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Angebliche Kepler-Benchmarkfolien mit Benchmarks zu GeForce GTX 760, 770, 780 & 790 Karten aufgetaucht

Über eine Meldung seitens WCCF Tech sowie über einen Foren-Eintrag sind zwei angebliche Kepler-Benchmarkfolien aufgetaucht, welche die Performance einiger Kepler-Grafikkarten im Vergleich zu GeForce-500-Modellen aufzeigen. Über den Wahrheitsgehalt dieser angeblich von nVidia stammenden Benchmarkfolien darf heftig gestritten werden – in unserem Forum werden diese Zahlen jedenfalls ziemlich klar als "Fake" abgelehnt. Und eigentlich spricht auch alles dafür: nVidia dürfte zu diesem frühen Zeitpunkt noch kaum in der Lage sein, echte Benchmarks von lauffähigen GeForce GTX 760, 770, 780 & 790 Karten vorzuweisen – es dürften jetzt noch nicht einmal die finalen Namen, Daten und Taktraten aller dieser Modelle feststehen. Genausowenig ist es wahrscheinlich, daß nVidia mit seiner Kepler-Serie einen Performanceboost von – selbst in ausgesuchten Spielen – 100 Prozent (und teilweise mehr) hinlegen kann, was diese Benchmarks jedoch suggerieren.

Angebliche nVidia Kepler-Benchmarkfolie, Folie 1
Angebliche nVidia Kepler-Benchmarkfolie, Folie 1
Angebliche nVidia Kepler-Benchmarkfolie, Folie 2
Angebliche nVidia Kepler-Benchmarkfolie, Folie 2

Dies kann die 28nm-Fertigung zumindest am Anfang kaum realisieren, allein durch die neue Fertigung ist selbst unter optimalen Voraussetzungen nur ein Performancegewinn von 70 bis 80 Prozent erreichbar. Die unter früheren Grafikkarten-Serien mit einem neuen Fertigungsschritt zu beobachtenden Performancegewinne von bis zu 100 Prozent basierten gerade in den letzten Jahren zum Teil eben auf einer immer weiter steigenden Verlustleistung, was heuer nicht mehr so einfach möglich ist. Sofern also nVidia nicht den Weg weiter steigender Verlustleistungen gehen will, sind (sehr) optimal 70 bis 80 Prozent Performanceplus für Kepler drin, realistisch sind aber eher 40 bis 60 Prozent. Und dies liegt weit unterhalb der in den vorstehenden Benchmarkfolien zu sehenden Werte, welche wie gesagt eine glatte Performanceverdopplung versprechen. Ausgeschlossen ist es damit natürlich nicht, daß nVidia den Weg weiter steigender Verlustleistungen geht und damit dann trotzdem einen höheren als erwarteten Performancesprung erzielt.

Dies ist eben nur sehr unwahrscheinlich, denn schließlich bedeutet eine höhere Verlustleistung auch aufwendigere Kartendesigns und damit höhere Produktionspreise für das gesamte Grafikboard, nicht nur den Grafikchip selber – von den verkaufspsychologischen Nachteilen am Endkundenmarkt bei deutlich abweichenden Verlustleistungen gar nicht zu reden. Am Ende sollte man sich von Kepler also nicht all zu viel versprechen, gerade nach der Erfahrung mit der Radeon HD 7970: Gut möglich, daß nVidia nur einen ähnlichen Performancesprung hinlegt, also bei 35 bis 40 Prozent Performancegewinn gegenüber den jeweiligen Vorgängerlösungen herauskommt – alles andere mehr wäre eher denn Kür als Pflicht. Daneben fleucht derzeit noch eine weitere (angebliche) Kepler-Spezifikationstabelle durch das spanischsprachige Web, welche aber keine bekannten Daten enthält, sondern schlicht nur ein paar Annahmen zu diesen Grafikchips beinhaltet – vermutlich sogar basierend auf dem, was die Hardware-Gurus in unserem Forum so hin- und herspekulieren.