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News des 19./20. Dezember 2009

Laut den X-bit Labs wird AMD ab dem März 2010 seine aktuellen K10/45nm-Prozessoren im Mobile-Segment endlich auch außerhalb des DualCore-Bereichs breit anbieten. Lange Zeit mußte sich AMD im Mobile-Segment noch mit inzwischen veralteten K8-basierten Prozessoren durchkämpfen, erst ab diesem September stehen K10/45nm-basierte DualCore-Prozessoren in Form des Turion II zur Verfügung. Allerdings sieht man an den Taktfrequenzen und den Abspeckungen der neuen Modelle, daß AMD durchaus seine Probleme hat, den K10/45nm-Kern als TripleCore- und QuadCore-Modelle für das Mobile-Segment herunterzubrechen: So wird es hier keine Prozessoren mit Level3-Cache geben, AMD benutzt also die günstigen Kerne des Athlon II X3/X4 (Propus) und des Athlon II X2 (Regor) – welche im Mobile-Segment dann aber trotzdem "Phenom II" betitelt werden.

Zudem liegt die Taktraten wie gesagt nicht so hoch wie im Desktop-Segment: Im QuadCore-Bereich gibt es maximal 2.3 GHz, im TripleCore-Bereich maximal 2.1 GHz und nur im DualCore-Bereich ist man mit maximal 3.1 GHz auf derselben Höhe wie im Desktop-Segment. Dies ist natürlich der Verlustleistungsproblematik geschuldet, welche im Notebook einfach nicht so durch die Decke gehen darf wie im Desktop-Segment – AMDs Topmodelle kommen mit 45 Watt TDP aus, die kleineren Modelle dann (abgestuft) mit 35 und 25 Watt TDP. Damit sieht das AMD-Angebot diesbezüglich sogar etwas freundlicher aus als das Intel-Angebot von Mobile-Nehalems, deren Spitzenmodell eine TDP von immerhin 55 Watt aufweist. Allerdings könnte dies natürlich auch einem gewissen Leistungsunterschied zwischen diesen Prozessoren geschuldet sein – derzeit ist schließlich noch unklar, wie performant die neuen Mobile-Prozessoren von AMD sind.

AMD Intel
- 55W TDP Core i7-920XM
QuadCore + HT, 2.0 GHz (TM 3.2 GHz), 1MB L2, 8MB L3, 1054$
Phenom II X920 BE
QuadCore, 2.3 GHz, 2MB L2
Phenom II X620 BE
DualCore, 3.1 GHz, 2MB L2
45W TDP Core i7-820QM
QuadCore + HT, 1.73 GHz (TM 3.06 GHz), 1MB L2, 8MB L3, 546$
Core i7-720QM
QuadCore + HT, 1.6 GHz (TM 2.8 GHz), 1MB L2, 8MB L3, 364$
Phenom II N930
QuadCore, 2.0 GHz, 2MB L2
Phenom II N830
TripleCore, 2.1 GHz, 1,5MB L2
Phenom II N620
DualCore, 2.8 GHz, 2MB L2
Turion II M640
DualCore, 2.6 GHz, 2MB L2
Turion II M620
DualCore, 2.5 GHz, 2MB L2
Turion II M600
DualCore, 2.4 GHz, 2MB L2
Turion II N530
DualCore, 2.5 GHz, 2MB L2
Turion II M520
DualCore, 2.3 GHz, 1MB L2
Turion II M500
DualCore, 2.2 GHz, 1MB L2
35W TDP Core i7-620M
DualCore + HT, 2.66 GHz (TM 3.33 GHz), 0,5MB L2, 4MB L3, 332$
Core i5-540M
DualCore + HT, 2.53 GHz (TM 3.06 GHz), 0,5MB L2, 3MB L3, 257$
Core i5-520M
DualCore + HT, 2.4 GHz (TM 3.06 GHz), 0,5MB L2, 3MB L3, 225$
Core i5-430M
DualCore + HT, 2.26 GHz (TM 2.53 GHz), 0,5MB L2, 3MB L3
Core i3-350M
DualCore + HT, 2.26 GHz, 0,5MB L2, 3MB L3
Core i3-330M
DualCore + HT, 2.13 GHz, 0,5MB L2, 3MB L3
Phenom II P920
QuadCore, 1.6 GHz, 2MB L2
Phenom II P820
TripleCore, 1.8 GHz, 1,5MB L2
Turion II P520
DualCore, 2.3 GHz, 2MB L2
25W TDP Core i7-640LM
DualCore + HT, 2.13 GHz (TM 2.93 GHz), 0,5MB L2, 4MB L3, 332$
Core i7-620LM
DualCore + HT, 2.0 GHz (TM 2.8 GHz), 0,5MB L2, 4MB L3, 300$
- 18W TDP Core i7-640UM
DualCore + HT, 1.2 GHz (TM 2.26 GHz), 0,5MB L2, 4MB L3, 305$
Core i7-620UM
DualCore + HT, 1.06 GHz (TM 2.13 GHz), 0,5MB L2, 4MB L3, 278$
Core i5-520UM
DualCore + HT, 1.06 GHz (TM 1.86 GHz), 0,5MB L2, 3MB L3

Die reine CPU-Performance ist in einem unänderbaren Komplettgerät wie einem Notebook jedoch nur die eine Seite der Medaille. AMD wird daher wahrscheinlich versuchen, in erster Linie mit seinem passenden Mobile-Chipsatz M870 zu punkten, welcher gleich eine RV710-basierte Radeon HD 4200 Grafiklösung enthält. Besonders bei eher einfachen Notebooks, wo die Hersteller keine extra Grafiklösung verbauen, dürfte das AMD-Gesamtpaket eben wegen dieser anständigen Grafiklösung durchaus auf Interesse stossen. Daß bei Intels kommenden neuen DualCore-Modellen auf Nehalem-Basis nunmehr überall ein (wenig beliebter) Intel-Grafikchip dabei ist und dieser nicht mehr im (austauschbaren) Mainboard steckt, ist hier eher ein Nachteil für Intel – Apple hat diese Prozessoren deswegen auch schon abgelehnt.

Auch wenn es hierfür noch alternative Wege gibt – beispielsweise das Mainboard eines Drittanbieters mit integrierter Grafiklösung, welche dann über das PCI Express Interface der Intel-Prozessoren angebunden wird – so könnte diese wenig überzeugende Intel-Lösung doch dem einen oder anderen Notebook-Hersteller das AMD-Komplettpaket aus CPU, Chipsatz und integrierter Grafiklösung (wahlweise noch mit extra ATI-Grafikchip) schmackhaft machen, während das Intel-Komplettpaket die Notebook-Hersteller doch zu sehr in ihrer Auswahl einengt. AMD dürfte also seine Chance im Mobile-Sektor erhalten und Intel in diesem Segment zukünftig wohl stärker bedrängen, nachdem man derzeit nur bei unterdurchschnittlichen 12 Prozent Prozessoren-Marktanteile im Mobile-Sektor steht – im Gegensatz zu über 20 Prozent im Desktop-Segment.

Overclockers haben diverse Windows-Versionen bezüglich deren Performance in einigen Standard-Benchmarks miteinander verglichen. Mit dabei in diesem Test waren Windows XP, Windows Vista, Windows 7 und der Windows Server 2008 – jeweils in der 32-bittigen und 64-bittigen Ausführung. Dabei zielte der Test eher auf die absolute Grundperformance der Betriebssysteme unter idealen Voraussetzungen ab, da nahezu alle sonst mitlaufenden Dienste deaktiviert wurden, was für einen normalen Einsatz doch untypisch ist. Hiermit wurde natürlich der Punkt aus der Rechnung genommen, daß die unter Windows mitlaufenden Dienste und der damit einhergehende CPU- und Arbeitsspeicherbedarf eventuell auch für einen Performance-Unterschied zwischen den Betriebssystemen sorgen kann.

32-Bit 64-Bit
Windows XP 100% -1,9%
Windows Vista +2,0% +1,6%
Windows 7 +1,3% +1,3%
Windows Server 2008 +2,1% +1,8%

So wurde es zu einer Messung der reinen Grundperformance der jeweiligen Betriebssysteme, welche erwartungsgemäß keine großartigen Unterschiede offenbarte. Bei diesen geringen Differenzen einen Sieger küren zu wollen, erscheint ein wenig vermessen, denn letztlich machen die bestenfalls erzielten zwei Prozent Performanceplus nirgendwo den Braten fett. Eher könnte dieses Ergebnis zur Verdeutlichung der Aussage dienen, daß Betriebssysteme mit grundsätzlich gleichem Aufbau auch die nahezu identische Performance bringen und daß das Gerede von Microsoft von "mehr Performance" bei jeder neuen Windows-Version eben nichts weiter ist als Marketing. Viel wichtiger ist hier eher, daß ab Windows Vista die 64-Bit-Ausführungen keinerlei Schwächen mehr offenbaren und somit von der Performance her einsatzreif sind.