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Hardware- und Nachrichten-Links des 14. September 2021

TechEpiphany @ Twitter weist auf ein sehr bezeichnendes Bild zum Zustand des Grafikkarten-Markts hin – welches durch die Menge der Grafikkarten-Listungen bei Einzelhändler "Mindfactory" derzeit und vor zwei Jahren abgeben wird. Die Mindfactory listet üblicherweise nur wirklich auf Lager befindliche Hardware, alles andere fällt zumindest aus aus den Übersichtslisten zu jeder Grafikkarte heraus und wäre nur über die Detail-Suche (bei Kenntnis von exaktem Namen oder Produktnummer) zu finden. Somit werden die potentiellen Käufer direkt zu tatsächlich ab Lager vorhandenen Angeboten gelenkt und verlieren sich nicht in haufenweise Angeboten, welche sowieso nicht verfügbar sind. Gleichfalls ergibt sich nach kurzer Durchzählung jedoch auch ein sofortiger Überblick darüber, wie breit das real verfügbare Grafikkarten-Angebot zu verschiedenen Zeiten war und ist:

~2 years ago mindfactory had around 200(!) different grapics card models in stock.
now it is 5 RTXs/GTXs and 8 RXs
Quelle:  TechEpiphany @ Twitter am 14. September 2021

Sehr viel deutlicher kann man das aktuell wiederum anziehende Trauerspiel gar nicht aufzeigen, wenn zum Zähl-Zeitpunkt nur ganze 13 Grafikkarten verfügbar waren (fast egal welchen Alters und Leistungsklasse) – und wenn der Normalzustand hingegen etwa 200 (lieferbare) Listungen ergeben soll. Selbst jene 200 Grafikkarten-Modelle sind dabei noch eher tief gegriffen, denn zum Monatsende Juni 2020 wurden im Rahmen der Arbeit an dem seinerzeitigen Mindfactory Grafikkarten Retail-Verkaufsreport Q2/2020 gleich 389 gelistete Angebote mit tatsächlichem Absatz im Monat Juni 2020 gezählt. Sicherlich sind bundesweit letztlich alle Grafikkarten irgendwo erhältlich, aber dass man bei einem Händler alles bekommen könnte (und damit die Händler untereinander einen regelrechten Konkurrenzkampf ausfechten), gibt es derzeit nicht mehr. Nicht umsonst haben im August die Grafikkarten-Straßenpreise erneut angezogen – was sich nun im September gerade auf AMD-Seite weiter fortsetzt.

So ist die Radeon RX 6600 XT inzwischen bei breitflächigen Preislagen erst ab 600 Euro angekommen, die zwei vereinzelten Angebote unter 600 Euro könnten sich jederzeit ausverkaufen und dann diese neue Preismarke zementieren. Radeon RX 6800 & 6800 XT sind hingegen wieder einmal ganz schwer zu bekommen und haben entsprechend hohe Preislagen erreicht. Insofern ist es etwas verwunderlich, wenn AMD – wie seitens Hot Hardware notiert – gegenüber Börsenanalysten eine anhaltende Verbesserung der Liefersituation konstatiert. Zwar kann man aus der AMD-Aussage eine positive Zukunftsaussicht mittels des Versprechens mitnehmen, bis zum Jahresende eine substantielle Verbesserung erreichen zu können, aber die aktuelle Liefer- und Preissituation bei AMD-Grafikkarten hat nun eigentlich überhaupt nichts mit bereits erreichten "Verbesserungen" zu tun. Andererseits muß die weltweite Lage natürlich nicht zwingend der bundesdeutschen entsprechen, aus den USA werden derzeit eher denn gut lieferbare Angebote an AMD-Grafkkarten berichtet.

As there has been the realization that this demand is for real and there are customers demanding the technology and the products in particular where the competitiveness of the products is there, it continues to get better and even from our standpoint, as we get to 2022 and look at all partners across the board, the supply situation continues to get better.
Quelle:  AMDs CFO Devinder Kumar gegenüber Börsenanalysten, notiert von Hot Hardware am 12. September 2021

Zum kürzlich erwähnten Sandy-Bridge-Retrotest wurden nachträglich noch die Benchmark-Werte des Core i3-10105F hinzugefügt, womit sich ein Vierkern-Vergleich bis hin zu den aktuellesten Intel-Prozessoren ergibt. Die Benchmark-Werte jenes Core i3-10105F stammen aus einem weiterem Golem-Test mit identischem Testaufbau und augenscheinlicher Benchmark-Kontinuität, da die jeweils notierten Benchmark-Ergebnisse zum Core i7-7700K in beiden Tests deckungsgleich ausfielen. Nachfolgend wurde dies noch einmal explizit nur für die Vierkern-Modelle ausgebreitet – mit natürlich Lücken, weil einige Intel-Generationen nicht mitgetestet wurden. Die vergleichsweise hohe Skalierung allein schon im Vierkern-Feld hat dabei mehrere Ursachen: Primär sicherlich, dass zwischen Core i7-2600K und Core i7-6700K immerhin drei Intel-Generationen fehlen.

Wäre jene mit im Test dabei, würde sich der Performance-Sprung um insgesamt +79% (ohne die beiden auf Sandy Bridge nicht vernünftig laufenden Benchmarks gerechnet) auf vier Generations-Sprünge verteilen – was nach Adam Riese +15,7% pro Generation ergibt, und damit ein eher nachvollziehbareres Ergebnis. Jenes wird zudem durch Seiteneffekte etwas aufgebläht, welche insbesondere nach einigen Generationen dann doch nicht unerheblich zum Gesamtergebnis beitragen können: Moderne Plattform, schnelleres PCI Express, schnellerer Speicher. Hinzu kommt auch eine generell bessere Multithread-Ausnutzung moderner Benchmarks – was gerade gegenüber Sandy Bridge von Relevanz ist, denn vor 10 Jahren hatte sich der Vierkerner noch überhaupt nicht durchgesetzt und lieferte Intel beispielsweise im Mobile-Feld noch jahrelang fast ausschließlich Zweikerner. Dies ermöglicht heutzutage beachtbar größere Skalierungen auszumessen – im Gegensatz zu seinerzeitigen Benchmarks, welche zwischen den genannten Intel-Generationen eher Performance-Fortschritte von +10% (oder minimal mehr) gesehen haben.

Hardware Anwendungen ohne AVX2 Spiele (FHD P1) max-Takt
Core i3-10105F Comet Lake Refresh, 4C/8T, 3.7/4.4 GHz 219% 190% 155% (116%)
Core i7-7700K Kaby Lake, 4C/8T, 4.2/4.5 GHz 214% 189% 149% (118%)
Core i7-6700K Skylake, 4C/8T, 4.0/4.2 GHz 199% 179% 134% (111%)
Core i7-2600K @ OC Sandy Bridge, 4C/8T, @ 5.0 GHz 138% 138% 131% (132%)
Core i7-2600K Sandy Bridge, 4C/8T, 3.4/3.8 GHz 100% 100% 100% (100%)
Core i5-2500K Sandy Bridge, 4C/4T, 3.3/3.7 GHz 78% 79% 73% (97%)
gemäß den Messungen seitens Golem unter 6 Anwendungen ("ohne AVX2": nur 4) und 6 Spielen (FullHD, P1), zudem wurden die Werte des Core i3-10105F aus einem weiterem Golem-Test mit identischem Test-Aufbau und damit augenscheinlicher Benchmark-Kontinuität eingebunden