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Hardware- und Nachrichten-Links des 13. November 2020

In den letzten Tagen schon einmal verlinkt, wäre die gewichtige Anmerkung zu einem potentiellen "Ampere-Refresh" von Twitterer Kopite7kimi noch extra zu thematisieren. Selbiger hatte wie bekannt bereits im Mai 2019 (Jahreszahl stimmt) die Hardware-Spezifikationen aller Ampere-Chip vollkommen korrekt notiert, hat ergo in der Tat reale Quellen vorliegen. Dies muß natürlich nicht für alle Ewigkeiten gelten, insofern müssen sich auch die neueren Informationen jenes Twitterers – beispielsweise zur GeForce RTX 3080 Ti – noch bewähren. Denn die neue Anmerkung zum Ampere-Refresh spricht von einer Weiterverwendung von Samsungs 8nm-Fertigung – und stellt die oftmals an dieser Stelle angenommene bzw. diskutierte Möglichkeit, nVidia könnte für den Ampere-Refresh wieder zu TSMC oder zumindest zu einer besseren Samsung-Fertigung wechseln, komplett in Abrede.

I never heard of a 7nm Ampere refreshing. Where did the news come from?
The fact is Ampere will have new steppings, still use SAMSUNG 8N, for a better yield. It's not a big change.

Quelle:  Kopite7kimi @ Twitter am 9. November 2020 (inkl. direkt vorherigem Tweet)

Eine kleine Unsicherheit ergibt sich allerdings noch am Unterschied eines rein neuen Chip-Steppings zu hingegen regelrecht neu aufgelegten Chips, wie beispielsweise dem diesbezüglich kolportierten GA103-Chip. Andererseits ist "never heard of a 7nm Ampere refreshing" eigentlich schon eindeutig genug – und somit auch der GA103-Chip wohl weiterhin der 8nm-Fertigung von Samsung zuzuordnen. Die ganze These, nVidia könnte mit einem schnellen Wechsel des Chipfertigers bereits im Sommer 2021 mit einem potenten Ampere-Refresh antreten, wird hiermit sehr deutlich in Frage gestellt. Für selbigen gab es bislang nur vergleichsweise wenig belastbare Hinweise – eher hat hierbei das Prinzip "Hoffnung" regiert, dass nVidia noch einmal recht schnell nachlegen könnte. So aber geht es eher in die Richtung, dass nVidia innerhalb dieser Chip-Generation an der 8nm-Fertigung von Samsung festhält. Wirklich ungewöhnlich wäre dies für nVidia überhaupt nicht, denn in den letzten Jahren gab es bei nVidia weder Refresh-Chips (nur Refresh-Grafikkarten auf Basis bekannter Chips) noch schnelle Wechsel der Fertigungsverfahren.

Erhellende weiterführende Informationen zum SAM/BAR-Feature (im genauen geht es logischerweise um eine "resizable BAR") kommen von verschiedenen Seiten herein: So nennt ein Microsoft-Artikel bereits anno 2017 jenes Feature als Teil der PCI-Express-Spezifikation. Herauszulesen ist dabei auch die Schwierigkeit, während des Umschaltens in den SAM/BAR-Modus das Monitorsignal zu halten – was Microsoft dann als Bedingung dafür fordert, dass man jenes Feature unter Windows überhaupt anbieten darf. Es ist für die Grafikkarten-Hersteller ergo nicht allein mit dem Aktivieren des Features getan, diese zusätzliche Bedingung muß erfüllt werden – und könnte durchaus auch den Grund dafür darstellen, dass SAM/BAR nachfolgend auf jeder unterstützten Plattform noch extra validiert werden muß. Aus unserem Forum kommen hingegen Anmerkungen, welche die Einschränkungen bei den unterstützen Plattformen besser erklärbar machen. Danach ist eine technische Voraussetzung für SAM/BAR ein 64bittiger PCI-Bus-Controller des Mainboards.

Selbiger ist allerdings erst seit PCI Express 4.0 verpflichtender Teil der Spezifikation – Mainboards nach PCIe 3.0 tragen teilweise einen solchen 64-Bit-Controller, aber dies eben nicht durchgängig. Hieraus dürfte sich wohl der Punkt ergeben, dass die Hersteller das Feature letztlich nur auf Plattformen nach PCI Express 4.0 umsetzen werden. Dies wäre dann bei AMD ab Zen 2 (bei PCIe-4.0-fähigem Mainboard) und bei Intel ab Rocket Lake – wobei eigentlich auch Teile der aktuellen 400er Intel-Mainboards auf "Comet Lake" dazu fähig sein sollten, sofern deren Hersteller von sich aus bereits einen (Mainboard-seitigen) PCIe-4.0-Support ausgerufen haben und damit der bewußte 64-Bit-Controller verbaut sein dürfte. Und letztlich kommt von Igor's Lab noch der Hinweis, dass SAM/BAR nur auf reinen UEFI-Systemen möglich sein wird – sowohl muß das System im UEFI-Modus laufen als auch der CSM/Legacy-Support deaktiviert sein (die Festplatte muß nach GPT partitioniert sein). Im Zweifelsfall wird man für SAM/BAR also sein Windows-System entsprechend migrieren oder neu aufsetzen müssen.

Für einiges Aufsehen sorgt derzeit ein Tweet seitens CapFrameX mit einer (durchschnittlich) auf 2532 MHz laufenden Radeon RX 6800. Hierbei handelt es sich natürlich um eine Übertaktung, jene wurde allerdings schon mit dem Referenzdesign erzielt. Jene Karte soll AMD-offiziell mit einem durchschnittlichen Takt von 1815 MHz sowie einem maximalen Takt von 2105 MHz antreten, die Übertaktung beläuft sich hiermit nominell auf satte 700 MHz. Der reale Übertaktungsgewinn dürfte etwas kleiner sein, denn AMDs offizielle Taktraten-Angabe ist vermutlich (wie bei den Radeon RX 5000 Karten) eher defensiv angesetzt – aber +500 MHz sind es sicherlich, was für heutige Grafikkarten verwunderlich viel wäre. Auch die dazu notierte GPU-Temperatur von nur 60°C (unter dieser hohen Übertaktung!) erscheint als reichlich viel versprochen. Es bleibt zu hoffen, dass sich diese enormen Übertaktungsreserven von den unabhängigen Hardwaretestern zum Launchtag von Radeon RX 6800 & 6800 XT am 18. November (nächster Mittwoch) bestätigen lassen.

Big Navi clock speeds that make Nvidia cry…
▶ 2532MHz average OC
▶ 60° GPU core temp
▶ stable!

Quelle:  CapFrameX @ Twitter am 13. November 2020

Leider wurde die aktuelle Umfrage zu Ryzen 5000 Opfer eine teilweisen Umfrage-Manipulation zugunsten alleinig der Negativ-Optionen. Jene Umfrage-Manipulation entstand wohl durch gezielte Mehrfachstimmen-Abgaben – und auch wenn dies ein zeitraubender wie mühsamer Prozeß gewesen sein dürfte, wurde damit das Umfrage-Ergebnis substantiell verfälscht, wie in unserem Forum klar dargelegt. Die dort notierte Stimmendifferenz (welche auch dem subjektiven Gedächtnisprotokoll entspricht) zeigt auf, dass es mit den ersten 960 Stimmen nur ca. 1% Negativ-Stimmen gegeben hatte, die nachfolgenden 770 Stimmen dann jedoch gleich 65% Negativ-Stimmen enthielten – ein faktisch unmöglicher Ergebnisumschwung, denn Briefwähler-Stimmen gibt es hierbei natürlich nicht einzubeziehen.

Um diese Umfrage nicht komplett wertlos zu machen, wurde nachfolgend versucht, den Effekt der rein überschüssigen Negativ-Stimmen aus dem zweiten Stimmen-Teil herauszurechnen. Die genaue Rechnung hierzu ist im Forum notiert, das herauskommende Ergebnis ist somit nun natürlich weit weniger belastbar, sondern geht nur noch grob in die Richtung, in welche die Umfrageteilnehmer tatsächlich abgestimmt haben. Wir bitten um Entschuldigung für diese wenig erbauliche Affäre, welche natürlich die Frage aufwirft, ob man 3DCenter-Umfragen in Zukunft überhaupt noch abhalten kann oder aber jene noch weiter mittels Captcha und/oder Anmeldung vernageln muß. PS: Im Forum gibt es eine "Forums-Edition" exakt derselben Umfrage mit denselben Antwort-Optionen, welche bei eifriger Beteilung durchaus als weiterer Korrektur-Maßstab zur Umfrage auf der Hauptseite dienen kann.