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Hardware- und Nachrichten-Links des 12. Februar 2020

Vom chinesischen Zhuanlan (maschinelle Übersetzung ins Deutsche, via Videocardz) kommt ein erster Test zu nVidias GeForce MX350 – welcher gleichzeitig auch vergleichende Benchmarks von Mobile-iGPUs und Mobile-Einsteigerlösungen enthält und somit eine generelle Performance-Einordnung in diesem selten genauer betrachteten Segment ermöglicht. Die angetretenen Benchmarks sind zwar allesamt nur Theorie-Tester von 3DMarks bis Unigine, aber für ein grobe Performance-Einordnung reicht dies sicherlich aus. Die nachfolgende Aufstellung enthält bereits einen (eigenen) Performance-Index dieser Benchmarks, wobei jeder Benchmark nur einmal (unter der FullHD-Auflösung) einfließt, da die zusätzlichen Messungen unter höheren Auflösungen (Ausnahme: TimeSpy, da standardmäßig unter WQHD) für diese Performance-Klasse sicherlich nicht zielführend sind. Wer dies mit dem allgemeinen FullHD Performance-Index vergleichen wollte, kann laut der seinerzeitigen Performance-Abschätzung zur GeForce GTX 1050 Mobile auf diesen Performance-Index der Benchmark-Werte grob +40% oben drauf rechnen – dies wird nicht gänzlich genau sein, erlaubt aber wenigstens einen groben Vergleich mit Desktop-Grafikkarten.

Status Technik Performance Desktop FHD-Index
GeForce GTX 1050 Mobile extra Grafik nVidia Pascal, 640 SP 210% ca. 300%
GeForce GTX 960M extra Grafik nVidia Maxwell, 640 SP 150% ca. 210%
GeForce MX350 extra Grafik nVidia Pascal, 640 SP 157% ca. 220%
GeForce MX250 extra Grafik nVidia Pascal, 384 SP 135% ca. 190%
GeForce MX150 extra Grafik nVidia Pascal, 384 SP 123% ca. 170%
GeForce MX150 LP extra Grafik nVidia Pascal, 384 SP 99% ca. 140%
Ryzen 7 3750H iGPU AMD Vega 10, 640 SP 98% ca. 140%
Core i7-1065G7 iGPU Intel Gen 11, 64 EU (512 SP) 100% ca. 140%
Core i5-1035G1 iGPU Intel Gen 11, 32 EU (256 SP) 61% ca. 85%
Core i7-9750H iGPU Intel Gen 9.5, 24 EU (192 SP) 50% ca. 70%
Core i7-6700HQ iGPU Intel Gen 9, 24 EU (192 SP) 43% ca. 60%
gemäß der Benchmarks von Zhuanlan, die angebene Performance bezieht sich die Messungen unter 3DMark11 Extreme, 3DMark13 SkyDriver, 3DMark13 FireStrike Std., 3DMark13 TimeSpy Std., Unigine Heaven, Unigine Valley & Superposition Extreme

Sollten alle diese Hoch- und Umrechnungen halbwegs passen, dann kommen die derzeit besten iGPUs ergo auf einem Desktop-Performanceniveau von ca. 140% heraus – sprich noch unterhalb von GeForce GT 1030 (Perf.Index ~170%) und Radeon RX 550 (Perf.Index ~180%). Die integrierten Grafiklösungen von AMDs Picasso & Intels Ice Lake erreichen dabei dasselbe Performance-Niveau, was gut zu anderen bekannten Benchmarks passt. Die kommenden integrierten Grafiklösungen von AMDs Renoir dürften grob wieder dasselbe Performance-Niveau erreichen, da zwar moderner und taktstärker, aber mit weniger Shader-Clustern unterwegs. nVidias Mobile-Einsteigerlösungen früherer Jahre – beispielsweise die GeForce MX150 – werden mit diesen besten Vertretern der integrierten Grafik teilweise schon erreicht, gerade in der auf 10W TDP limitierten LP-Ausführung der GeForce MX150. Eine modernere GeForce MX250 zieht den iGPUs dann aber davon, die kommende GeForce MX350 erreicht sogar das Performance-Niveau von früheren Mobile-Mainstreamlösungen wie der GeForce GTX 960M. Von aktuellen Mobile-Mainstreamlösungen wie der GeForce GTX 1650 Mobile oder Radeon RX 5500M ist integrierte Grafik damit aber immer noch um den Faktor x3 entfernt.

Twitterer Apisak hat in der Benchmark-Datenbank zu Ashes of the Singularity eine neue AMD-Grafiklösung entdeckt, welche sich mit der Device-ID "7360:41" anmeldet. Gemäß der bekannten Auflistung der AMD-Grafiklösungen seitens Komachi sollte es sich hierbei um AMDs Navi 12 Grafikchip handeln – und damit nach längerer Zeit mal wieder ein Lebenszeichen zu diesem dritten Grafikchip der Navi-1X-Reihe. Weitere zielführende Angaben gibt es dann leider nicht jedoch nicht: Aus der benutzten CPU (Core i9-9900K) ist nicht herauslesbar, der erreichte Benchmark-Wert soll nahe der Radeon RX 5500M liegen – was eher mehr verwirrt als aufgeklärt zurückläßt. Aber möglicherweise ist Navi 12 ja wirklich einfach ein Apple-only-Projekt von AMD, wo es also nicht um eine abweichende Performance zu Navi 10/14 geht, sondern nur um die Erfüllung eines Sonderwunsches des Obst-Unternehmens. Natürlich kann jene erste Performance-Eintragung auch noch täuschen, beispielsweise auf einer abgespeckten Navi-12-Version basieren. Aber ein gänzlich anderes Performance-Feld dürfte man damit nicht mehr betreten können – beispielsweise die Idee einer Navi-12-Performance oberhalb von Navi 10 (Richtung "Big Navi") dürfte damit nunmehr vom Tisch sein.

Heise haben sich nVidias Spielestreaming-Service "GeForce Now" im Test gegeben – und waren ganz angetan von der Stadia-Konkurrenz. Über größere Probleme mit der Verbindung oder dem Eingabelag wurde (im Rahmen des bei Spielestreaming möglichen) nichts berichtet. Ein echter Vergleichstest der jeweiligen Technik Stadia ist dies natürlich nicht, dazu hätte man beide Spielestreaming-Dienste direkt gegeneinander stellen müssen. Aber zumindest scheint das nVidia-Angebot von technischer Seite her praktikabel zu sein, zumindest für Spieler, welche sich mit den grundsätzlichen Nachteilen von Spielestreaming arangieren können. Abseits der technischen Seite kann GeForce Now dann vor allem mit seiner Vielzahl an Spielen punkten – wo dann exakt die (derzeitige) Schwachstelle von Stadia liegt. Passend hierzu dann auch die Fazit-Aussage ovn Heise zu GeForce Now: "Nirgends kann man schneller einfach mal reinspielen" – bezogen sowohl auf die technische Ausführung als auch die große Spielauswahl.

Allerdings erfüllen beide Spielestreaming-Services nicht den ursprünglichen Gedanken von Cloudgaming, das man Spiele nicht mehr kaufen, sondern einfach nur mieten kann. Denn der Abo-Betrag bei beiden Spielestreaming-Services geht nun einmal für das Spielestreaming selber drauf, nicht für die Spiele selber – die müssen bei beiden Services nach wie vor gekauft werden. Insofern ist weiterhin fraglich, ob sich hierzu größere Anhängerschaften herausbilden können, weil es letztlich nur um den technischen Ersatz des Spiele-PCs geht – nicht aber um den Ersatz des Spielekaufs an sich. Letzteres wird vermutlich sogar niemals passieren, da die großen Spielepublisher sich sehr gut ausrechnen können, das ein günstig angesetztes Abo-Modell letztlich nur weniger Geld einbringt – und ein teures angesetztes Abo-Modell keine Marktchance hat. Abgesehen davon wäre für alle Spielestreaming-Dienste eventuell zu überlegen, die Idee der Spiele-Demo mittels ihrer Services wieder aufleben zu lassen: Rein auf Streaming-Basis ergibt sich hier keinerlei Raubkopierer-Problematik – und dies könnte dann für Spielepublisher wie Spielestreaming-Anbieter beiderseites eine gute Werbemaßnahme darstellen.