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Hardware- und Nachrichten-Links des 2. April 2020

Notebookcheck liefern die ersten Benchmarks zu Comet Lake-H (Core i-10000H Serie), welche auch in den Vergleich zu AMDs Ryzen 4000H sowie Intels Vorgänger-Generation in Form der Core i-9000H Serie gestellt wurden. Leider sind die dargebrachten Zahlen einigermaßen mißverständlich, da die neuen Intel-Prozessoren (ohne irgendeine Erklärung) jeweils zweimal notiert wurden (wenngleich nur mit jeweils marginaler Performance-Differenz), teilweise auch gar nicht existierende Modell-Namen verwendet werden ("Core i9-10880H"). Als zusätzliche Unsicherheit kommt hinzu, das die Ergebnisse der älteren Intel-Prozessoren den Durchschnitt einer Vielzahl an Geräten darstellt, die Werte der neuen Prozessoren jedoch auf einzelnen Geräten basieren – was also je nachdem noch in die eine oder andere Richtung schwanken könnte. Unter der Annahme, das mit jenem "Core i9-10880H" tatsächlich das Comet-Lake-H-Spitzenmodell "Core i9-10980HK" gemeint sein soll, kommt dann ein zu erwartendes Ergebnis heraus: Bei der SingleThread-Performance liegt Intel vorn (allerdings nur gegen das 35W-Modell von AMD), bei der MultiThread-Performance hingegen AMD – und dies sogar schon mit dem kleineren Ryzen 7 4800H.

Technik ST-Tests MT-Tests
Ryzen 9 4900HS AMD Zen 2 (Renoir), 8C/16T, 3.0/4.3 GHz, 35W TDP 101,1% 112,7%
Ryzen 7 4800H AMD Zen 2 (Renoir), 8C/16T, 2.9/4.2 GHz, 45W TDP - 109,5%
Core i9-10980HK Intel Comet Lake-H, 8C/16T, 2.4/5.3 GHz, 45W TDP 107,2% 104,2%
Core i9-9980HK Intel Coffee Lake-H, 8C/16T, 2.4/5.0 GHz, 45W TDP 100% 100%
Core i9-9980H Intel Coffee Lake-H, 8C/16T, 2.3/4.8 GHz, 45W TDP 96,4% 89,7%
Core i7-10750H Intel Comet Lake-H, 6C/12T, 2.6/5.0 GHz, 45W TDP 106,6% 84,3%
Core i7-9750H Intel Coffee Lake-H, 6C/12T, 2.6/4.5 GHz, 45W TDP 92,8% 75,3%
gemäß den Ausführungen von Noteboocheck: ST-Tests: Cinebench R15 & R20, MT-Tests: Cinebench R15 & R20, 3DMark13 FireStrike Physics & TimeSpy CPU

Die Abstände sind allerdings (unter diesen Benchmarks) gering genug, als das jene in der Praxis der jeweiligen Notebook-Gestaltung auch wieder verschwinden könnten. Das hatte vor wenigen Tagen bei den Benchmarks zum Ryzen 9 4900HS noch deutlich anders ausgesehen, da wurden eher Performance-Differenzen von (grob) +30% gegenüber Intel ermittelt. Insofern schreit das ganze deutlich nach einer Neuauflage aller dieser Mobile-Benchmarks vom Wochenanfang – nur diesesmal unter der Teilnehme von Comet Lake-H (und hoffentlich auch mehr Modellen von Ryzen 4000H). Mit der Zunahme der Bedeutung von leistungsfähigen Notebooks sowie auch dem neuen Wettbewerb, welchen AMD in diesem Segment angefacht hat, tun exaktere Ermittlungen zur Performance von Mobile-Prozessoren nun einfach not. Dies gilt insbesondere für die (viel) häufiger verkauften, aber proportional deutlich weniger (bis gar nicht) getesteten kleineren Modelle der Core i3, i5 & i7 Serien sowie deren gleichwertigen Ryzen-Pendants. Jener Punkt ist um so wichtiger, als dass es gemäß der weiteren Notebookcheck-Benchmarks so aussieht, als würde Intel im Bereich der kleineren Modelle von Comet Lake-H doch deutlicher zulegen können als an der absoluten Leistungsspitze.

Nachzutragen zur Berichterstattung über die neuen nVidia "SUPER" Mobile-Lösungen ist die doch noch zeitgleich erfolgte Vorstellung der GeForce GTX 1650 Ti für das Mobile-Segment – welche leider etwas gegenüber den beiden neuen "SUPER"-Grafiklösungen untergegangen ist. Dabei gibt es bei dieser GeForce GTX 1650 Ti Mobile allerdings auch den geringen Hardware-Sprung: nVidia liefert diese neue Mobile-Lösung nunmehr gleich mit GDDR6-Speicher aus und erhöht das Power-Limit um 5 Watt – gibt aber ansonsten nicht mehr Hardware mit. Faktisch soll sich hiermit wohl eine klarere Trennung zwischen etwas langsameren TU117-Lösungen (GeForce GTX 1650 Mobile) und etwas schnelleren TU117-Lösungen (GeForce GTX 1650 Ti Mobile) ergeben – was in der Praxis durch die extreme Spezifikations-Bandbreite wieder zunichte gemacht wird. Im Endeffekt kann man auch eine GeForce GTX 1650 Mobile bauen, welche eine mittelprächtige GeForce GTX 1650 Ti Mobile schlägt – alles eine Frage der konkret angesetzten Taktraten sowie des jeweiligen Power-Limits. Dies gilt insbesondere, als dass nVidia nunmehr auch der GeForce GTX 1650 Mobile die Benutzung von GDDR6-Speicher gestattet – auch wenn dies der Karte eigentlich nicht viel helfen sollte, da jene aufgrund des niedrigen Power-Limits wahrscheinlich hoffnungslos an der Rechenleistung limitiert ist.

GeForce GTX 1650 Mobile GeForce GTX 1650 Ti Mobile GeForce GTX 1650 GDDR5 Desktop
Hardware TU117, ≤1024 SE @ 128 Bit GDDR5 TU117, 1024 SE @ 128 Bit GDDR5 TU117, 896 SE @ 128 Bit GDDR5
Taktraten konfigurierbar 930-1395/1125-1560/≤4000 MHz (DDR bei GDDR5) oder 930-1395/1125-1560/≤3000 MHz (QDR bei GDDR6) konfigurierbar 1035-1350/1200-1485/≤3000 MHz (QDR) 1485/1665/4000 MHz (DDR)
Speicherausbau 4 GB GDDR5/GDDR6 4 GB GDDR6 4 GB GDDR5
TDP konfigurierbar 30 bis 50 Watt (GSP) konfigurierbar 35 bis 55 Watt (GSP) 75 Watt (GCP)
FullHD Perf.Index je nach Taktrate/TDP ~280-360% je nach Taktrate/TDP ~300-380% 450%

Bei dieser Gelegenheit wurde zudem unsere Performance-Prognose zur GeForce GTX 1650 Mobile überarbeitet bzw. heruntergesetzt, da jene bei deren Vorstellung im letztjährigen April wohl etwas zu hoch herausgekommen war – basierend auf einer Performance-Abschätzung zur GeForce GTX 1650 des Desktop-Segments, welche sich in der Praxis nicht hat halten lassen. Da nVidias Desktop-Grafikkarten schon derart auf Effizienz getrimmt sind, fällt es nVidia ergo schwerer, im Notebook-Segment noch wesentlich effizientere Lösungen aufzubieten – sprich, jede Absenkung der TDP bzw. des Power-Limits wirkt sich umgehend deutlich auf die Performance des jeweiligen Mobile-Beschleunigers aus. Augenscheinlich bieten selbst früher gern benutzen Methoden wie eine Absenkung der Chipspannung sowie direkt in der Fertigung selektierte Chips keine wirkliche Abhilfe mehr – augenscheinlich, weil die sich hiermit ergebenden Reserven heutzutage regelmäßig schon im Desktop-Segment verbraten werden. Insofern ist es generell nicht mehr realistisch, Notebook-Grafiklösungen mit derselben Grafik-Power wie im Desktop zu erwarten – dafür müssten die Desktop-Modelle bewußt reichlich Reserven lassen, was im Zuge von sich automatisch hochtaktenden Grafikkarten sowie des inzwischen durchaus guten Wettbewerbs im Grafikkarten-Segment einfach nicht mehr drin ist.

Bei Eurogamer (via PC Games Hardware) hat man sich Doom: Eternal auf Stadia angesehen. Nach Herstellung der bestmöglichen Bedingungen wurde das Spiel mit grob der Grafikqualität der Xbox One X (interne Renderauflösung bei 3200x1800 Pixeln) auf nahezu perfekt 60 fps gestreamt. Mit Bildqualität und Framerate kann man ergo durchaus zufrieden sein, mit dem entstehenden Input-Lag hingegen überhaupt nicht – denn jener lag bei 173-194 Millisekunden, was mit grob 0,2 Sekunden einfach zu viel ist. Dabei lieferte die Xbox One X mit 94 Millisekunden selber keine großartige Vorstellung in dieser Frage ab, der Stadia-Overhead von zusätzlich 94-100 Millisekunden ist für ein derart schnelles Spiel wie Doom: Eternal aber dann nicht mehr wirklich gängig. Mit ein wenig Übung war es den Testern bei Eurogamer dennoch möglich, das Spiel vernünftig zu absolvieren, einen echte Empfehlung pro Spielestreaming läßt sich daraus jedoch sicherlich nie basteln. Dabei ist sowieso fraglich, ob die Idee von Spielestreaming in Zeiten von durch Corona verstopften Internetleitungen besonders clever ist – die hierfür benötigten über 10 Megabit/sec Leitungsdurchsatz lassen sich für andere Zwecke wohl viel effektiver nutzen.