VideoCardz zeigen einen ersten Die-Shot zu AMDs Navi-24-Chip – aus welchem sich auch eine grobe Größenangabe zur Chipfläche ermitteln läßt. Danach ist der kleinste RDNA2-basierte Grafikchip ~141mm² groß – was am oberen Ende der letzten Schätzung liegt, aber immer noch kleiner als der Navi-14-Chip mit 158mm² herauskommt. Gut möglich, dass hierbei allerdings die 6nm-Fertigung entscheidend weitergeholfen hat, welche für (bis zu) 18% Flächenvorteil gegenüber TSMCs N7 stehen kann. Ohne die 6nm-Fertigung wäre Navi 24 somit womöglich nicht kleiner als Navi 14 herausgekommen – bei grob gleicher Performance-Klasse (mit allerdings RayTracing-Fähigkeit bei Navi 24, was Navi 14 wiederum fehlt). Für mehr Performance werden zwischen RDNA1 und RDNA2 jedoch generell größere Chipflächen benötigt – kein Wunder angesichts der fast durchgehend identischen 7nm-Fertigung.
RDNA1 | RDNA2 | |
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HighEnd | Navi 21 80 CU, 256 Bit, 128 MB IF$ @ 519mm² |
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Midrange | Navi 10 40 CU, 256 Bit @ 251mm² |
Navi 22 40 CU, 192 Bit, 96 MB IF$ @ 335mm² |
Mainstream | Navi 14 24 CU, 128 Bit @ 158mm² |
Navi 23 32 CU, 128 Bit, 32 MB IF$ @ 236mm² |
Entry | Navi 24 16 CU, 64 Bit, 16 MB IF$ @ ~141mm² (6nm) |
Die Chipfläche von Navi 24 erscheint hingegen als ausreichend klein, um den Grafikchip im Einsteiger-Bereich gleich für mehrere AMD-Generationen zu verwenden. Früher hat man hierfür teilweise noch kleinere Grafikchips mit Chipflächen näher an 100mm² heran verwendet, mit dem Erstarken von integrierter Grafik ist jedoch auch in diesem Segment nunmehr eine etwas leistungsfähigere Hardware vonnöten. Der Navi24-Chip könnte somit die Basis für AMDs Einsteiger-Lösungen der nächsten Jahre liefern: 2022 mit Radeon RX 6400 & 6500 XT beginnend, innerhalb der nachfolgenden RDNA3-Generation dann als Refresh-Lösungen womöglich unter "Radeon RX 7400" laufend. Die Performance-Klasse liegt wie gesagt irgendwo im Rahmen der Radeon RX 5500 XT – was leicht besser als die früheren Midrange-Modelle Radeon RX 580 & 590 ist, derzeit (VRAM-Probleme nicht beachtend) noch passabel mithalten kann, mit der Zeit aber natürlich klar ins Einsteiger-Segment heruntergereicht werden wird.
Nochmals VideoCardz lassen zwei Hardware-Details zur "GeForce RTX 3080 Ti Laptop" fallen, welche vermutlich zur CES 2022 offiziell vorgestellt wird. Danach darf diese Mobile-Spitzenlösung ihren GDDR6-Speicher mit bis zu 16 Gbps takten und verfügt über eine TGP von maximal 175 Watt. Dies soll wohl Base-TGP und dynamischer Spielraum zusammenaddiert darstellen, ergo würde dies eine um 10 Watt höhere Base-TGP gegenüber der "GeForce RTX 3080 Laptop" ergeben. Wahrscheinlich kommt allerdings trotzdem ein größerer Performance-Gewinn als diese nur 7%ige TGP-Steigerung heraus, denn der bei der GeForce RTX 3080 Ti Laptop zugrundliegende GA103-Chip tritt mit 21% mehr Shader-Clustern an, welche auf niedrigerem Takt deutlich Energie-effizienter und somit performanter laufen dürften.
Hardware | TGP-Bereich | Vorstellung | |
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GeForce RTX 3080 Ti Laptop | GA103, 58 SM @ 256 Bit, 16 GB GDDR6 @ ≤16 Gbps | max. 175 Watt | möglw. CES 2022 |
GeForce RTX 3080 Laptop | GA104, 48 SM @ 256 Bit, 8/16 GB GDDR6 @ ≤14 Gbps | 80-150W, dynamisch +15W | 12. Jan. 2021 |
GeForce RTX 3070 Ti Laptop | unbekannte Chip-Daten, 8 GB GDDR6 @ ≤14 Gbps | max. 150 Watt | möglw. CES 2022 |
GeForce RTX 3070 Laptop | GA104, 40 SM @ 256 Bit, 8 GB GDDR6 @ ≤14 Gbps | 80-125W, dynamisch +15W | 12. Jan. 2021 |
GeForce RTX 3060 Laptop | GA106, 30 SM @ 192 Bit, 6 GB GDDR6 @ ≤14 Gbps | 60-115W, dynamisch +15W | 12. Jan. 2021 |
GeForce RTX 3050 Ti Laptop | GA107, 20 SM @ 128 Bit, 4 GB GDDR6 @ ≤12 Gbps | 35-80W, dynamisch +15W | 11. Mai 2021 |
GeForce RTX 3050 Laptop | GA107, 16 SM @ 128 Bit, 4 GB GDDR6 @ ≤12 Gbps | 35-80W, dynamisch +15W | 11. Mai 2021 |
GeForce RTX 2050 Laptop | GA107, 16 SM @ 64 Bit, 4 GB GDDR6 @ ≤14 Gbps | 20-45 Watt | 17. Dez 2021 |
GeForce MX570 | GA107, 16 SM @ 64 Bit, 2 GB GDDR6 @ ≤14 Gbps | 20-45 Watt | 17. Dez 2021 |
GeForce MX550 | TU117, 16 SM @ 64 Bit, 2 GB GDDR6 @ ≤14 Gbps | 20-45 Watt | 17. Dez 2021 |
Hinweis: Der dynamische TGP-Spielraum ist bei den MaxQ-Varianten mit +20W etwas höher, allerdings haben jene auch (klar) niedrigere TGP-Werte. |
Weiterhin unklar ist dagegen die Hardware der "GeForce RTX 3070 Ti Laptop" – welche zwar in die Performance-Klasse des GA104-Chips gehen dürfte, allerdings aus Salvage-Gründen durchaus ebenfalls auf dem größeren GA103-Chip basieren könnte. Denkbar sogar, dass die GeForce RTX 3070 Ti Laptop letztlich die Performance der GeForce RTX 3080 Laptop erreicht, jene damit obsolet macht und somit deren Position im zukünftigen Mobile-Portfolio von nVidia einnimmt. Auch bei AMD soll im Jahr 2022 mittels der "Radeon RX 6000S" Serie ein Veränderung im Mobile-Portfolio anstehen, in diesem Fall basierend auf 6nm-Refreshs der bekannten RDNA2-Chips. Ob jene allerdings direkt schon zum Jahresanfang antreten, bleibt vorerst unklar – denn bislang gibt es keinerlei Leaks oder andere substantielle Hinweise zu den hierfür benötigten "Navi 23S" und "Navi 22S" Grafikchips.