Im Gegensatz zu den Performance-Prognosen zu den ersten Abkömmlingen der Ampere- und RDNA-Generationen lagen die (vor dem Launch erstellten) Performance-Prognosen zu GeForce RTX 3060 Ti & Radeon RX 6900 XT ziemlich gut, in beiden Fällen war der real erreichte Performance-Punkt innerhalb des Prognose-Rahmens. Natürlich ist es auch keine ganz große Kunst, für weitere Grafikkarten auf Basis eben schon bekannter Grafikchips gutklassige Prognosen zu erstellen – da kommt man mit dem Vergleich der jeweiligen Rohleistungen schon ziemlich weit und unter Beachtung solcher Punkte wie Recheneffizienz und TDP-Limits wird es ordentlich zielgenau. Wesentlich variabler muß man dagegen bei neuen Grafikchips herangehen, gerade wenn jene mit erheblichen Hardware-Abstand antreten. Dies wird im kommenden Jahr beispielsweise auf Navi 22 (40 CU) mit grob der Hälfte der Hardware-Einheiten von Navi 21 (80 CU) zutreffen, dessen Performance-Potential grob in Richtung GeForce RTX 3060 Ti geht – ob jener AMD-Chip genau dort herauskommt, bleibt allerdings abzuwarten.
Vorab-Prognose | real erreichter Wert | |
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GeForce RTX 3060 Ti | ~210-220% | 212% |
Radeon RX 6900 XT | ~325-335% | 332% |
Performance-Angaben gemäß des 3DCenter UltraHD/4K Performance-Index |
Die weiteren nachfolgenden AMD-Chips Navi 23 und Navi 24 dürften dann kleinere Hardware-Differenzen tragen (die derzeit aber noch nicht gesichert vorliegen), jene werden sich jedoch erst solide abschätzen lassen, sobald Navi 22 erschienen ist. Auf nVidia-Seite sind hingegen GA106 (30 SM) und GA107 (20 SM) schon jetzt vergleichsweise gut kalkulierbar, da hierbei die Abstände zum nächsthöheren Ampere-Chip GA104 (48 SM) jeweils vergleichsweise handelbar geraten sind. Eine solche Abschätzung kann aber durchaus warten, bis hierzu die Hardware-Daten bestätigt und genauere Informationen über Taktraten und TDPs vorliegen. Dies könnte schon zur CES 2021 passieren, wenn die GA106-basierte "GeForce RTX 3060" möglicherweise vorgestellt wird – zu einer Auslieferung Richtung Ende des Januar. Nach einem gewissen Luftholen um den Jahreswechsel herum dürfte vermutlich ab Ende Januar 2021 dann wieder ein größeres Launch-Geschehen einsetzen, wenn nahezu zeitgleich das Mainstream-Portfolio von Ampere und RDNA2 in den Markt entlassen wird.
AMD RDNA2 | nVidia Ampere | |
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HPC/Compute | Arcturus (CDNA1, Nov. 2020) | GA100 (Mai 2020) |
Enthusiast | GA102 (Sept. 2020) | |
HighEnd | Navi 21 (Nov. 2020) | GA103 (Febr. 2021) |
Midrange | Navi 22 (Q1/2021) | GA104 (Okt. 2020) |
Mainstream | GA106 (Jan. 2021) | |
Einsteiger | Navi 23 (H1/2021) | GA107 (Q1/2021) |
LowCost | Navi 24 (H2/2021) |
VideoCardz berichten über nochmalige Benchmarks eines "Engineering Samples" von "Rocket Lake" – augenscheinlich wiederum einem Core i9-11900 (non-K) Modell. Bei diesen Ausführungen wird es dann klarer, dass selbige Engineering Samples klar niedriger als das Auslieferungsprodukt getaktet sind – das vorliegende Silizium lief mit 1.8 GHz Base-Takt, 3.8 GHz AllCore-Turbo und 4.4 GHz maximalem Turbo. Die damit erzielten Benchmark-Werte liegen grob auf der Höhe der gestern vermeldeten Werte zu (anderen) Engineering Samples von Core i9-11900 & i9-11900K – was bedeutet, dass auch bei jenen gestrigen Prozessoren ähnlich niedrige Taktraten im Spiel gewesen sein dürften. Zwar gab es auch Fälle, wo späte Intel-Samples bereits auf den Auslieferungs-Tatktraten liefen, hier ist dies jedoch augenscheinlich nicht zutreffend. Doch dass Rocket Lake mit derart mittelprächtigen Taktraten antreten soll, kann sich eigentlich niemand so richtig vorstellen.
Abstammung | Kerne | Taktraten | L2+L3 | Grafik | TDP | |
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Core i9-11900K | Rocket Lake | 8C/16T | 3.5/4.8/5.3 GHz | 4+16 MB | Xe @ 32 EU | 125W |
Core i7-11700K | Rocket Lake | 8C/16T | ?/4.6/5.0 GHz | 4+16 MB | Xe @ 32 EU | 125W |
Core i7-11700 | Rocket Lake | 8C/16T | 2.5/?/4.9 GHz | 4+16 MB | Xe @ 32 EU | 65W |
Core i5-11600K | Rocket Lake | 6C/12T | ?/4.7/4.9 GHz | 3+12 MB | Xe @ 32 EU | 125W |
Core i5-11400 | Rocket Lake | 6C/12T | 2.6/4.2/4.4 GHz | 3+12 MB | Xe @ 24 EU | 65W |
vorläufige Daten basierend zumeist auf Gerüchten ... Taktraten-Angaben: 1. Base-Takt, 2. AllCore-Turbo, 3. maximaler Turbo-Takt |
Denn dann wäre die Rocket-Lake-Performance nur wenig besser als bei Comet Lake und könnte somit der Rückschritt (an der Leistungsspitze) um zwei CPU-Kerne weniger nicht im Ansatz ausgeglichen werden. Andere Meldungen sprechen auch eher von Comet-Lake-typischen Taktraten bei Rocket Lake – natürlich ohne dass derzeit bekannt, wie gut das reale Taktverhalten von Rocket Lake ausfällt. Doch wenn man die nominellen Taktraten als Tendenz nimmt, dann ergibt dies wie gesagt Comet-Lake-Niveau und sind die Taktraten der vorgenannten Engineering Samples in jedem Fall um gut 10% zu niedrig. Grob 10% auf deren Performance oben drauf ergibt dann auch jenes Leistungsniveau, welches man von Rocket Lake erwarten darf: Knapp an Zen 3 dran, hier und da (auf gleicher Kern-Anzahl) besser, sicherlich auch einmal schlechter. Für den Gaming-Bereich dürfte dies durchaus interessante Prozessoren ergeben, gerade wenn Intel dann zum Listenpreis lieferbar wäre.