Die Straßenpreise der RDNA2- und Ampere-Karten bei den Einzelhändlern aus Deutschland & Österreich haben sich gegenüber dem Stand von vor zwei Wochen erneut in die richtige Richtung hin entwickelt. Zudem sind alle früheren Verfügbarkeits-Probleme nunmehr ausgeräumt – dies sogar bei Radeon RX 6800, Radeon RX 6800 XT sowie der lange Zeit gar nicht erhältlichen GeForce RTX 3060 Ti. Viele der neuen Grafikkarten sind inzwischen mit breiter Modellpalette bei oftmals mehreren Händlern im (lieferbaren) Angebot – sobald hierzu noch die Händlernotierungen pro Grafikkarten etwas zulegen, kann absehbar sogar die Höchstwertung bei der reinen Verfügbarkeit gegeben werden. Gleichfalls hat der zuletzt beobachtete, schnelle Preisverfall keineswegs an Tempo verloren, womit derzeit sowohl AMDs RDNA2-Grafikkarten als auch nVidias Ampere-Grafikkarten im Schnitt der jeweils günstigsten Händlernotierung zu den einzelnen Grafikkarten um "nur noch" +53% oberhalb des jeweiligen AMD/nVidia-Listenpreises liegen.
Dies bedeutet natürlich, dass die aktuellen Grafikkarten-Straßenpreise (zumeist) immer noch übertrieben sind – und vor allem, dass derzeit der schlechtestmögliche Zeitpunkt für einen Grafikkarten-Kauf ist. Denn die (inzwischen klar belegbare) Tendenz zeigt auf nochmals klar niedrigere Grafikkarten-Preise in den nächsten Wochen hin, bei einem ähnlich weiterlaufenden Tempo könnten Straßenpreise auf Listenpreis-Niveau schon in 3-4 Wochen in Sichtweite sein. Möglicherweise zeigt sich da vorher noch ein gewisser Bremseffekt in der Preisbewegung nach unten hin – aber zumindest den Weg bis dahin sollte man durchaus noch mitnehmen. Augenscheinlich sind die Liefermengen derzeit ausreichend, ist vielleicht auch der Bedarf wegen der Sommer-Zeiten etwas geringer (sowie seitens der Cryptominer gar nicht mehr vorhanden), auf dass bei den Einzelhändlern mehr Karten eingehen als verkauft werden. Da auch die Einzelhändler ihre Karten üblicherweise zum übertriebenen Preis von den Distributoren eingekauft haben, läuft nun das große Spiel, wer seine teuer eingekaufte Lagerware rechtzeitig genug losbekommt, um angesichts ständig sinkender Abgabepreise überhaupt noch Gewinn zu machen.
Zwischen AMD und nVidia gibt es dabei kaum große Differenzen – der aktuelle Stand der Preisübertreibung liegt wie gesagt im Durchschnitt inzwischen gleich. Bemerkbar ist allenfalls, dass es diese Preis-Stampede nach unten hin bei nVidia schon seit Ende Mai gab, sich bei AMD bis vor zwei Wochen jedoch noch nicht viel bewegte. Nun aber gehen die AMD-Karten den preislichen Weg der nVidia-Karten (deutlich) mit. Dies könnte an größeren Lieferungen durch AMD liegen, denkbar sind aber auch Wettbewerbs-Effekte – denn wenn die nVidia-Karten deutlich günstiger werden, können die Händler die ähnlich schnellen AMD-Karten nicht auf Mondpreisen stehenlassen. Ein solcher Wettbewerbs-Effekt liegt nVidia-intern bei GeForce RTX 3070 & 3070 Ti vor, wo die (relativ) günstigen Preise zum Ti-Modell die Preislagen des regulären Modells vor sich her treiben. In jedem Fall ist das komplette Preisgefüge bei den RDNA2- und Ampere-Grafikkarten jetzt gewaltig am Rutschen – was nunmehr durchaus mit der Hoffnung verbunden werden darf, in absehbarer Zeit wieder in die Nähe von "normalen" Grafikkarten-Preisen zu kommen.
6700XT | 6800 | 6800XT | 6900XT | |
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Geizhals | 729-944€ | 949-1398€ | 1089-1499€ | 1400-2249€ |
Alternate | 829-899€ | 1099€ | nix | 1699-2449€ |
Caseking | 787-895€ | 1133€ | 1259-1267€ | 1642-2493€ |
Computeruniverse | 714-962€ | nix | nix | 1327-1898€ |
Equippr | 849€ | nix | nix | nix |
Galaxus | 798-882€ | nix | nix | 1741€ |
Hardwarecamp24 | 789-879€ | nix | 1249€ | 1699€ |
Mindfactory | 729-839€ | 949-1069€ | 1089-1199€ | 1569-2049€ |
Notebooksbilliger | 729-769€ | 929-999€ | 1199€ | 1449-1899€ |
ProShop | 849-899€ | 1819€ | nix | 1599-2118€ |
Listenpreis | 479€ | 579€ | 649€ | 999€ |
Mehrpreis | ab +49% | ab +60% | ab +68% | ab +33% |
Veränderung zum 20.6. | –18PP | –47PP | –24PP | –26PP |
Verfügbarkeit | ★★★★☆ | ★★★☆☆ | ★★★☆☆ | ★★★★☆ |
Preisstand: 4. Juli 2021 (Abends); ausschließlich lieferbare Angebote; "PP" = Prozentpunkte |
3060 | 3060Ti | 3070 | 3070Ti | 3080 | 3080Ti | 3090 | |
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Geizhals | 589-1005€ | 800-999€ | 852-1490€ | 829-1149€ | 1279-1749€ | 1499-2099€ | 1990-2999€ |
Alternate | 599-839€ | 899€ | 899-1199€ | 899-1249€ | 1389-1699€ | 1589-2249€ | 2199-2999€ |
Caseking | 639€ | 802€ | 852-1252€ | 888-1136€ | 1477-1842€ | 1712-2153€ | 2291-3084€ |
Computeruniverse | nix | nix | 1049€ | 839-965€ | 1512€ | 1596€ | 1932-2184€ |
Equippr | nix | nix | nix | 849-949€ | nix | 1599€ | 2099-2199€ |
Galaxus | 699-799€ | nix | 939-1166€ | 849-936€ | nix | 1699-1999€ | 2299-2399€ |
Hardwarecamp24 | 629-649€ | nix | 999-1099€ | 929-949€ | 1459-1499€ | 1669-1749€ | 2349-2430€ |
Mindfactory | 589-639€ | nix | 799-919€ | 839-919€ | 1199€ | 1499-1779€ | 1990-2249€ |
Notebooksbilliger | nix | nix | 869-969€ | 849-959€ | 1279-1449€ | 1569-1699€ | 1949-2345€ |
ProShop | nix | nix | nix | nix | nix | 1999-2099€ | 2279-2811€ |
Listenpreis | 329€ | 419€ | 519€ | 619€ | 719€ | 1199€ | 1549€ |
Mehrpreis | ab +79% | ab +91% | ab +54% | ab +34% | ab +68% | ab +25% | ab +25% |
Veränderung zum 20.6. | –27PP | –91PP | –37PP | –28PP | –52PP | –13PP | –15PP |
Verfügbarkeit | ★★★★☆ | ★★★☆☆ | ★★★★☆ | ★★★★☆ | ★★★★☆ | ★★★★☆ | ★★★★☆ |
Preisstand: 4. Juli 2021 (Abends); ausschließlich lieferbare Angebote; "PP" = Prozentpunkte |
6700XT | 6800 | 6800XT | 6900XT | 3060 | 3070 | 3080 | 3090 | |
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Listenpreis | 479€ | 579€ | 649€ | 999€ | 329€ | 519€ | 719€ | 1549€ |
17. Jan. | - | 809-1019€ | 999-1199€ | 1249-1841€ | - | 769-1049€ | - | 1649-2406€ |
22. Jan. | - | 879-1049€ | 1019-1279€ | 1249-1718€ | - | 729-999€ | - | 1849-2379€ |
2. Febr. | - | 859-1049€ | 1049-1329€ | 1299-1755€ | - | 799-1249€ | 1399-1449€ | 1750-2899€ |
14. Febr. | - | 969-1489€ | 1129-1399€ | 1339-1729€ | - | 899-1349€ | - | 2223-2819€ |
24. Febr. | - | 999-1199€ | 1098-1399€ | 1429-2045€ | - | 979-1569€ | - | 2469-3669€ |
18. März | 970-1049€ | 1179-1199€ | 1259-1539€ | 1499-1960€ | 559-1199€ | 1299-1699€ | 2299-2499€ | 2459-3915€ |
19. April | 860-1521€ | 1379-1699€ | 1444-1699€ | 1654-2527€ | 589-1181€ | 1290-1699€ | 2299-2399€ | 2699-3049€ |
2. Mai | 899-1417€ | 1373-1699€ | 1632-1773€ | 1799-2528€ | 740-1349€ | 1269-1699€ | 2299-2499€ | 2539-3499€ |
16. Mai | 909-1580€ | 1499-1699€ | 1299-1799€ | 1699-2999€ | 999-1122€ | 1498-1649€ | 2999€ | 3199€ |
30. Mai | 899-1246€ | 989-1699€ | 1159-1649€ | 1699-2799€ | 829-1049€ | 1269-1649€ | 1999-2499€ | 2699-3499€ |
20. Juni | 798-999€ | 1199-1826€ | 1248-2109€ | 1589-2999€ | 679-1429€ | 989-1399€ | 1579-1999€ | 2169-3330€ |
4. Juli | 714-962€ | 929-1819€ | 1089-1499€ | 1327-2493€ | 589-1005€ | 799-1490€ | 1199-1842€ | 1932-3084€ |
Hinweis: angegeben wurde jeweils der beste und schlechteste (lieferbare) Händlerpreis |
VideoCardz zeigen eine Intel-Roadmap, welche nach langer Zeit mal wieder neue HEDT-Prozessoren von Intel notiert: Danach soll die Server-Architektur "Sapphire Rapids" (SPR) ab Ende des zweiten Quartals 2022 dann auch im HEDT-Segment Verwendung finden – was mit den kürzlich genannten Terminlagen zu Intels Sapphire Rapids für das Server-Segment zusammenpasst. Außer der Nennung eines "W790" Chipsatzes enthält die neue Roadmap jedoch keine weiteren Daten zur Hardware-Ausgestaltung von "HEDT-SPR", beispielsweise in Bezug auf die Anzahl der gebotenen CPU-Kerne, den TDP-Rahmen sowie das angesetzte Speicherinterface. Generell dürfte es Intel schwer haben, in diesem Segment mit der geringeren Kern-Anzahl wieder Fuß zu fassen, denn AMD hat bekannterweise derzeit schon bis zu 64 CPU-Kerne im HEDT-Feld stehen und wird voraussichtlich im August mittels Zen-3-basierter HEDT-Prozessoren um eine neue Architektur-Stufe nachlegen.
Jene wird zwar bei 64 CPU-Kernen bleiben, AMD könnte zumindest das Kern-Wettrennen mittels der nachfolgenden Zen-4-basierten HEDT-Prozessoren (allerdings vermutlich erst im Jahr 2023) dann jedoch erneut anheizen. Die kleineren HEDT-Modelle werden zudem zumindest bei AMD schon durch die Consumer-Spitzenmodelle verdrängt, welche bei AMD wie bekannt bis 16 CPU-Kerne gehen. Bei Intel könnte dies allerdings noch leicht anders laufen, da dort die Consumer-Architektur "Alder Lake" der Hybrid-Idee folgt und somit nur 8 große "Golden Cove" CPU-Kerne mitbringt. Eventuell könnten daher die kleineren Modelle von "HEDT-SPR" für Intel-Nutzer mit höherem Performance-Bedarf interessant werden. Damit kann Intel dann Prozessoren ganz ohne Hybrid-Architektur und eben mehr als 8 großen CPU-Kernen aufbieten – sprich, endlich einmal ernsthafte Konkurrenz für Ryzen 9. Gemäß der genannten Terminlage wäre eine Ankündigung oder Vorstellung zur nächsten Computex denkbar, welche für den 24. bis 27. Mai 2022 angesetzt ist.