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Hardware- und Nachrichten-Links des 18. Juni 2020

Von Reddit (via WCCF Tech) kommt eine feine Info-Grafik zu den inflationsbereinigten Performance/Preis-Verhältnissen von nVidias Midrange-Grafikkarten, namentlich der x60-Riege. Hierbei wurde die Grafikkarten-Performance gemäß des Performance-Index' von TechPowerUp ins Verhältnis mit den US-Listenpreises zum Launch gesetzt, dies allerdings bereinigt um offizielle Inflationswerte. Die oben dick in gelb/orange stehende Zahlenreihe gibt dann den relativen Unterschied im Performance/Preis-Verhältnis zur Vorgänger-Generation wieder. Gemäß dieser Daten sind im Midrange-Bereich bei nVidia Performance/Preis-Vorteile von einer Generation zur nächsten von zumeist nur 20-30% normal. Ausreißer gemäß dieser Regel sind allein die GeForce GTX 960 sowie (noch stärker) die GeForce GTX 1060 6GB. Im groben Maßstab sowie insbesondere bei jener GeForce GTX 1060 wird mit dieser Info-Grafik im übrigen dasselbe Ergebnis abgebildet wie bei einer früheren Ermittlung an dieser Stelle – deren Differenzen primär auf eine andere Auswahl an Grafikkarten (streng bei bis 250 Dollar Listenpreis) zurückzuführen sind.

Einige Beachtung hat ein Intel-Video mit einer Demonstration der Xe-Grafik unter Battlefield V gefunden, bei welchem die (integrierte) Xe-Grafik in einem "Tiger Lake" Mobile-Prozessor stabile 30 fps unter FullHD @ "High" zeigt – wobei anzumerken ist, dass die Option "GPU Memory Restriction" eingeschaltet war (nicht ausgeschaltet, wie bedauernswerterweise zuerst an dieser Stelle berichtet). Mit dieser Option wird bei unzureichender Speichermenge die Bildqualität reduziert (zumeist die Texturenqualität), was dann vergleichende Benchmarks maßgeblich verfälscht. Wie dies bei im Internet herumschwirrenden Vergleichswerten aussieht, läßt sich nicht ermessen – angeblich kommen die besten Renoir-Modelle auf 25-30 fps, ohne dass dort aber klar wäre, wie die vorgenannte Option "GPU Memory Restriction" gesetzt wurde. Regulär ist von der Tiger-Lake-iGPU bzw. der Xe-Grafik durchaus eine etwas stärkere Grafikleistung als von Renoir zu erwarten, Intel selber hatte sich schließlich die Zielsetzung einer Performance-Verdopplung gegenüber der Ice-Lake-iGPU gegeben. Auch wenn die Anzahl der Shader-Einheiten wegen unterschiedlicher Architekture nicht direkt vergleichbar ist, sollte Intels Xe-Grafik mit immerhin 768 Shader-Einheiten somit doch weit genug entfernt sein, um mehr Performance als AMDs Renoir-APU mit ihren maximal 512 Shader-Einheiten abzuliefern.

Golem berichten über die Vorstellung von "Cooper Lake", die ComputerBase hingegen über Ice Lake-SP und Sapphire Rapids – und damit über Intels aktuelle & zukünftige Server-Prozessoren. Cooper Lake stellt dabei ein weiteres Skylake-Derivat dar, hat jedoch im Gegensatz zu den Skylake-Derivaten des Desktop-Segments kleinere Architektur-Verbesserungen dabei – primär in Richtung DeepLearning-Fähigkeiten zielend. Die ursprüngliche Planung von mehr als 28 CPU-Kernen pro Sockel (erreicht über zwei Dies unter einem Package) hat Intel allerdings aufgegeben, es gibt die gewohnten (maximal) 28 CPU-Kerne unter der 14nm-Fertigung – was (mangels für den PC-Bereich zählbarer Fortschritte) auch erklärt, wieso Intel hiervon keine extra HEDT-Abwandlung auflegt. Abzuwarten bleibt, ob dies bei den Nachfolgern Ice Lake-SP (noch dieses Jahr) und Sapphire Rapids (nächstes Jahr) eventuell anders läuft.

Ice Lake SP kann gemäß einer früheren Roadmap mit bis zu 38 CPU-Kernen pro Sockel operieren, soll dafür aber auch bis zu 270 Watt schlucken. Inwiefern dabei auch für HEDT-Bedürfnisse interessante Taktraten geboten werden, ist noch unbekannt, darf aber angesichts der bisherigen Erfahrungen mit Ice-Lake-Prozessoren eher bezweifelt werden. Eine neue Chance bietet dann Sapphire Rapids im Jahr 2021, welches die "Willow Cove" CPU-Kerne der Tiger-Lake-Prozessoren benutzt und somit so etwas wie "Tiger Lake SP" darstellt. Viel mehr ist zu Sapphire Rapids noch nicht bekannt, schon früher wurde hierzu allerdings der Support von DDR5-Speicher sowie von PCI Express 5.0 genannt. Da Intel schon bei Tiger Lake doch beachtbare Taktraten-Fortschritte erzielt hat, ist von Sapphire Rapids durchaus eine entsprechende HEDT-Auskoppelung zu erwarten, auch wenn selbige derzeit noch nirgendwo erwähnt wird. Ganz ohne weitere HEDT-Prozessoren dürfte Intel jedoch kaum auskommen wollen, gerade da man im Desktop-Bereich noch bis einschließlich des Jahres 2022 nur maximal 8 (große) CPU-Kerne aufbieten wird.