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News des 3. Mai 2010

Der Notebook-Hersteller Eurocom bietet zu einigen seiner HighEnd-Modelle eine "GeForce GTX 480M" Grafiklösung optional an, welche ab Juni lieferbar sein soll. Zu dieser neuen Mobile-Lösung liegen derzeit kaum Daten vor, bekannt ist nur die Fermi-Abstammung, die 40nm-Fertigung, eine TDP von 100 Watt und die verbauten 2 GB GDDR5-Speicher, womit sich auf das benutzte Speicherinterface schließen läßt. Dies dürfte dann in der Tat auf ein GF100-basiertes Modell hinauslaufen (für ein GF104-basiertes Modell ist es normalerweise noch zu früh, zudem sollte dieses beim Mobile-Verbrauch genügsamer sein), allerdings ein auf das Niveau der GeForce GTX 460 beschnittenes GF100-Modell. Damit wären dann die 2 GB Speicher (resultierend aus einem 128 oder 256 Bit DDR breitem Speicherinterface) und die immer noch hohen 100 Watt TDP zu erklären.

Zwar dürfte auch die GeForce GTX 460 als Desktop-Ausführung diesbezüglich kein Kind von Traurigkeit sein (geschätzter Spieleverbrauch 150 Watt, TDP vielleicht bei 180W), aber bei den jeweiligen Mobile-Ausführungen geht es über niedrigere Taktraten, niedrigere Spannungen und oftmals speziell ausgesuchte Chips in aller Regel noch einmal deutlich herunter: So gibt nVidia für die G92b-basierte GeForce GTS 250 eine TDP von immerhin 150 Watt an, während die GeForce GTX 280M des Mobile-Segments nur eine TDP von 75 Watt erreicht – auf Basis des identischen G92b-Chips und ohne Einheiten-Abspeckungen. Geschätzte 180 Watt TDP für eine GeForce GTX 460 und die 100 Watt TDP für eine (vermutlich) baugleiche GeForce GTX 480M können also durchaus zusammenpassen. Aber natürlich ist die ganze Konstruktion bei 100 Watt TDP schon äußerst gewagt – derzeit gibt es keine Mobile-Prozessoren, welche auch nur über 50 Watt TDP gehen und nVidia kommt hier mit einer Mobile-Grafiklösung bei gleich einmal dem Doppelten hiervon.

Zudem hatte man bisher gedacht, der GF100-Chip wäre aufgrund seines Stromverbrauchs weit davon entfernt, im Mobile-Segment eingesetzt werden zu können, nachdem nVidia bislang noch nicht einmal den GT200/b-Chip für Notebooks umgesetzt hat und ATI bislang auf eine Umsetzung des RV870/Cypress-Chips für das Mobile-Segment verzichtet hat (die Mobility Radeon HD 5800 Serie basiert auf dem RV840/Juniper-Chip). Insofern besteht weiterhin die kleine Chance, daß diese "GeForce GTX 480M" letztlich doch "nur" auf dem GF104-Chip basiert, dieser Chip dürfte sich deutlich besser für das Mobile-Segment umsetzen lassen. An der angegebenen TDP-Klasse von 100 Watt und damit dem mit Abstand stromschluckendesten Mobile-Grafikchip ändert dies allerdings nichts – womit der Absatz dieser Lösung auf wenige ausgesuchte Notebooks beschränkt bleiben dürfte, denn 100 Watt TDP allein für den Grafikchip sprengen jede Batterielaufzeit-Rechnung.

Die PC Games Hardware hat sich mit der Frage beschäftigt, welche Spiele von Sechskern-Prozessoren profitieren. Dabei fielen erst einmal jede Menge potentieller Testkandidaten heraus, weil diese die vielen Rechenkerne von Core i7-980X und Phenom II X6 gleich gar nicht belasteten. Aber auch eine gewisse Last auf dem fünften und sechsten Rechenkern dieser Prozessoren muß letztlich nicht bedeuten, daß sich in einem Benchmark dann auch irgendwas bewegt – in der Praxis funkt dann doch viel zu häufig das Grafikkarten-Limit der meisten Spiele dazwischen. Nur unter bewußter Herausnahme der Grafikkarte (durch Benchmarks auf niedriger Auflösung) konnten unter Metro 2033, Battlefield: Bad Company 2 und Resident Evil 5 interessante Performancevorteile zugunsten der Sechskern-Prozessoren ermittelt werden.

Allerdings wäre es zu bezweifeln, ob sich unter diesem Ansatz jemals etwas durchgehend bewegen wird: Unter üblichen Auflösungen und Qualitätseinstellungen zeigen die meisten der heutigen Spiele noch nicht einmal bedeutsame Differenzen zwischen langsam getakteten Zweikernern und schnell getakteten Vierkernern – hierbei ist die Grafikkarten-Limitierung meist viel zu stark, um wirkliche Unterschiede zwischen den CPUs zu gestatten. Unserer Meinung nach sollte daher die Performanceermittlung für CPUs unter Spielen weggehen von der Performance von Grafikkarten-limitierten Spielen, wo der CPU zumeist nur eine Unterstützungsfunktion zukommt. Bessere Möglichkeiten, die Wertigkeiten von CPUs unter Spielen zu ermitteln, geben zwei andere Ansätze: Zum einen das Benchmarken unter explizit CPU-limitierten Spielen und zum anderen das Herausarbeiten von (klar) CPU-limitierten Sequenzen in ansonsten eher Grafikkarten-limitierten Spielen. Beides ist mit einiger Arbeit verbunden, am Ende steht aber auch eine für die Praxis relevante Aussage zur CPU-Performance unter Spielen.