2

Hardware- und Nachrichten-Links des 2. April 2013

Videocardz vermelden eine Radeon HD 7790 mit gleich 2 GB Speicher seitens Gigabyte, was einem großen Kritikpunkt an dieser durchaus potenten Karte etwas den Wind aus den Segeln nimmt. Zwar ist das Speicherinterface der Radeon HD 7790 mit nur 128 Bit DDR etwas limitiert, dem wirkt aber der hohe Speichertakt von gleich 3000 MHz ziemlich gut entgegen. Für einen längerfristigen Einsatz unter der FullHD-Auflösung stört aber schlicht die default-Speichermenge von nur 1 GB, was im Zuge der Spiele-Weiterentwicklung über die nächsten Jahre wahrscheinlich ziemlich schnell zu wenig sein wird – hier passt die Gigabyte-Version mit gleich 2 GB Speicher natürlich perfekt. Leider wird die Karte damit bei ca. 30 Euro Preisaufschlag etwas zu teuer und kommt nahe des Preisbereichs der GeForce GTX Ti "Boost" – welche 2 GB per default bietet und die sowieso höhere Performance innehat. Wenn Gigabyte diese 2-GB-Version der Radeon HD 7790 wirklich verkaufen will, darf der Preisaufschlag nur sehr maßvoll im 10-Euro-Rahmen liegen.

Gemäß Focus Taiwan wird TSMCs erste 20nm-Fabrik sogar etwas vorfristig schon zum Ende des Aprils 2013 fertigwerden. Damit könnte TSMCs "Fab 14" zum Ende des zweiten Quartals die Massenproduktion anwerfen, womit es im dritten Quartal zu ersten bemerkbaren 20nm-Auslieferungen kommen würde. Allerdings handelt es sich bei der "Fab 14" derzeit um eine Fertigungsanlage anscheinend rein für SoCs – sprich kleinere Chips für Smartphones und Tablets im Stromverbrauchsrahmen von wenigen Watt und Preislagen von 1 bis maximal 25 Dollar. Möglicherweise fängt man noch viel kleiner an mit Kleinstchips nur für Netzwerkgeräten etc, welche sich gut zum Austesten und Anfahren einer neuen Fertigungstechnologie eignen. Derzeit liegen sowieso noch keine SoC-Chipdesigns in 20nm vor, TSMC hat also ein paar Monate Karenzzeit, ehe diese neue Fab wirklich gefordert wird.

Frühestens im Winter 2013, realistisch betrachtet allerdings erst im Frühling 2014, dürfte es also erste in Massenfertigung hergestellte 20nm-SoCs geben. Und von diesem Punkt aus betrachtet ist es dann noch ein weiter Weg bis hin zur Möglichkeit von TSMC, auch größere Chips – CPUs und Grafikchips – in 20nm herstellen zu können. Im besten Fall kann dies im Sommer 2014 so weit sein, allerdings dürfte zu diesem Zeitpunkt die Produktionsausbeute von größeren 20nm-Chips noch nicht wirklich gut sein – möglicherweise reichend für einzelne Chips, aber noch nicht für eine ganze Chipserie mit hohem Bedarf. Eher wahrscheinlich ist, daß unsere letzte Prognose von 20nm-Grafikchips erst gegen Ende 2014 doch Realität wird – und selbst der umgedrehten Fall, nämlich daß es noch länger dauert als in dieser Prognose angegeben, darf derzeitlich nicht wirklich ausgeschlossen werden. Daß, was die Chipfertiger in ihren Planungen zur Verfügbarkeit von neuen Fertigungsverfahren sagen – und jener Zeitpunkt, wenn damit dann auch wirklich CPUs und Grafikchips für den PC-Bereich herstellbar werden, sind erkennbar zwei ganz verschiedene Paar Schuhe.

Die X-bit Labs haben in einem umfangreichen Prozessoren-Test von LowCost- und Mainstream-Prozessoren eine kleine Eigenheit von hoch getakteten Trinity-Prozessoren festgestellt: So taktet sich der A10-5800K Prozessor unter sehr hohen Lasten von seinem default-Takt von 3.8 GHz auf nur 3.4 GHz herunter – anstatt eventuell den TurboCore-Takt von maximal 4.2 GHz zu bemühen. Hier dürfte eine kleine Schutzschaltung aktiv sein, welche die Leistungsaufnahme oder die Temperatur der Trinity-Prozessoren kontrolliert und dann eben bei Bedarf heruntertaktenderweise einschreitet. Dieses Verhalten tritt nur auf, wenn alle vier Rechenkerne bestmöglich ausgelastet sind, ist aber dann auch reproduzierbar.

Das ganze wirft natürlich Fragen bezüglich der Ehrlichkeit von AMD bei der Festsetzung der Taktraten auf – normalerweise dürfte man diesen Prozessor eigentlich nicht mit 3.8 GHz Referenztakt anbieten, wenn in der Praxis dieser Referenztakt nicht durchgehend gehalten werden kann. Einen Leistungsverlust würde die andere offizielle Taktung schließlich auch nicht ergeben, kann schließlich der Turbo-Modus jede noch vorhandene Reserve herauskitzeln – das ganze ist rein eine Sache der offiziellen Taktung und der damit einhergehenden Marketingaussage. Hier stellt sich AMD schlicht etwas besser als was technisch eigentlich möglich ist. Andererseits ist Intel vor Jahren auch mit dem Throtteling der Pentium-4-Prozessoren nahezu unbeschadet durchgekommen, darf man AMD heuer wohl dieselbe Kulanz geben.