeForce RTX 2060 Super (8GB) die Verkäufe der GeForce RTX 2060 (6GB) dominieren (im zweiten Quartal mehr als doppelte Absatzmenge zwischen 2060 & 2060S), trotz dass die GeForce RTX 2060 extra noch preisgesenkt wurde. Jene Auslegung wird dann durch die zweite Information gestützt, welche man diesen Produktnummern von Palit entnehmen kann: Danach tritt die GeForce RTX 3060 auch tatsächlich mit gleich 8 GB Grafikkartenspeicher an.

Die hierzu passende Information ist in der zweiten Ziffer links des Bindesstrichs kodiert – das "P" bedeutet augenscheinlich gemäß anderen nVidia-Karten eine Speichermenge von 8 GB. Spannend ist, was sich aus den anderen Palit-Produktnummern in der Frage der Speichermenge noch herauslesen läßt: Denn die GeForce RTX 3070 kommt teilweise mit demselben "P" daher – und teilweise mit einem "T", was eindeutig auf zusätzlich eine andere Speichermenge bei dieser Grafikkarte hinweist. Gleiches trifft auch auf die GeForce RTX 3080 zu, wo die Buchstaben "I" und "N" genannt werden – im übrigen in absolut gleicher Anzahl verteilt. Nur die GeForce RTX 3090 mit einem "S" scheint allein eine einzige Speichermenge zu führen. Da es derzeit keine 1,5-GByte-Speicherchips gibt und irgendwelche Clamshell-Konstruktionen arg unwahrscheinlich sind, läuft diese zusätzliche Kartenausführung von GeForce RTX 3070 & 3080 somit auf jeweils eine Speicher-Verdopplung hinaus: Die GeForce RTX 3070 sollte es somit auch mit 16 GB Speicher geben, die GeForce RTX 3080 auch mit 20 GB.

Chip Hardware Speicher TSE-Perf. Release
GeForce RTX 3090 GA102 82 SM @ 384 Bit GDDR6X 24 GB +59% vs. 2080Ti September 2020
GeForce RTX 3080 GA102 68 SM @ 320 Bit GDDR6X 10/20 GB +61% vs. 2080S September 2020
GeForce RTX 3070 GA104 ~48 SM @ 256 Bit GDDR6 8/16 GB ? Sep./Okt. 2020
GeForce RTX 3060 GA104 ~40-42 SM @ 256 Bit GDDR6 8 GB ? Q4/2020
Performance-Werte gemäß der vorliegenden Benchmarks unter dem TimeSpy Extreme

Dies war lange vermutet worden, die Palit-Produktnummern liefern nunmehr aber einen Hinweis auf konkrete Pläne in diese Richtung hin. Eine 100%ige Bestätigung ist dies aber noch nicht – denn im Gegensatz zu den grundsätzlichen Grafikkarten-Modellen, welche sicherlich erscheinen werden, könnten einzelne Grafikkarten-Varianten durchaus auch einmal gar nicht erscheinen. Es ist nun einmal der springende Punkt von Platzhalter-Daten, dass man hiermit alles abdeckt, was irgendwie möglich sein könnte – nicht nur das, was man dann auch tatsächlich realisiert. Aber natürlich ist der Hinweis auf die Existenz einer GeForce RTX 3070 16GB sowie einer GeForce RTX 3080 20GB dennoch vergleichsweise stark. Selbige Karten-Modelle drängen sich angesichts des vermutlich mit bis zu 16 GB Grafikkartenspeicher erscheinenden Navi-21-Chips auch ziemlich automatisch an bzw. geht nVidia ohne diese Speicher-Verdopplung das Risiko ein, gegenüber "Big Navi" eventuell ziemlich dumm dazustehen.

Eine Frage, die sich angesichts dieser Portfolio-Auflösung ergibt, ist jene, was nVidia mit den beiden kleineren Ampere-Chips GA106 und GA107 dann vor hat. Regulär hat nVidia für eine xx60er Grafikkarte zuletzt immer den 106er Grafikchip angesetzt, in diesem Fall muß der GA106-Chip dann aber wohl nach unten hin ausweichen und dürfte die Basis für die GeForce RTX 3050 Serie geben. Der nochmals kleinere GA107-Chip kann somit wohl nur noch für eine (spekulative) GeForce RTX 3040 Verwendung finden – Produktnamen, welchen üblicherweise keine große Aufmerksamkeit zuteil wird, welche aber im Zuge der anziehenden Grafikkarten-Preise zukünftig vielleicht doch stärker beachtet werden sollten. Zu beiden kleineren Ampere-Grafikchips steht zudem noch die Frage offen, ob nVidia bei diesen tatsächlich RayTracing bieten will bzw. jene unter dem RTX-Siegel laufen läßt. Die Gerüchteküche hatte dies vor geraumer Zeit schon derart genannt, muß aber (trotz bisher guter Trefferquote) nicht in jedem Punkt recht behalten.

Chipdaten Technik mögliche Grafikkarten Vorgänger-Chip
GA100 54 Mrd. Xtors, 826mm², 7nm TSMC 8 RE, 128 SM, 6144 Bit HBM2 rein HPC GV100: 6 RE, 84 SM, 4096 Bit HBM2
GA102 34,5 Mrd. Xtors, 627mm², 7/8nm Samsung 7 RE, 84 SM, 384 Bit GDDR6X GeForce RTX 3080 & 3090 TU102: 6 RE, 72 SM, 384 Bit GDDR6
GA104 7/8nm Samsung 6 RE, 48 SM, 256 Bit GDDR6 GeForce RTX 3060 & 3070 TU104: 6 RE, 48 SM, 256 Bit GDDR6
TU106: 3 RE, 36 SM, 256 Bit GDDR6
GA106 7/8nm Samsung 3 RE, 30 SM, 192 Bit GDDR6 GeForce RTX 3050 /Ti TU116, 3 RE, 24 SM, 192 Bit GDDR6
GA107 7/8nm Samsung 2 RE, 20 SM, 128 Bit GDDR6 GeForce RTX 3040 TU117: 2 RE, 16 SM, 128 Bit GDDR6
Anmerkung: Die Angaben zu den Ampere-Chips unterhalb des GA102 basieren rein auf Leaks & Gerüchten.