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Hardware- und Nachrichten-Links des 5. Juli 2017

Videocardz reichen einige 3DMark11-Messungen zur Radeon RX Vega zur Begutachtung dar – welche sich bei Futuremark derzeit nur mit der ID "687F:C1" anmelden, die verbauten 8 GB Speicher weisen allerdings klar auf eine Gaming-Lösung hin. Die Taktraten sind mit ≤1630/945 MHz minimal höher als bei der Vega FE – wobei in dieser Frage eher das Halten des Takts das Problem darstellt, wenn allgemein von realen Taktraten nur um die 1400 MHz herum bei der Vega FE berichtet wird. Die von Radeon RX Vega erreichten 3DMark11 GPU-Score reichen von einem Niveau klar besser als übertaktete GeForce GTX 1070 Karten bis knapp auf das Niveau einer gut übertakteten GeForce GTX 1080. Das ganz ist leider schwer einzuordnen, da mit demselben Treiber und nachzu durchgehend denselben Taktraten aufgenommen – aber die Ergebnisse der Radeon RX Vega um immerhin +14% zwischen schlechtesten und besten Ergebnis differieren. Gut möglich, das hierbei im Hintergrund mit verschiedenen Power- und Temperatur-Targets der Karte gespielt wurde, eventuell auch verschiedene Treibereinstellungen ausgetestet wurden – in jedem Fall ist unklar, was hierbei der default-Wert der Karte sein soll.

Hinzu kommt dann natürlich auch der Punkt, ob bei dem für diese Benchmarks verwendeten Treiber der Radeon RX Vega dann schon der "Vega-Modus" aktiv ist – gemäß dessen, das die Radeon Vega Frontier Edition mit ihrem aktuellen Treiber derzeit bestenfalls in einem "Polaris-Modus" unterwegs ist. Dies wäre jedenfalls eine richtig gute Erklärung für die magere Gaming-Performance der Vega FE – um so mehr erstaunlich, das AMD dieser These nunmehr deutlich widerspricht. Immerhin hätte AMD hiermit die Chance, die bisherigen Resultate zur Vega FE zu erklären und den Vega-Hype hochzuhalten – und würgt dieses jedoch höchstselbst ab, selbst wenn ein Forenposting üblicherweise nicht unbedingt die ganz große Breitenwirkung erzielt. Dennoch muß auf Basis dieser AMD-Aussage somit ins Auge gefasst werden, das die Aktivierung/Deaktivierung der GCN5-Features eben doch nicht das große Problem von Vega darstellt. Alle anderen denkbaren Auflösungen von "Performance ist wirklich so" bis hin zu "grober Hardware-Fehler in Vega" sind allerdings nochmals weniger gut verdaulich – und rücken letztlich die Möglichkeit näher, das AMDs Vega-Projekt schlicht und ergreifend einen groben Fehlschlag darstellt.

Reichlich diskutiert werden derzeit die kürzlich gezeigten Spiele-Benchmarks zu Intels Core X ob des Benchmark-Ansatzes von Messungen unter der CPU-limitierten Auflösung von 1280x720. Hierzu gibt es logischerweise auch noch andere Meinungen, insofern soll gar nicht behauptet werden, das solcherart Messungen allein seligmachend sind – ein gutes Bild ergibt sich vor allem in Verbindung mit den kürzlich betrachteten RealWorld-Messungen, sprich beiden Darstellungsformen zusammen. Wirklich sinnfrei sind allenfalls CPU-Messungen einer GeForce GTX 1080 Ti unter FullHD – weil sich hierbei weder eine Praxisaussage ergibt, noch denn eine ausreichend hohe CPU-Limitierung erreicht werden kann. Aber natürlich haben auch die Messungen unter 1280x720 ihre Schattenseiten, jene sind im eigentlichen nur ein Hilfskonstrukt, da keine anderen wirklich CPU-limitierten Benchmarks unter Spielen vorliegen. Normalerweise müssten an dieser Stelle eher denn Ladezeiten vor Levelbeginn, Rechenzeiten beim Rundenende von rundenbasierten Strategiespielen oder Simulationszeiten bei Sport-Managern getestet werden – da bekommen moderne CPUs eher denn etwas zu tun und dürften sich auch eher beachtsame Unterschiede ergeben.

In unserem Forum wird schon eifrig zu den Hardware-Daten der Playstation 5 spekuliert – zu welcher inzwischen sogar Sony zugegeben hat, das jene irgendwann erscheinen wird. Die allererste Hardware-Spekulation (andere folgen im weiteren Verlauf des Forenthreads) wird allerdings allgemein als "Wunschtraum" angesehen, welcher allein vom Preispunkt her kaum realisierbar sein wird – bei 12-16 CPU-Kernen, 16-32 GB HBM3-Speicher und Navi-basierter Grafik mit 4096-6144 Shader-Einheiten sicherlich auch verständlich. Als Eckpunkt eines zukünftigen Konsolen-Projekts darf man sicherlich annehmen, das deren Hersteller versuchen dürften, schon in der 7nm-Fertigung daherzukommen, dabei allerdings die Chipfläche eher kleiner als bisher zu halten (Playstation 4 SoC: 348mm²), da die 7nm-Fertigung anfänglich recht teuer sein dürfte. Auf ~300mm² in der 7nm-Fertigung dürfte man in etwa das hineinpressen können, was in der 14nm-Fertigung auf 600-700mm² passt – ergo könnten es durchaus sogar etwas mehr als die vorgenannten 4096 Shader-Einheiten von Vega 10 werden.

Bei der CPU dürfte man allerdings konservativer vorgehen und eher denn mit 8 CPU-Kernen zurechtkommen, immerhin wird hierbei der Wechsel auf die Zen-Architektur für sich alleine einen erheblichen Performancegewinn mit sich bringen. Ein vakanter Punkt dürfte noch sein, wie man die Massentauglichkeit von HBM-Speicher zum (derzeit natürlich unbekannten) Release-Zeitpunkt einschätzt – gut möglich, das man hierbei eher auf Nummer Sicher geht und wiederum nur GDDR5, GDDR5X oder GDDR6 verbaut, mit dem von AMD zur Verfügung gestellten Baukasten-System sollte ein abweichendes Speicherinterface kein Problem darstellen. Wichtig für Sony dürfte wiederum werden, den Preispunkt bei maximal 500 Dollar zu halten, besser denn bei 400 Dollar wie zum Launch der Playstation 4. Ansonsten bliebe abzuwarten, was man sich als Thema der kommenden neuen Konsolen-Generation ausdenkt – zur Auswahl stehen "echtes 4K", "volles VR", der Klassiker "stereoskopisches 3D" (ohne passende TV-Geräte unwahrscheinlich) oder ein derzeit noch unbekanntes neues Feature. Für den PC-Bereich dürfte eine neue Spielekonsole-Generation wie üblich den Aufbruch zu neuen Ufern bei der Spielegrafik und deren Hardware-Anforderungen bedeuten, insofern ist die Entwicklung bei den Spielekonsolen-Entwicklung immer auch für den PC-Bereich interessant.