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Hardware- und Nachrichten-Links des 20. Mai 2020

Notebookcheck zeigen erste, möglicherweise von einem Notebook-Hersteller stammende, Benchmarks zur Grafikleistung von Tiger Lake – welche wie bekannt bereits mit einer integrierten Grafiklösung auf Basis der Xe-Architektur (Intel Grafik-Gen. 12) ausgerüstet ist. Die Benchmark-Werte unter dem 3DMark13 FireStrike wurden dankenswerterweise mit verschiedenen Konfigurationen der Tiger-Lake-iGPU angetreten, von 48 EU auf 15W TDP bis 96 EU auf 28W TDP ist alles mit dabei. Dabei zeigt sich die Intel Grafik-Generation 12 durchaus als schlagkräftig, wenn Tiger Lake mit 48 EU bereits Ice Lake mit 64 EU überrundet und vor allem auf der Maximalkonfiguration mit 96 EU noch sehr gut skaliert (+73% zwischen 48 EU mit 15W vs. 96 EU mit 28W). Nominell ist die sicherlich schneller als AMDs Renoir-Grafik (welche etwas oberhalb des Performance-Niveaus von Ice Lake einzuordnen ist), aber dies bleibt natürlich auch umfangreichere Tests unter realen Spielen abzuwarten – welche üblicherweise nicht so exzellent skalieren wie 3DMark-Messungen. Zudem ist gemäß AMD eigener (langjähriger) Erfahrung etwas in Frage zu stellen, was eine bessere iGPU-Performance wirklich bringt – AMD hat es jedenfalls in der Vergangenheit kaum genützt, oftmals klarer Performance-Führer im iGPU-Bereich zu sein.

Die PC Games Hardware hat die herumschwirrenden OpenCL-Benchmarks einer Intel DG1 Grafikkarte unter dem Geekbench wie dem CompuBench aufbereitet und in den Vergleich gegen die Einsteiger-Angebote von AMD (Radeon RX 5500 XT) und nVidia (GeForce GTX 1650) gestellt. Hierbei ergeben sich keine Überaschungen, die mit 768 Shader-Einheiten ausgerüstete DG1 performt unter OpenCL so wie es deren niedrige Anzahl an Shader-Einheiten erwarten läßt. Dies ist allerdings auch keine ganz große Kunst, denn unter OpenCL wird in aller Regel nur die Rohpower der Grafikkarte abgefragt, während im Gaming-Einsatz Treiber-Optimierungen eine große Rolle dabei spielen, den Grafikchip bestmöglich auszunutzen. Zumindest läßt sich sehen, das von DG1 keine Wunderdinge zu erwarten sind bzw. das jene Einsteiger-Lösung der Xe-Architektur selbst in diesem Einsteiger-Bereich derzeit nur als drittbestes Angebot herauskommt – was angesichts der genannten Anzahl an Shader-Einheiten sowie eines augenscheinlich nur 96 Bit breiten Speicherinterfaces (erstmals so gemeldet in diesem Januar) auch nicht wirklich verwunderlich. Damit ist dann wirklich nur ein Test-Produkt für den Desktop oder ein Mobile-Chip zu realisieren, so wie kürzlich auch vermeldet.

Die Flut an Launch-Reviews zu Comet Lake-S hat die CPU-Käufer augenscheinlich nicht wirklich befriedigen können – zum einen gab es ja nur Tests von K-Modellen, wobei der Core i7-10700K/KF deutlich unterrepräsentiert war, womit zum anderen dann Tests zu vielen anderen interessanten Prozessoren-Modellen wie dem Core i5-10400F oder Core i3-10100 fehlten. Intel ist hierbei einfach nicht mehr in der komfortablen Position der prä-Zen-Zeiten, wo man den Markt von oben herab diktieren konnte – nunmehr fordert der CPU-Käufer die notwendigen Informationen ab und kümmert sich wenig um Intels abgestufte Launch-Pläne, welche den Rest des Comet-Lake-Portfolios am 27. Mai in den Handel gehen sehen. Ob es dann überhaupt eine beachtbare Anzahl an Test zu den noch fehlenden CPU-Modelle geben wird, bleibt abzuwarten – im dümmsten Fall müssen sich die Hardware-Tester jene Prozessoren selber im Einzelhandel besorgen, was (wegen der dann nicht gleichzeitig bzw. gebündelt stattfindenden Artikel-Veröffentlichung) von der medialen Wirkung eines organisierten Hardware-Launches weit entfernt ist. Dabei ist insbesondere zu Comet Lake doch die Performance in der Breite des Portfolios am interessantesten, hat Intel die geringsten Chancen an der absoluten Leistungsspitze und ist auch der frühere Glanz der K-Modelle aufgrund stark zurückgehender Übertaktungseignung inzwischen arg verblasst.

Die Spiele-Webseite bei "Amazon Games" notiert die offiziellen PC-Systemanforderungen zu Crucible, dem am 20. Mai 2020 startenden Free2Play-Shooter von Spieleentwickler Relentless und Spielepublisher Amazon Games Studios. Der Multiplayer-Shooter kommt auf Basis von der Lumberyard-Engine daher, einer Amazon-eigenen Abwandlung der CryEngine. Die Hardware-Anforderungen sind allerdings Multiplayer-typisch eher handzahm, wenn der Einstieg bereits mit Core i5-3570 oder FX-6000 samt GeForce GTX 660 oder Radeon HD 7850 auf jeweils 2 GB Grafikkartenspeicher gelingt – was dem Leistungsniveau jahrealter Midrange-Gaming-PCs entspricht und noch unterhalb der heutigen Einsteiger-Klasse angesiedelt ist. Die Hardware-Empfehlung liegt mit Core i5-6500 oder Ryzen 3 2200G samt GeForce GTX 1060 oder Radeon RX 570 somit auch nur auf heutigem Einsteiger-Niveau, womit dann auch keine Schwierigkeiten mit der typischen Zielgruppe von solcherart Spielen entstehen dürften. Damit kann das Augenmerk eher in Richtung der spielerischen Herausforderung gehen, welche laut einem ersten Bericht seitens Golem bei "Crucible" auf einem gehobenem Maßstab rangiert.

offizielle PC-Systemanforderungen zu "Crucible"
Minimum Empfohlen
OS Windows 7 64-Bit, DirectX 11, 15 GB Festplatten-Platzbedarf (empfohlen: SSD)
CPU Core i5-3570 oder FX-6300 Core i5-6500 oder Ryzen 3 2200G
Speicher 8 GB RAM & 2 GB VRAM 8 GB RAM
Gfx GeForce GTX 660 oder Radeon HD 7850 GeForce GTX 1060 oder Radeon RX 570