Mittels zweier Meldungen bringen VideoCardz genauere Informationen zur Performance der GeForce RTX 3060 Ti daher, welche immerhin schon am kommenden 2. Dezember offiziell antreten wird. Die erste Meldung zeigt offizielle nVidia-Benchmarks der GeForce RTX 3060 Ti gegenüber GeForce RTX 2060 Super und 2080 Super, die zweite Meldung ein paar geleakte FireStrike- und TimSpy-Werte zur GeForce RTX 3060 Ti. Zusammengemixt mit ein paar Vergleichswerten seitens der SweClockers ergibt sich damit schon ein ziemlich belastbares Performance-Bild zur kleineren GA104-basierten Grafikkarte. Danach kommt die Karte augenscheinlich durchgehend leicht oberhalb des Performance-Niveaus der GeForce RTX 2080 Super (4K Perf.Index 205%) heraus – was natürlich allein schon namenstechnisch gut aussieht.
2060 Super | 2080 Super | 3060 Ti | 3070 | |
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nVidias WQHD Performance-Prognose @ 4 Rasterizer-Games | 100% | 136% | 143% | - |
nVidias WQHD Performance-Prognose @ 4 RayTracing-Games | 100% | 132% | 145% | - |
3DMark13 FireStrike (FullHD, GPU-Score) | 22809 (100%) | 29546 (130%) | 30706 (135%) | 34770 (152%) |
3DMark13 TimeSpy (WQHD, GPU-Score) | 8678 (100%) | 11819 (136%) | 12175 (140%) | 13897 (160%) |
nVidias Performance-Prognose gemäß der geleakten Benchmark-Folie bei VideoCardz, 3DMark13-Performance der GeForce RTX 3060 Ti gemäß des Performance-Leaks bei VideoCardz, 3DMark13-Vergleichswerte von den SweClockers |
Augenscheinlich ist der Performance-Abstand der GeForce RTX 3060 Ti zur GeForce RTX 3070 etwas kleiner als bisher gedacht, eher denn bei −14% bis bestenfalls bei nur −10%. Dies wäre wenig angesichts von −17% weniger Shader-Clustern und nominell niedrigeren Taktraten – aber genau in diesem Punkt liegt womöglich die Erklärung für dieses Performance-Ergebnis verborgen: Denn wie die Spezifikationen einer Manli-Karte auf Referenz-Taktraten nahelegen, tritt die GeForce RTX 3060 Ti mit einer TDP von immerhin 200 Watt an. Dies erscheint angesichts des Hardware-Unterschieds als etwas viel, ermöglicht der Karte aber in jedem Fall, rein in der Praxis mindestens die (realen) Taktraten der GeForce RTX 3070 zu erklimmen, potentiell vielleicht sogar leicht höhere zu erzielen. Der von nVidia in die Spezifikationen geschriebene Chip-Takt dürfte in diesem Sinne reines Marketing zur Suggierung eines größeren Vorteils der GeForce RTX 3070 sein, die von nVidia selber dargebrachten Performance-Ergebnisse sprechen allerdings eine andere Sprache.
Danach sollte die GeForce RTX 3060 Ti im UltraHD/4K Performance-Index eher denn auf einem Index-Wert von ~210-220% herauskommen – wie gesagt minimal besser als die GeForce RTX 2080 Super (205%) und durchaus noch in Sichtweite zur GeForce RTX 3070 (245%). Sofern dafür tatsächlich ein Listenpreis von 399 Dollar angesetzt wird (welcher sich schon indirekt aus diversen Vorablistungen ergibt), wäre die GeForce RTX 3060 Ti jene GA104-Karte mit dem klar besseren Preis/Leistungs-Verhältnis: Wie gesagt −10-14% weniger Performance bei jedoch −20% geringerem Preis ergeben diesbezüglich eine klare Rechnung. Hinzu kommt noch der durchaus gewichtige Punkt, dass die nur 8 GB Grafikkartenspeicher bei der kleineren GeForce RTX 3060 Ti wahrscheinlich weit weniger störend sind. Zwar werden AMDs Gegenangebote wiederum mit mehr Speicher anrücken, aber die Ansprüche an perfekte Texturenqualität sowieso dargestellte Auflösung sind bei diesen Midrange-Modellen naturgemäß kleiner, womit die Speicher-Differenz deutlich weniger entscheidend wirkt.
Radeon RX 6700 XT | GeForce RTX 3060 | GeForce RTX 3060 Ti | GeForce RTX 3070 | |
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Grafikchip | Navi 22 XT | GA106-400 | GA104-200 | GA104-300 |
Technik | vermtl. 4 Raster-Engines, 40 Shader-Cluster, 2560 FP32-Einheiten, 160 TMUs, 64 ROPs, 192 Bit GDDR6-Interface, 96 MB "Infinity Cache" | angebl. 3 Raster-Engines, 30 Shader-Cluster, 3840 FP32-Einheiten, 120 TMUs, 48 ROPs, 192 Bit GDDR6-Interface | 5-6 Raster-Engines, 38 Shader-Cluster, 4864 FP32-Einheiten, 152 TMUs, 80-96 ROPs, 256 Bit GDDR6-Interface | 6 Raster-Engines, 46 Shader-Cluster, 5888 FP32-Einheiten, 184 TMUs, 96 ROPs, 256 Bit GDDR6-Interface |
Chiptakt | unbekannt | unbekannt | 1410/1665 MHz | 1500/1725 MHz |
Speicherausbau | angebl. 12 GB GDDR6 | angebl. 6/12 GB GDDR6 | 8 GB GDDR6 @ 14 Gbps | 8 GB GDDR6 @ 14 Gbps |
Rohleistungen | unbekannt | geschätzt ~13 TFlops & ~336 GB/sec | 16,2 TFlops & 448 GB/sec | 20,3 TFlops & 448 GB/sec |
Stromverbrauch | vermtl. 210W (TBP) | geschätzt ~150-160W | angebl. 200W (GCP) | 220W (GCP) |
FullHD Perf.Index | unbekannt | geschätzt ~1050-1200% | geschätzt ~1370-1420% | 1590% |
4K Perf.Index | unbekannt | geschätzt ~150-170% | geschätzt ~210-220% | 245% |
Listenpreis | vermtl. $399-449 | vermtl. $299-349 | vermtl. $399 | $499 |
Release | vermtl. Q1/2021 | angebl. Januar 2021 | 2. Dezember 2020 | 29. Oktober 2020 |
Dies gilt letztlich auch für nVidias eigene GeForce RTX 3060 auf GA106-Basis, welche wohl im Januar 2021 nachfolgt und angeblich auch in einer Variante mit 12 GB Grafikkartenspeicher erhältlich sein soll. Jene Karte dürfte jedoch einen größeren Performance-Abstand zur GeForce RTX 3060 Ti (mit "nur" 8 GB) aufweisen, womit viele Grafikkarten-Käufer vermutlich dann doch eher das Modell mit der klar höheren Performance vorziehen werden. Zurückkommend zur GeForce RTX 3060 Ti bleibt zu hoffen, dass hierbei deren Liefersituation erfreulicher ausfällt als bei den bisherigen Ampere-Grafikkarten. Die vielen kleinen Hersteller-Leaks samt Händler-Vorablistungen deuten eher denn auf eine vernünftige Erstbestückung im Einzelhandel hin, selbiger soll laut VideoCardz üden ganzen November über bereits Vorablieferungen bekommen haben. Ob es zu mehr reicht als einer gewissen Verzögerung bis zum "out of stock" Status, wird sich am kommenden Mittwoch zeigen.