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Hardware- und Nachrichten-Links des 2. Februar 2018

Bei ComputerBase und Tom's Hardware hat man sich erneut das Crypto-Mining per Grafikkarte unter aktuellen Voraussetzungen angesehen – bei der ComputerBase auf Ethereum, Monero und Zcash sowie die dort maximal mögliche Performance & Effizienz bezogen, bei Tom's Hardware nur auf Ethereum ausgerichtet, dafür aber etwas detaillierter bezüglich der jeweils vorhandenen Optimierungsmöglichkeiten. Bei beiden Artikeln spielte natürlich eine große Rolle, was die jeweiligen Grafikkarten nach einer Nutzer-Optimierung an Mining-Performance herausholen können – da am Ende jeder halbwegs ernsthafte Miner seine Mining-Instrumente kaum unoptimiert arbeiten lassen wird, die Stock-Performance somit kaum von Belang ist. Inbesondere in dieser Disziplin liegt AMD vorn – was hinzukommend der üblicherweise bei AMD sowieso höhere nominelle Rechenleistung verdeutlicht, wieso AMD bei Crypto-Mining weiterhin erstklassig mitspielt, obwohl nVidia (unter Gaming) doch einen teilweise enormen Effizienzvorteil auf seiner Seite hat. Nichtsdestotrotz hängt es primär von der erzeugten Cryto-Währung ab, ob AMD oder nVidia die bessere Wahl als Mining-Instrument darstellt.

Interessant ist, wie vernünftig GeForce GTX 1050 /Ti und Radeon RX 560 unter Ethereum noch mitspielen können: Man erreicht grob die Hälfte dessen, was bei Radeon RX 480/580 so herauskommt, die dabei erzielte Energieeffizienz ist nur maßvoll geringer. Angesichts der Preislage von nominell sowieso nur der Hälfte und derzeit klar weniger als der Hälfte einer Radeon RX 580 lohnen sich GeForce GTX 1050 /Ti und Radeon RX 560 zumindest im professionellen Einsatz somit eigentlich auch als Mining-Instrumente – was trotz aktuellem Kursknick bei den Crypto-Währungen schon dazu geführt hat, das die Radeon RX 560 langsam schlechter und nur noch hochpreisiger verfügbar wird. Die absolute Ebbe bei Midrange- und HighEnd-Grafikkarten kann somit also durchaus dazu führen, das sich die Crypto-Miner nun auch verstärkt bei diesen klassischen Mainstream-Grafikkarten bedienen – womit für den Gamer faktisch gar nichts mehr übrig bleibt. Eine sonderlich große Begeisterung, sich aktuell einen neuen Gaming-PC zusammenzustellen, ist damit natürlich kaum erreichbar – was normalerweise dafür dann die Hersteller der anderen für Gaming-PCs benötigten Komponenten (leistungsfähige CPU, Mainboard, Speicher & SSD) bemerken sollten.

Dem vollständigen Transkript der AMD-Aussagen zu den kürzlichen AMD-Quartalszahlen ist auch das Detail zu entnehmen, wie es bei AMD im Server-Geschäft weitergeht: Danach deutet alles darauf hin, das AMD im Server-Geschäft Zen+ überspringen wird – und gleich zu Zen 2 im Jahr 2019 weitergeht. Diese ungewöhnliche Abweichung vom Verhalten im Consumer-Segment dürfte wohl auf drei Gründen basieren: Erstens hat Zen+ keine wirklich großen Vorteile gegenüber dem originalen Zen, die geringe Taktraten-Differenz ist im Server-Markt wohl noch uninteressanter als im Consumer-Markt. Zweitens benötigt AMD im Server-Markt auch nicht zwingend jedes Jahr eine Neuvorstellung, dies ist eher denn eine Anforderung des Consumer-Markts. Und drittens ist die erste Zen-Generation für AMD im Server-Markt sowieso unbedeutend, wird zum reinen Wiedereinstieg in dieses Geschäft und damit nur als Türöffner benötigt – die eigentlichen Geschäfte werden sich erst im Laufe der Zeit mit späteren Zen-Iterationen ergeben. Insofern ist diese Einsparung naheliegend – und war früher schon zu vermuten, wenngleich noch nicht sicher. Bezüglich Zen 2 selber hat AMD im übrigen nochmals bestätigt, das hierzu das CPU-Design wirklich schon abgeschlossen ist. Zum Termin des jeweiligen Tape-Outs sagt das natürlich nichts aus, jenes sollte allerdings angesichts der üblicherweise bei CPUs langen Evaluierungsphase spätestens in diesem Frühjahr erfolgen (sofern nicht bereits geschehen):

Our Zen 2 design is now complete and we will be sampling to our customers later this year.
Quelle: Dr. Lisa Su von AMD (via Seeking Alpha)

Die ComputerBase hat sich den PC-Betatest von nVidias "GeForce Now" Spielestreaming-Dienst in der Praxis angesehen – und war positiv überrascht: Trotz nachweisbarer zusätzlicher Ein/Ausgabe-Latenz fiel jenes üblicherweise zu Spielestreaming-Diensten genannte Manko in der Praxis nicht auf – und dies trotz der Nutzung von Egoshootern wie Wolfenstein II oder Doom (2016). Für den Tester sichtbar war dagegen die teilweise Reduzierung der Bildqualität auf "SD-Niveau", je nachdem wie die gut die Internetleitung generell bzw. in der konkreten Spielsekunde war. Bis zu diesem Punkt wäre "GeForce Now" damit für Gelegenheitsspieler eine sogar gut gangbare Lösung – aber bei der Preisgestaltung geht es dann arg daneben: Nicht nur das jedes Angebot für Vielnutzer fehlt (und damit eine häufige Nutzung einen die nominell eingesparte Grafikkarte faktisch bezahlen läßt) – vor allem aber stellt nVidia wirklich nur die Rechenleistung und keinerlei Spiele-Katalog zur Verfügung. Sprich, man kann mit "GeForce Now" nur auf seine sowieso schon bei Steam & Co. erworbenen Titel zugreifen. Die vorher schon hohe Kostenlage von "GeForce Now" wird somit nochmals mehr indiskutabel – jeder kann sich somit ausrechnen, das man nur ~300 Spielstunden benötigt, um eine GeForce GTX 1060 zwar komplett bezahlt zu haben, aber dennoch nicht sein Eigen nennen zu dürfen.