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Die finalen Spezifikationen zur GeForce GTX 670

Zur zweiten SingleChip-Grafikkarte auf Basis des GK104-Chip hatten wir schon vor einem Monat erste Spezifikationen veröffentlicht, bei denen aber noch die konkreten Taktraten vakant waren. Hierzu gibt es nunmehr neue Informationen (aus wissender Quelle), welche von 915/980/3000 MHz für die sich nunmehr schlicht GeForce GTX 670 nennende Grafikkarte sprechen: 915 MHz normaler GPU-Takt, 980 MHz nomineller GPU-Boost und 3000 MHz Speichertakt. Die Chiptaktraten liegen damit im Rahmen der Erwartungen und lassen auch Platz für ab Werk übertaktete Versionen, wie sie hier und da schon angeboten werden. Der GPU-Boost der GeForce GTX 670 liegt dabei mit 7,1 Prozent Taktzuschlag leicht über dem Taktzuschlag der GeForce GTX 680 unter GPU-Boost von 5,2 Prozent – was andeutet, daß nVidia jenes Feature in Zukunft auch mit noch größeren Taktzuschlägen nutzen könnte und es damit weiter an Bedeutung gewinnt.

    GeForce GTX 670

  • basierend auf dem nVidia GK104-Chip (3,54 Milliarden Transistoren in 28mn auf 294mm² Chip-Fläche bei TSMC)
  • DirectX 11.1, Kepler-Architektur
  • 4 Raster Engines (GPC)
  • 7 Shader-Cluster (SMX) (einer der ursprünglich 8 Shader-Cluster des GK104-Chips ist damit deaktiviert)
  • 1344 (1D) Shader-Einheiten
  • 112 Textureneinheiten (TMUs)
  • 32 Raster Operation Units (ROPs)
  • 256 Bit DDR Speicherinterface
  • Speicherbestückung 2 GB GDDR5
  • Chiptakt: 915 MHz, GPU-Boost nominell bei 980 MHz (+7,1%)
  • Speichertakt: 3000 MHz
  • PCI Express 3.0 (abwärtskompatibel zu PCI Express 1.x und 2.0)
  • geschätzter Spiele-Stromverbrauch ~160 Watt, geschätzte TDP ~175 Watt
  • Performance-Zielvorgabe seitens nVidia: etwas besser als GeForce GTX 580, damit Niveau Radeon HD 7950
  • Launch: 10. Mai 2012
  • Listenpreis 399 Dollar, vermutlicher Straßenpreis ~360 Euro

Dagegen überrascht der Speichertakt etwas (da identisch zur GeForce GTX 680), weil die höheren Speichertaktungen doch immer recht teuer sind und die GeForce GTX 680 auch nicht so total an der Speicherbandbreite hängt, als daß dies notwendig erscheinen würde. Andererseits läßt sich die GeForce GTX 670 somit viel besser vorab ausrechnen, da eine Komponente komplett aus der Gleichung genommen wurde. Denn bei der Speicherbandbreite sind GeForce GTX 670 und 680 nunmehr vollkommen gleich, die hauptsächliche Differenz liegt bei der Rechen- und Texturierleistung – diese liegt bei immerhin 23,3 Prozent (alle Rechnungen basieren auf den Taktraten unter GPU-Boost, da dies eine realistischere Ausgangsbasis als der Normaltakt ist; PS: mit der "Rasterizer-Leistung" ist die Fähigkeit zur einfachen Dreieckserzeugung im Frontend des Grafikchips gemeint).

Dies würde auf eine GeForce GTX 680 bezogen einem Normal-Takt von 816 MHz (bei 1536 Shader-Einheiten) entsprechen. Ins Verhältnis gesetzt mit einem Skalierungstest der ComputerBase, wo eine GeForce GTX 680 auf 852/3000 MHz einen Performance-Verlust von 8,9 Prozent hinnehmen musste, würde dies bedeuten, daß die GeForce GTX 670 in etwa 11½ Prozent weniger Performance als die GeForce GTX 680 bieten sollte. Allerdings ist unsicher, ob die GPU-Boost-Mechanik nicht vielleicht zu stark in diese Skalierungstests hineinpfuscht und daher diese Ergebnisse der GeForce GTX 680 eventuell nicht auf eine andere Grafikkarte mit einem niedrigeren TDP-Limit übertragbar sind. Schließlich könnte GPU-Boost auf einer GeForce GTX 670 bei derselben Taktrate eher durch die niedrigere TDP limitieren als bei der GeForce GTX 680 mit ihrem höheren TDP-Limit.

Aus diesem Grunde ist es riskant, aus dieser Hochrechnung jetzt schon zu schlußfolgern, die GeForce GTX 670 würde nur 11½ Prozent langsamer als die GeForce GTX 680 ausfallen – dies wäre nämlich sehr nahe der Radeon HD 7970 und klar besser als GeForce GTX 580 und Radeon HD 7950. Vermutlich drückt das niedrigere TDP-Limit der GeForce GTX 670 die Performance dieser Karte in der Praxis auf einen noch etwas größeren Abstand, vielleicht in Richtung 15 Prozent zur GeForce GTX 680. Die GeForce GTX 670 käme damit in unserem Performance-Index auf ~310%, während die Radeon HD 7970 mit 330% und die GeForce GTX 680 mit 360% etwas schneller wären sowie die GeForce GTX 580 mit 280% und die Radeon HD 7950 mit 290% etwas langsamer ausfallen würden.

Die GeForce GTX 670 kommt somit Performance-technisch vermutlich glatt in der Mitte zwischen Radeon HD 7950 und 7970 heraus. Angesichts ihres Preispunktes könnte die Karte recht interessant werden, da sich dieser eher an der Radeon HD 7950 als an der Radeon HD 7970 orientiert – möglicherweise muß AMD dann nochmals die Preise senken, womit allen Grafikkarten-Käufern geholfen wäre. Allerdings ist dies natürlich nur eine (fehlbare) Vorhersage – die genaue Austarierung der Performance der GeForce GTX 670 wäre besser den Launchtest zu überlassen, mit welchen am 10. Mai zu rechnen ist. Die GeForce GTX 670 soll zu diesem Zeitpunkt dann auch umgehend in den Handel gehen, bei einigen Händlern ist diese Karte schon (unter Verschluß) lagernd.