Fazit und Ausblick auf Teil 3

Freitag, 19. Dezember 2008
 / von BlackBirdSR
 

Fazit und Ausblick auf Teil 3

Die letzten Überlegungen bilden die Basis für unser zweites Fazit. Über drei ganz unterschiedliche Spiele und der 3DMark-Serie haben wir teils gravierende Leistungsverluste für Vista 32-Bit und 64-Bit feststellen müssen. Dabei scheint es egal, ob nun rein AMD oder Intel/nVidia. Allerdings zeigt sich deutlich, dass das wesentlich schwächere AMD-System weitaus stärker unter den Verlusten zu leiden hat. Dies geht so weit, dass selbst ältere Titel mit hoher CPU-Last ins Straucheln kommen können. Den Core 2 lässt dies insofern kalt, dass wir in Red Alert 3 geradezu ins Extreme gehen mussten, um ihm etwas Performance abzuringen. Hier wirkt Vista für den einen User (K8) wie ein Downgrade, während der andere (Core 2) gar nicht nachvollziehen kann, warum man sich denn aufregt.

Die 3DMark-Serie zeigt sich dagegen von ihrer verwirrenden Seite. Was prinzipielle Unterschiede zwischen Renderpfaden aufzeigen sollte, endet in einem relativ respektablen Ergebnis für Windows Vista. Dabei ist es wieder die langsamere CPU, welche groß Federn lassen muss. Immerhin zeigen sich im 3DMark2001 die inzwischen lieb gewonnen 20-30% Verluste für Vista. Insbesondere fällt auf, wie gut sich Vista ohne HW-T&L wieder fangen kann. Für die Jahre danach ist unklar, warum die Unterschiede verschwinden, es dürfte jedoch am starken Fokus auf die GPU-Peformance liegen.

Immerhin zeigen Comanche4 und Unreal Tournament 2004 ganz deutlich, was passiert, wenn die CPU zur Zwangsarbeit verdonnert wird. Die fehlenden GPU-Limits lassen den Unterschied zwischen XP und Vista in jeder Situation klar erkennen. Zudem lässt sich nach diesen Ergebnissen auch eine Schwäche für Soundberechnungen in Vista attestieren. Allerdings nur einige Prozent und mit zunehmender Unterstützung für OpenAL auch vernachlässigbar. Ganz klar überrascht hat uns die Performance der DirectX9-Variante der 64-Bit UT2004-Benchmarks. Im Zusammenspiel von 64-Bit DirectX, 64Bit-Anwendung und OpenAL konnte Vista den Rückstand in diesem einen Spiel vollständig wett machen.

Es gibt also Unterschiede zwischen Vista und XP, je nach dem, wie schnell die Schaltzentrale des PCs ihre Arbeit verrichtet. Ob nun eine AMD- oder nVidia-Karte Dienst verrichten, scheint gar nicht so wichtig zu sein. Auch gibt es keinen konkreten Ansatzpunkt für eine eindeutige Erklärung der beobachteten Effekte. Klar ist nur eines: Wer potentiell langsamere Systeme mit Vista betreibt, muss durchaus mit spürbaren Performanceverlusten rechnen. Besitzer von HighEnd-Systemen merken dies gar nicht erst und werden, aufgrund von Meßmethoden wie Average-fps und Timedemos, eventuell nicht einmal einen Unterschied messen können. Spürbar verlangsamt hat sich kein getesteter Titel auf dem Core-2-System. Was das im Zeitalter von 2.6 GHz+ CPUs und 4 Kernen bedeutet, dürfte klar sein.

Ob und wie sich das auf ganz aktuelle Titel auswirkt, werden wir im dritten Teil des Artikels betrachten. Red Alert 3 ist nicht unbedingt das beste Beispiel, um moderne Engines zu vertreten. Im Test von HT4U hat sich bereits angedeutet, dass weitere aktuelle Titel Verluste aufweisen. Ebenso aufgefallen ist den Kollegen das teils absonderliche Verhalten von Spielen mit DX10-Renderpfad. Zur Debatte steht also, wie gut sich K8 und Core 2 in den wirklich komplexen Zusammenhängen zwischen CPU und GPU bei aktuellen Ego-Shootern behaupten – ja man muss schon fast sagen, wie gut sie sich gegen Vista behaupten.