OCZ

Freitag, 30. März 2007
 / von aths & BlackBirdSR & robbitop
 

Bei OCZ zeigte man uns einen Prototypen eines ganz besonderen Spiele-Peripheriegerätes für den PC: Mittels eines Stirnbandes werden auf der Stirn des Spielers Sensoren befestigt. Diese messen Aktionspotenziale der Muskulatur und eine Software setzt dies in eine vom Spieler festgelegte Aktion um. Beispielsweise kann der Spieler durch leichtes Nicken des Kopfes in Unreal Tournament 2004 vorwärts laufen oder zu den Seiten strafen. Ein Zucken mit der Augenbraue löst den Feuerbefehl aus, ein Beißen auf die Zähne den Sprung.

Nach einer gewissen Trainingsphase gewöhnt der Spieler sich an dieses Gerät und denkt über die Nutzung nicht mehr nach. Der Vorteil liegt in der bis zu 30 Prozent schnelleren Reaktionszeit des Spielers, denn die Leitung der Aktionspotenziale über den Sensor erfolgen natürlich schneller, als wenn der Muskel am Oberarm erst die Potenziale in eine mechanische Bewegung umwandeln müsste.

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Das bereits elf Jahre alte Gerät stammt aus der Medizinforschung und war nur wenig erfolgreich. Es wurde ursprünglich noch über die serielle Schnittstelle an den PC angebunden, die sich bei heutigen PCs schon lange nicht mehr findet. Michael Schuette von OCZ entdeckte zufällig dieses ungewöhliche Eingabegerät und kam auf die Idee, das Prinzip im Spielemarkt zu nutzen. Doch bevor OCZ das Teil möglicherweise tatsächlich mal auf den Markt bringt, ist noch etwas Entwicklungsarbeit notwendig – so soll zum Beispiel die Zahl der Sensoren noch gesteigert werden. Unabhängig der Theorie gefiel uns diese ungewöhnliche Spielsteuerung auf Anhieb, auch wenn die Fragrate angesichts mangelnder Übung eine andere Sprache sprach.

Bei OCZ sieht man die Situation um DDR3 etwas optimistischer. Dort rechnet man bereits bis Ende 2008 mit einem Verhältnis von 80/20 zugunsten von DDR3. Großen Wert legt man hier auch auf die Kühlung der Speichermodule: Egal ob aktiv oder passiv, auch in Zukunft wird uns hier besonders von OCZ einiges erwarten.

Gerade beim Thema Kühlung fand man bei OCZ einen Knaller am Stand: Der Hydrojet ist eine vollständig in sich selbst geschlossene Neuerung, die Wasser- und Luftkühlung auf kleinstem Raum miteinander verbindet. Eine kleine Pumpe befördert kontinuierlich Wasser durch den Kühler, während ein Lüfter die Luft von oben ansaugt. Lüfter und Pumpe sind dabei zusammen in Flüssigkeit gelagert und besitzen nach Aussage von OCZ eine überaus lange Haltbarkeit. Durch neue Entwicklungen wie Mikrokanäle im Kupfer lässt sich die Oberfläche des Kühlers drastisch steigern, so dass die Wärme schnell abgeführt werden kann. Dabei sollen Hotspots vermieden und eine nahezu gleichmäßige Wärmeverteilung über den Kühler hinweg erreicht werden.

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Ein letztes entscheidendes Element dafür ist die Grundplatte des Kühlers, die aus Kohlenstoff gefertigt wird. Eventuell kommen hier sogar schon sogenannte Nanotubes auf Kohlestoff-Basis zum Einsatz. Ein genauer Vergleich mit Kupfer ist mangels Daten vorerst nicht möglich. Laut OCZ will man aber ein Vielfaches der Effizienz von Kupfer erreichen.

Viel wichtiger ist allerdings das Ergebnis, und das kann sich sehen lassen: Satte 400 Watt will OCZ dem Kühler zumuten. Inzwischen sucht man sogar nach Möglichkeiten, Anschlüsse an den Kühler zu setzen, um weitere Teile des PCs damit zu kühlen, sprich Northbridge oder den Grafikchip. Wie genau das aussehen wird, sollen wir in einigen Monaten erfahren, wenn der Kühler auf den Markt kommt. Das Vorzeigemodell war noch per Hand gefertigt und über 1 Kg schwer, das Serienmodell soll dann nur halb so schwer werden. Am großen Problem, die erwärmte Luft dann auch aus dem Gehäuse zu bekommen, ändert das natürlich nichts. Gerade hier punkten in letzter Zeit Wasserkühlungen und Kühlerlösungen für Grafikkarten.

Besonders bedanken wollen wir uns bei OCZ und Michael Schuette für die detailierten Erklärungen zum Hydrojet und der Technologie hinter DDR3.