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Hardware- und Nachrichten-Links des 26./27. Juni 2019

Von Videocardz kommt eine Klarstellung, wie nVidias "SUPER"-Launch ablaufen soll: Danach gibt es eine offizielle Ankündigung von GeForce RTX 2060 Super, 2070 Super und 2080 Super am 2. Juli. Am gleichen Tag wird zudem der Launch von GeForce RTX 2060 Super & 2070 Super in beiderseits der FE-Ausführung abgehalten werden, während die Herstellerdesigns zu diesen Karten irritierenderweise mit dem 9. Juli einen eigenen Launchtermin haben. Launchtermine zur GeForce RTX 2080 Super sind dagegen noch nicht bekannt, dies dürfte dann im weiteren Verlauf des Monats Juli passieren. Eine Super-Ausführung der GeForce RTX 2080 Ti wurde hingegen erneut nicht genannt – es bleibt also abzuwarten, ob jene überhaupt in nVidias Planung steht. Normalerweise wäre dies durchaus sinnvoll, denn wenn die Super-Serie einmal auf dem Markt ist, denn ziehen "Alt"-Produkte üblicherweise weniger Aufmerksamkeit auf sich. Zudem wird die GeForce RTX 2080 Super die Performance-Differenz zur bisherigen GeForce RTX 2080 Ti verkleinern, auch aus diesem Grunde könnte ein Nachziehen mit einer eigenen Super-Variante sinnvoll sein.

GeForce RTX 2060 Super GeForce RTX 2070 Super GeForce RTX 2080 Super
Vorstellung 2. Juli 2019 2. Juli 2019 2. Juli 2019
Launch Founders Edition 2. Juli 2019 2. Juli 2019 später im Juli
Launch Herstellerdesigns 9. Juli 2019 9. Juli 2019 später im Juli
Marktstart nicht bekannt nicht bekannt später im Juli

In allen Fällen gilt, das die genannten Launchtermine nicht zwingend mit dem jeweiligen Marktstart gleichzusetzen sind – diese Information fehlt derzeit noch. Aufgrund der Trennung von FE- und Custom-Launch erscheint es allerdings als gut möglich, das der Marktstart beiderseits auf dem 9. Juli liegt (zumindest für GeForce RTX 2060 Super & 2070 Super) und nVidia seiner Founders Edition einfach nur eine Woche Informationsvorsprung gibt. Jener ist in jedem Fall sehr nützlich, um gegenüber den am 7. Juli anstehenden Navi-Grafikkarten Radeon RX 5700 & 5700 XT bereits die passenden nVidia-Konkurrenten im Feld stehen zu haben. Indirekt macht nVidia AMD (sowie den Lesern der Navi-Reviews am 7. Juli) hiermit einen großen Gefallen, jene werden am 7. Juli schließlich schon den Zweikampf von AMDs Navi gegenüber nVidias RTX-Refresh lesen können. Wahrscheinlich dürfte sich vorab auch noch klären, ob die Herstellerdesigns zu diesem RTX-Refresh wie bei den originalen RTX-Karten abweichende Spezifikationen und Preise aufweisen. Vermutlich dürfte nVidia diesesmal jenen Unterschied weglassen (oder wenigstens teilweise weglassen), darauf haben frühere Leaks schon mehrfach hingewiesen.

Nochmals Videocardz berichten über umfangreiche Produktregistrierungen seitens Grafikkarten-Hersteller Sapphire bei der Funkzertifierungsstelle EEC der eurasischen Wirtschaftsunion, welche sich augenscheinlich auf zukünftige Navi-Grafikkarten beziehen. So wurden diverse Grafikkarten-Namen innerhalb der Radeon RX 5500, 5600, 5700, 5800 und 5900 Serien registriert. Davon sind einige ganz augenscheinliche Platzhalter (wie eine "Radeon RX 5750"), kann also aus dem notierten Grafikkarten-Namen keinesfalls zwingend auf die Existenz aller dieser Grafikkarten geschlossen werden. Speziell bei der EEC werden gern einmal extensiv Platzhalter-Daten registriert, selbst das bewußte Auslegen falscher Fährten ist somit nie gänzlich auszuschließen. Letzteren Punkt nicht beachtend, kann man wohl mitnehmen, das AMD augenscheinlich an einer breiten Navi-Serie bzw. Radeon RX 5000 Serie arbeitet, zuletzt wurden schließlich insgesamt vier kommende Navi-Chips genannt. Über selbige kann man die Radeon RX 5500, 5600, 5700 & 5800 Serien bereits erklären, allein die Radeon RX 5900 Serie wäre dann neu – aber wie gesagt, nicht jeder registrierten Markennamen muß letztlich in einem kaufbaren Produkt resultieren. Auch eine Termin-Aussage läßt sich hieraus kaum ableiten, da alles oberhalb der demnächst antretenden Radeon RX 5700 XT wahrscheinlich Territorium des Navi-21-Chips ist, welcher nicht vor dem Jahr 2020 antreten dürfte.

Marktsegment Grafikkarten Terminlage
AMD Navi 10 Midrange/HighEnd Radeon RX 5700 Serie Juli 2019
AMD Navi 12 Mainstream/Midrange mglw. Radeon RX 5600 Serie vermtl. H2/2019 bis H1/2020
AMD Navi 14 LowCost/Mainstream mglw. Radeon RX 5500 Serie vermtl. H2/2019 bis H1/2020
AMD Navi 21 HighEnd/Enthusiast & Profi mglw. Radeon RX 5800/5900 Serien angbl. 2020
Hinweis: Alle Angaben zu Navi 12, 14 & 21 sind derzeit natürlich rein spekulativ.

Die PC Games Hardware weist auf Angaben von Twitterer 'Apisak' hin, wonach der Playstation-5-SoC angeblich ca. 20'000 (oder etwas mehr) Overall-Punkte im 3DMark13 FireStrike erreicht. Zum Vergleich nennt die PCGH eine GeForce RTX 2070 ca. 18'000 Punkte sowie eine GeForce RTX 2080 mit ca. 21'900 Punkten – der nochmals interessantere Vergleich gegenüber der Radeon RX 5700 XT wird sich dann erst in einigen Tagen ergeben. Nichtsdestotrotz sieht dies dennoch nach einem PS5-SoC mit mehr Shader-Einheiten als bei Radeon RX 5700 XT (2560) bzw. GeForce RTX 2070 (2304) aus – eher in der Nähe zur GeForce RTX 2080 (2944) liegend. Die Hardware der kommenden NextGen-Konsolen Playstation 5 und Xbox Scarlett wird logischerweise die Grafik-Entwicklung (auch auf dem PC) für den größten Teil der nächsten Dekade entscheidend beeinflußen, auch aus PC-Sicht ist eine eher stärkere Hardware-Ausrüstung der Spielekonsolen damit nur zu begrüßen. Mit grob irgendwo zwischen 2500-3000 Shader-Einheiten und vor allem der neuen, IPC-starken Navi-Architektur sollten beide NextGen-Konsolen diesbezüglich ein gutes Fundament zur Verfügung stellen.

Bei Reddit wird ein Artikel aus einem Intel-internen Newsportal geteilt, welcher die Intel-Mitarbeiter auf AMDs Zen 2 und den damit härter werdenden Wettbewerb im Prozessoren-Geschäft vorbereiten soll (eine Abschrift des bei Reddit geposteten Bildes gibt es bei TechPowerUp). Generell ist Intel in diesem internen Posting ehrlicher als gewöhnlich gegenüber der Presse, auch wenn natürlich die üblichen (zur Mitarbeiter-Motiviation eingesetzten) Durchhalteparolen nicht fehlen. Grundsätzlich wird eingestanden, das man sich mit Zen 2 einem Konkurrenzprodukt gegenübersieht, welches in einigen Disziplinen besser als Intel herauskommt – speziell hierzu genannt wurden viele CPU-Kerne belastende Anwendungsfälle. Intels Mitarbeiter sollen diesen AMD-Angriff mit Verweis auf typische Intel-Vorteile kontern, wobei die hierzu (auch) genannten Punkte von "Prozess" (Chipfertiger) bzw. der "Sicherheit" derzeit wegen Intels bekannten vielfältigen Fertigungsproblemen sowie dem Themenkomplex "Meltdown, Spectre & Co." nicht wirklich ziehen wollen. Mit anderen Punkten wie insbesondere "Speicher" dürfte Intel mehr Erfolg haben, denn speziell an der Speicherlatenz hängen dann die Spiele-Performance sowie auch die Server-Performance in Bereichen, wo es um Datenbanken etc. geht.

Generell ist jener Intel-Artikel auch nicht mit dem Verbreiten von Weltuntergangsstimmung zu verwechseln – im eigentlichen wird den Intel-Mitarbeitern nur klar gemacht, das man nunmehr erstmals seit vielen Jahren wieder ein absolut konkurrenzfähiges bzw. teilweise sogar besseres Konkurrenzprodukt vor die Nase gesetzt bekommt. Aufmerksam zu verfolgen sein wird in diesem Zusammenhang zudem die an die Intel-Mitarbeiter ausgegebene Maßgabe, von der Presse mehr realitätsnahe CPU-Benchmarks zu fordern – weil die Forderung grundsätzlich nicht verkehrt ist, aus dem Mundes eines Wettbewerbers aber dennoch immer "Geschmäckle" hat. Für aufmerksame Beobachter der IT-Szene steht dennoch nichts wirklich neues in dieser Intel-eigenen Einschätzung – der springende Punkt liegt eher darin, das Intel die kommenden Kräfteverhältnisse (wenigstens intern) eingesteht. Insbesondere im sich üblicherweise nur sehr langsam bewegenden Server-Segment dürfte diese Meldung wahrscheinlich weit mehr Eindruck bzw. Effekt erzielen als alle guten Benchmarks zu diversen Zen-2-Prozessoren zusammengenommen.

Das Standardisierungs-Gremium VESA hat den neuen Monitorübertragungs-Standard DisplayPort 2.0 offiziell verabschiedet. Geboten wird primär eine dreifache effektive Datenrate, welche dann für hohe Auflösungen mit hohen Bildwiederholraten oder auch der Benutzung mehrerer großer Monitore zusammen von Interesse ist. Die effektive Datenrate ist dabei mit 77,4 GB/sec erheblich höher als bei HDMI 2.1 (42,6 GB/sec) – womit DisplayPort erneut für grenzwertige Fälle die bessere Lösung darstellt. Für die breite Masse der Anwender ist dagegen sicherlich eher erst einmal der Punkt interessant, wann denn nun HDMI 2.1 und DisplayPort 2.0 von aktuellen Grafikkarten adaptiert werden, diesbezüglich sieht es schließlich bislang mau aus. Auch für AMDs Navi-10-Chip der Radeon RX 5700 Serie kam die Finalisierung von HDMI 2.1 zu spät, um dies noch mit einzubauen – möglicherweise hat man bei den nachfolgenden Navi-Chips mehr Glück. Für alle zukünftigen Grafikchip-Veröffentlichungen stehen AMD und nVidia nunmehr allerdings sicherlich unter Zugzwang, wenigstens einen dieser beiden neuen Monitorübertragungs-Standards zu adaptieren – auch wenn entsprechende Monitore noch etwas auf sich warten lassen werden, im Fall von DisplayPort 2.0 darf man selbige Monitore erst Ende 2020 erwarten.