Obwohl schon lange über die GeForce GTX 660 geredet wird, liegen zu dieser Karte des Performance-Segments derzeit immer noch keine echten Spezifikationen vor – dafür gibt es aber einigen Rauch aus der Gerüchteküche, angereicht mit reichlich Spekulationen. Diese dichten der GeForce GTX 660 oftmals eine GK104-Abstammung und dementsprechend meistens gleich 1152 Shader-Einheiten an – was prinzipiell möglich erscheint, allerdings schlecht zu den wenigen ernsthaften Daten zur GeForce GTX 660 passen, welche von einer kurzen Mainstream-Karte mit einem Stromverbrauch von 100 Watt sprechen. Andere Spekulationen sprechen dagegen dem (bisher fehlenden) GK106-Chip diese hohe Anzahl an Shader-Einheiten zu – was aber auch hier eher schwerlich mit dem Stromverbrauch von nur 100 Watt vereinbar erscheint.

Zudem ist es angesichts des GK107-Chips mit 384 Shader-Einheiten und des GK104-Chips mit 1536 Shader-Einheiten ziemlich augenscheinlich, daß der GK106-Chip in der Mitte zwischen diesen beiden Chips mit 768 Shader-Einheiten ausgerüstet sein wird – dem Doppelten des GK107 und der Hälfte des GK104. Eine GK104-basierte GeForce GTX 660 mit 768 Shader-Einheiten und 192 Bit DDR Speicherinterface – wie an dieser Stelle bereits skizziert – sollte zudem sicherlich das Potential haben, einen Stromverbrauch von nur 100 Watt aufzuweisen. Allerdings sind mit dieser Hardware-Ausstattung auch keine übermäßigen Performance-Sprünge drin, vermutlich ist mit GK106-basierter Hardware maximal das Performance-Niveau der Radeon HD 7850 erreichbar.

Gerade deswegen sind die Spekulationen über eine klar stärkere GeForce GTX 660 mit eben mehr Shader-Einheiten nicht unsinnig – nVidia braucht eine weitere Karte, um sich mit der Radeon HD 7870 anzulegen – und auch die Radeon HD 7950 hat im eigentlichen keinen direkten nVidia-Gegenspieler, nachdem die GeForce GTX 670 eher im Performancefeld der (normalen) Radeon HD 7970 wildert. Die Auflösung dieses ganzen Wirrwarrs könnte schlicht darin liegen, daß nVidia beides bringt: Eine GeForce GTX 660 mit den (etwas) limitierten Fähigkeiten des GK106-Chips – und eine GeForce GTX 660 Ti auf GK104-Basis, um die sich ergebende große Lücke zwischen den Chips GK106 und GK104 zu schließen. Die Spezifikationen dieser Karten könnten spekulativerweise dann folgendermaßen aussehen:

Die Angaben zu GeForce GTX 660 & 660 Ti sind wie gesagt derzeit reine Spekulation, allerdings erscheinen sie uns angesichts der vorgegebenen Eckpunkte als die wahrscheinlichste Auflösung – welche sowohl die natürliche GK106-Abstammung der GeForce GTX 660 als auch die vielfach angenommene GK104-Abstammung der GeForce GTX 660 Ti miteinander verbindet. nVidia hat hierbei zudem noch die Möglichkeit, später mit einer kleineren GK106-Variante in den (aus 28nm-Sicht) leeren Preisbereich unterhalb der Radeon HD 7850 zu gehen und AMD damit zu der lange vermuteten, aber immer noch nicht spruchreifen Radeon HD 7830 zu zwingen. In jedem Fall dürfte sich bald die reale Auflösung dieses Spekulationsgewirrs ergeben, denn gemäß übereinstimmenden Meldungen soll die GeForce GTX 660 (und Ti?) dann endlich im Juli antreten.