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Benchmarks zu Microsofts Bulldozer-Patches

Letzte Woche gab es die finalen Microsoft-Patches für AMDs Bulldozer-Prozessoren, welche diese besser auslasten können und somit für ein paar Prozentpunkte mehr Performance sorgen sollen – bei HT4U, TweakPC und Expreview gibt es nun Testberichte zu diesen Patches. Allerdings sieht es nach wie vor eher mau aus, im Gesamtergebnis gibt es keinen bemerkbaren Ausschlag, selbst wenn sich die vorliegenden Testberichte nicht auf dieselbe Insgesamtwertung einigen konnten: Aber ob nun 0,6 Prozent im Minus (HT4U) oder 0,6 Prozent im Plus (TweakPC, Expreview), mag optisch auf dem Papier einen Unterschied machen, in der Praxis ist dies jedoch faktisch dasselbe – nichts, was man beachten müsste.

HT4U TweakPC Expreview
theoretische Benchmarks - +0,5% +0,2%
Anwendungen -1,2% +1,1% -0,4%
Spiele LowQuality +2,1% - -
Spiele HighQuality - -0,2% -0,1%
Benchmarks mit maximal 4 Threads - - +4,1%
insgesamter Durchschnitt -0,6% +0,6% +0,6%

Dieses arg unterdurchschnittliche Ergebnis wird hervorgerufen durch viele Einzelergebnisse, die mal einen halben oder einen ganzen Prozentpunkt im Minus liegen und daher die wenigen Ergebnisse, wo die Microsoft-Patches Performancegewinne im niedrigen einstelligen Prozentbereich offenbaren, wieder egalisierten. Alle Ausschläge in die positive Richtung hin waren zudem nur rein Benchmark-technisch beachtbar (HT4U: LowQuality-Spiele mit +2,1%, Expreview: ausgesuchte Benchmarks mit maximal 4 Threads: +4,1%), liegen aber von der absoluten Größenordnung her weiterhin im real nicht bemerkbaren Bereich.

Gewonnen ist damit für AMD leider gar nichts: Es konnte weder ein beachbares Ergebnis in Teil-Disziplinen erzielt werden, noch wurde die Insgesamt-Performance wenigstens um ein Mindestmaß von über alle Tests meßbar einem Prozentpunkt gesteigert. Die Bulldozer-Performance ist mit den Microsoft-Patches über alle Messungen betrachtet faktisch gleich geblieben, auch wenn es im Einzelfall Abweichungen in die eine oder andere Richtung hin gibt.

Und damit ist natürlich auch die Hoffnung darauf flöten gegangen, AMD hätte noch irgendwelche Performancereserven im bislang doch recht unglücklich gelaufenen Bulldozer-Design versteckt, die man mittels Software irgendwie herauskitzeln könnte. Nun muß es also neue Hardware richten – doch dies wird beim derzeit zu konstatierenden Rückstand zu Intel ein langer, steiniger Weg für AMD werden, welcher vermutlich einige Jahre der höchstmöglichen Anstrengungen erfordert. Eine schnelle Rückkehr von AMD an die Performancespitze erscheint ausgeschlossen, dafür ist der aktuelle Performance-Rückstand viel zu groß und sieht das 2012er Bulldozer-Design (Trinity & Vishera) für diese hohe Aufgabe zu wenig zwingend aus.