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Hardware- und Nachrichten-Links des 26. März 2021

Hardware Unboxed haben auf YouTube ihre These einer schwächeren nVidia-Performance unter kleineren Prozessoren mittels weiterer umfangreicher Benchmarks auf nochmals bessere Füße gestellt. Zuerst wurde der Testaufbau des ersten Videos unter mehr Spieletiteln repliziert – wobei durchgehend DirectX-12-Titel zum Einsatz kamen, ein zusätzlicher Test unter "Rainbow Six: Siege" (Vulkan-API) zeigte hingegen keinerlei beachtbare Ausschläge. Die nachfolgende Index-Tabelle zu diesen HWU-Benchmarks vergleicht die durchschnittliche Performance generell zum Ryzen 5 5600X samt Radeon RX 6800 XT – die nachfolgend jeweils in kleiner Schrift notierten Differenz-Werte hingegen immer zum Ryzen 5 5600X auf der jeweils gleichen Grafikkarte. Somit kann man sehen, inwiefern eine einzelne Grafikkarte eventuell stärker mit kleineren Prozessoren einbricht als eine nominell ähnlich schnelle Grafikkarte.

FullHD @ "Medium" R5-1400 9400F+2666 9400F+3200 R5-5600X
Radeon RX 6800 XT 48,1%  (–51,9%) 66,7%  (–33,3%) 74,5%  (–25,5%) 100%
GeForce RTX 3080 40,1%  (–54,5%) 57,8%  (–35,0%) 65,5%  (–26,3%) 88,9%
Radeon RX 5600 XT 45,6%  (–22,9%) 51,7%  (–12,6%) 57,4%  (–2,9%) 59,2%
GeForce RTX 2060 38,5%  (–31,2%) 47,5%  (–15,2%) 56,0%  (–4,5%) 56,0%
Durchschnitt von 6 Spiele-Tests unter DirectX 12 mit FullHD-Auflösung @ "Medium"-Bildqualität; Nominal-Werte verglichen zum Ryzen 5 5600X @ Radeon RX 6800 XT, Differenz-Werte verglichen zum Ryzen 5 5600X auf jeweils derselben Grafikkarte; alle Benchmark-Werte gemäß der Ausarbeitung von Hardware Unboxed @ YouTube

Bei den von Hardware Unboxed angestellten Benchmarks ist dies augenscheinlich bei Radeon RX 5600 XT vs. GeForce RTX 2060 der Fall, wo die nVidia-Lösung doch klar stärker von kleineren Prozessoren getroffen wird als die AMD-Lösung. Im Spitzenfeld zwischen Radeon RX 6800 XT vs. GeForce RTX 3080 ist jene Differenz weniger klar ausgeprägt, beide Grafikkarten verlieren zumeist halbwegs ähnlich stark durch die kleineren Prozessoren. Wichtig ist daher, dass mittels dieses breiteren Benchmark-Feldes nachgewiesen werden konnte, dass Situationen, wo die GeForce RTX 3080 von kleineren AMD-Grafikkarten vernascht werden, eben keine Einzelfälle sind – sondern sich dieser Effekt auch im Durchschnitt mehrerer Spiele-Benchmarks einwandfrei nachweisen läßt. Vorstehende Benchmarks zeigen beispielsweise die (nominell grob halb so schnelle) Radeon RX 5600 XT beachtbar vor der GeForce RTX 3080 herauskommend, sofern man einen Ryzen 5 1400 Prozessor einsetzt.

Noch deutlicher wird der Fall bei den zusätzlich angestellten Benchmarks mit einem Core i7-4790K – welcher eventuell auch der praxisnähere Bezug ist als ein Ryzen 5 1400: Unter diesem früheren Spitzen-Modell von Intel gewinnt eine Radeon RX 6700 XT problemlos gegenüber einer GeForce RTX 3080, welcher ihrerseits bereits eine Radeon RX Vega 56 auf den Fersen ist. Auch bei den anderen Konstellationen werden die nVidia-Karten deutlich nach unten gereicht, teilweise ist dies sogar unter der Vulkan-API (mit allerdings nur zwei Spiele-Tests) zu sehen. Damit kann der Effekt zumindest unter DirectX 12 im Setting "FullHD mit Medium-Bildqualität" als einwandfrei bewiesen gelten – nVidia-Grafikkarten verlieren hierbei deutlich gegenüber AMD-Grafikkarten. Augenscheinlich gilt der Effekt aber auch wirklich nur in dieser speziellen Bildqualitäts-Konstellation, schon unter der High-Bildqualität oder einer höheren Auflösung dürfte jener (von Einzelfällen abgesehen) wieder verschwinden. Unter DirectX 11 ergibt sich hingegen gemäß den abschließend seitens Hardware Unboxed angestellten Benchmarks keinerlei Effekt bzw. sind teilweise sogar Vorteile zugunsten von nVidia-Grafikkarten zu sehen.  (Foren-Diskussionsthread zum Thema)

FullHD @ "Medium" 5x DX12 2x Vulkan 3DC FHD-Index
Radeon RX 6800 XT 100% 100% 1840%
Radeon RX 6700 XT 98,3% 99,8% 1490%
GeForce RTX 3080 86,5% 96,7% 1900%
Radeon RX Vega 56 85,7% 91,0% 840%
GeForce RTX 3060 Ti 78,8% 88,6% 1420%
GeForce GTX 1080 77,2% 85,6% 960%
Radeon RX 580 73,0% 69,2% 590%
GeForce GTX 1060 67,0% 49,2% 590%
Durchschnitt von 5 Spiele-Tests unter DirectX 12 sowie 2 Spiele-Tests unter Vulkan, jeweils mit FullHD-Auflösung @ "Medium"-Bildqualität; alle Benchmark-Werte gemäß der Ausarbeitung von Hardware Unboxed @ YouTube

Laut Uniko's Hardware @ Twitter soll die (für Ende Mai angesetzte) GeForce RTX 3070 Ti in zwei Varianten erscheinen – mit 8 sowie mit 16 GB Grafikkartenspeicher. Zum Einsatz soll beiderseits GDDR6X auf 19 Gbps kommen, sprich dem Speichertakt der GeForce RTX 3080. Damit hätte die Karte, welche ansonsten nur zwei Shader-Cluster von der regulären GeForce RTX 3070 trennt (+4,3%) immerhin deutlich mehr Speicherbandbreite (+35,7%) auf ihrer Seite, da die reguläre GeForce RTX 3070 wie bekannt nur GDDR6-Speicher auf 14 Gbps benutzt. Viel interessanter wäre es natürlich, wenn nVidia auch tatsächlich jene 16-GB-Version der GeForce RTX 3070 Ti zuläßt. Angesichts der in der jüngeren Vergangenheit besprochenen Vielzahl an Speicher-verdoppelten Ausführungen zu GeForce RTX 3070/3080/3080Ti, von welcher sich bislang keine einzige materialisiert hat, wäre hierzu zur Abwechslung mal darauf gewartet, ob diese Grafikkarte tatsächlich so gebaut bzw. ausgeliefert wird.

GeForce RTX 3070 GeForce RTX 3070 Ti GeForce RTX 3080
Chip-Basis GA104-300 GA104-400 GA102-200
Technik 46 Shader-Cluster @ 256 Bit GDDR6 angeblich 48 Shader-cluster @ 256 Bit GDDR6X 68 Shader-Cluster @ 320 Bit GDDR6X
Speicherausbau 8 GB GDDR6 @ 14 Gbps angeblich 8/16 GB GDDR6X @ 19 Gbps 10 GB GDDR6 @ 19 Gbps
Release 29. Oktober 2020 angeblich Ende Mai 2021 17. September 2020

VideoCardz zeigen zahlreiche Intel-Dokumente, welche eine Bestätigung der kommenden Xe-basierten Desktop-Grafikkarten DG2-96, DG2-128, DG2-256, DG2-384 und DG2-512 beinhalten. Dabei nennt Intel explizit die Anzahl an Ausführungseinheiten (EU) als auch teilweise diese Namenswahl (DG2-128, DG2-384 & DG2-512). Die weiteren Angaben der Intel-Dokumentation sind jedoch schwieriger zu verstehen: So wird von maximalen Speichermengen von 4, 6 und 16 GB je nach Grafikchip gesprochen, dies wird jedoch nicht einzelnen Grafikchips zugeordnet. Genauso scheinen die TGP-Angaben (maximal 150 Watt) eher denn den Mobile-Bereich zu betreffen, in jedem Fall aber sowieso nur die ASIC-Power (Grafikchip + Speicher, ohne Grafikboard) zu meinen. Im groben Sinne ergibt sich damit eine Bestätigung von früheren Gerüchten aus dem letzten Oktober – auffallend ist allerdings, dass "DG2-960" nicht mehr genannt wird. Hierfür müsste Intel sicherlich einen extra Grafikchip auflegen, was nun zumindest nicht mehr in den kurzfristigen Plänen steht.

Hardware Speicher Status Release
DG2-960 960 EU (7680 FP32) ? Gerücht unsicher
DG2-512 512 EU (4096 FP32) @ 256 Bit 8/16 GB GDDR6 Indizien irgendwann ab Q2/2021
DG2-384 384 EU (3072 FP32) @ 192 Bit 6/12 GB GDDR6 Indizien irgendwann ab Q2/2021
DG2-256 256 EU (2048 FP32) @ 128 Bit 4/8 GB GDDR6 Indizien irgendwann ab Q2/2021
DG2-128 128 EU (1024 FP32) @ 64 Bit 4 GB GDDR6 Indizien irgendwann ab Q2/2021
DG2-96 96 EU (768 FP32) @ 64 Bit 4 GB GDDR6 Indizien irgendwann ab Q2/2021
Anmerkung: Hardware-Daten zu noch nicht veröffentlichten Grafikkarten basieren weitgehend auf Gerüchten & Annahmen

Eine andere Bestätigung durch Intel betrifft die CPU-Generation "Raptor Lake", für welche Twitterer Momomo entsprechende Intel-Dokumente erspäht hat. Jene waren bei der Suche nach "Raptor Lake" auf Intels eigener Webseite zu finden und zeigen diese CPU-Generation als Plattform-ähnlich zu "Alder Lake" an. Dies entspricht genauso der bisherigen Gerüchtelage, wonach Raptor Lake "nur" einen Refresh zu Alder Lake darstellen soll, allerdings im selben Sockel LGA1700 erscheinen wird und vermutlich auf denselben Mainboards (nach BIOS-Update) benutzbar ist. Mittels Raptor Lake wird Intel die Zeit bis Meteor Lake überbrücken, zu welchem wegen der dort erstmals bei Intel (im CPU-Bereich) eingesetzten 7nm-Fertigung immer ein gewisses Restrisiko aus Produktionssicht existiert. Denkbar ist genauso, das Intel auch bei den nachfolgenden CPU-Generationen jeweils noch Refreshes einschiebt. AMD handhabt dies inzwischen nicht viel anders und jener Weg garantiert, dass man tatsächlich jährlich neue CPU-Generationen ausliefern kann.

CPU-Serie Fert. Kerne CPU-Arch. iGPU-Arch. Speicher PCI Express Sockel Release
Rocket Lake Core i-11000 14nm 8C Willow Cove Gen 12 (Xe) DDR4/3200 PCIe 4.0 LGA1200 30. März 2021
Alder Lake Core i-12000 10nm 8C+8c Golden Cove Gen 12 (Xe) DDR5/4800 PCIe 5.0 LGA1700 Dez. 2021
Raptor Lake Core i-13000 10nm ? Golden Cove Gen 12 (Xe) DDR5/? ? LGA1700 2022
Meteor Lake Core i-14000 7nm ? Ocean Cove Gen 12 (Xe) DDR5/? ? LGA1700 2023
Lunar Lake Core i-15000 7nm ? OCC-Nachfolger Gen 13 DDR5/? ? ? 2023/24
bezogen ausschließlich auf Desktop-Prozessoren des Consumer-Segments (non HEDT)

PS: Die gestrige Berichterstattung von den "Gears" des Rocket-Lake-Speichercontrollers kam natürlich von Gamers Nexus, nicht "Hardware Unboxed".