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Hardware- und Nachrichten-Links des 5./6. Januar 2019

Die kommende Woche bringt die erste wichtige IT-Messe des Jahres in Form der CES 2019, welche vom 8. bis 11. Januar in Las Vegas stattfinden wird. Hiervon wird sich die Beantwortung wichtiger Fragen zum 2019er Produkt-Fahrplan insbesondere bei AMD erwartet. Die Erwartungen sind aufgrund einiger Gerüchte von letzten Dezember extrem hochfliegend – wobei eher unwahrscheinlich ist, ob AMD jenen Erwartungen wirklich erfüllen kann. So dürfte es zum Thema "Zen 2" vermutlich nur eine grobe Ankündigung geben, kaum jedoch bereits die Vorstellung konkreter Consumer-Modelle. Ganz allgemein ist die Gerüchteküche zu Zen 2 derzeit viel zu ruhig, um hier bereits große Verlautbarungen erwarten zu dürften – ein Launch von Zen-2-basierten Consumer-Modellen ist damit frühestmöglich im späteren Frühjahr (April 2019) zu erwarten, wobei der reguläre Termin von Sommer 2019 nach wie vor die wahrscheinlichste Auflösung darstellt. Gleiches gilt auch für Navi-basierte Grafikkarten, wobei in diesem Fall ziemlich sicher nichts vor dem Sommer 2019 passiert, da AMD sich (auf Basis entsprechender strategischer Entscheidungen) mit der beginnenden 7nm-Fertigung bewußt auf Zen 2 konzentriert und alles andere demgegenüber hintenanstehen muß.

Gerüchteküche realistische Prognose
AMD Zen 2 komplette Vorstellung von Zen 2 zur CES (inklusive Modelldaten der Consumer-Modelle) für eine Auslieferung noch im Frühjahr reine Ankündigung von Zen 2 zur CES noch ohne Modelldaten, reale Vorstellung dann im Frühjahr/Frühsommer, Verfügbarkeit potentiell erst später (Sommer)
AMD Ryzen 3000G APUs Vorstellung von Zen+/Vega-APU zur CES, Vorstellung von Zen2/Navi-APUs im dritten Quartal Vorstellung von Zen+/Vega-APU zur CES, Zen2/Navi-APUs dürften hingegen erst ein Thema der Ryzen 4000G Serie im Jahr 2020 sein
AMD Vega II Launch von Consumer-Grafikkarten auf Vega-20-Basis noch zum Jahresanfang unwahrscheinlich, das AMD den teuren Vega-20-Chip überhaupt für das Consumer-Segment umsetzt
AMD Navi Ankündigung von Consumer-Grafikkarten auf Navi-Basis zur CES (inklusive Modelldaten) für eine Auslieferung noch im Frühjahr Vorstellung von Navi nicht vor dem Frühsommer, Auslieferung eher Richtung drittes Quartal
nVidia GeForce RTX 2060 offizielle Ankündigung am 7. Januar, Launch samt Marktstart am 15. Januar
nVidia weitere Turing-Lösungen Informationen über weitere Turing-Lösungen zur CES, Marktstart vermutlich allesamt über das Frühjahr
Intel Coffee Lake Refresh Vorstellung und Marktstart der zweiten Welle des Coffee Lake Refreshs mit der CES

Terminlich eher für die CES geignet wären hingegen weitere Vega- und Polaris-basierte Grafikkarten – denn sofern AMD solche noch herausbringen wollte, muß dies jetzt passieren, nützt dies nichts mehr, wenn später bereits Navi spruchreif wird. Denkbar sind diesbezüglich Consumer-Grafikkarten auf Vega-20-Basis oder auch der kürzlich kolportierte 7nm-Refresh von Polaris – wirklich wahrscheinlich ist allerdings keines davon, solcherart Produkte wären eher denn eine echte Überraschung. Dies hindert die Community natürlich nicht daran, in diese Richtung hin zu spekulieren, wie eine entsprechende Umfrage in unserem Forum beweist. Wenn AMD alle Erwartungen erfüllen wollte, bräuchte man inzwischen eine eigene Messe nur für sich – AMD hat in der Tat ein volles Produktprogramm für das Jahr 2019. Nur wird man davon sicherlich nicht alles bereits zur CES vorstellen wollen, gerade wo in die CES-Keynote von AMDs Chefin Lisa Su (9. Januar um 18:00 Uhr deutscher Zeit auf AMDs YouTube-Channel) bei nur einer Stunde Laufzeit kaum ein derart großes Programm hineinpackbar ist.

Bei nVidia wird hingegen der Ausbau der Turing-Generation das Messegeschehen dominieren: Im Blickfeld sind hierbei zum einen der Launch der GeForce RTX 2060, welche voraussichtlich mit einer der CES vorausgehenden nVidia-Presseevent am 7. Januar vorgestellt (läuft am Montag frühmorgens um 05:00 Uhr deutscher Zeit auf Ustream), aber erst am 15. Januar wirklich gelauncht wird. Eventuelle bis erwartbare Informationen zu Turing-basierten Mobile-Lösungen, der GeForce GTX 1660 Ti, der GeForce GTX 1160 sowie potentiellen TU117-basierten Lösungen dürften dann hoffentlich zu einem besserem Gesamtbild führen, wie sich nVidia sein Grafikkarten-Portfolio für das Jahr 2019 vorstellt. Einzig allein bei Intel gibt es kaum offene Fragen zu den demnächst zu erwarteten Produkten: Hier wird man zur CES wahrscheinlich schlicht die zweite Welle des Coffee-Lake-Refreshs in den Markt entlassen, alles weitere (mit "Cascade Lake" eine neue HEDT-Generation sowie mit "Comet Lake" eine neue Consumer-Generation) sind dann klar Sachen des zweiten Halbjahrs.

Intels Ice-Lake-Generation ist vermutlich eher eine Angelegenheit des Jahres 2020, wenngleich Intel zur Erfüllung seiner Versprechungen sicherlich erste entsprechende Mobile-Prozessoren noch kurz vor Jahresende 2019 bringen wird. Hierzu gibt es aus unserem Forum neue Info-Häppchen: So hat Ice Lake inzwischen das B0-Stepping erreicht, was bei der langen Entwicklungs- und Evaluierungszeit aufgrund der Verzögerungen der 10nm-Fertigung allerdings auch nicht unerwartet kommt. Interessant ist hingegen die Information über Zweikern-Varianten für ULV-Bedürfnisse – wobei in dieser Frage noch nicht sicher ist, ob es hier um ein extra Prozessoren-Die oder schlicht um teildeaktivierte QuadCore-Dies handelt. Genauso interessant ist die Information über eine GT3-Grafiklösung bei Ice Lake – nachdem man bisher nach der Vorstellung der Intel Grafik-Generation 11 davon ausging, das jene nicht über maximal 64 Ausführungseinheiten in Form der GT2-Lösung hinausgehen würde. Ob GT3 bei Ice Lake dann doch mehr als 64 Ausführungseinheiten bedeutet, oder ob vielmehr diese 64 Ausführungseinheiten der GT3-Lösung zuzuordnen sind, muß sich noch erweisen.

An den aktuellen Prozessoren-Preisen ist Intels 14nm-Lieferschwäche zwar immer noch abzulesen, allerdings inzwischen weit weniger dramatisch als noch im letzten Herbst: Die Straßenpreise der Core i-9000 Prozessoren haben gegenüber ihrem Launch inzwischen im Schnitt um -21,4% nachgegeben, die Straßenpreise der Core i-8000 Prozessoren gegenüber ihrem Höchststand im letzten Oktober inzwischen um im Schnitt -18,0% verloren. Insbesondere bei letzten ist offensichtlich, das damit das vorher (bis zum August) existierende Preisniveau noch nicht erreicht wird, in der Summe werden beide Prozessoren-Serien nach wie vor bemerkbar oberhalb der Intel-Listenpreise angeboten – obwohl jene üblicherweise mittels deutscher Straßenpreise geschlagen werden. Aber zumindest ist nunmehr die erhebliche Preis-Übertreibung sowie die teilweise schlechte Liefersituation des letzten Herbstes aus dem Markt heraus und man kann diese Intel-Prozessoren nunmehr problemlos zu vernünftigen Preispunkten erwerben. Eine Preissituation, wo die deutschen Straßenpreise unterhalb von Intels Listenpreisen liegen, erscheint somit als absehbar und sollte in diesem Frühjahr erreicht werden können.

Liste 19. Okt. 6. Jan. Okt./Jan.
Core i9-9900K 488$ ab 699€ ab 529€ -24%
Core i7-9700K 374$ ab 499€ ab 418€ -16%
Core i5-9600K 262$ ab 350€ ab 267€ -24%
Durchschnitt: -21,4%
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Liste 28. Aug. 10. Okt. 6. Jan. Aug./Okt. Okt./Jan.
Core i7-8086K 425$ ab 415€ ab 489€ ab 494€ +18% +1%
Core i7-8700K 359$ ab 330€ ab 469€ ab 424€ +42% -10%
Core i7-8700 303$ ab 300€ ab 439€ ab 339€ +46% -23%
Core i5-8600K 257$ ab 234€ ab 319€ ab 262€ +36% -18%
Core i5-8600 213$ ab 214€ ab 288€ ab 239€ +35% -17%
Core i5-8500 192$ ab 194€ ab 289€ ab 229€ +49% -21%
Core i5-8400 182$ ab 176€ ab 289€ ab 195€ +64% -33%
Core i3-8350K 168$ ab 159€ ab 196€ ab 174€ +23% -11%
Core i3-8300 138$ ab 135€ ab 179€ ab 149€ +33% -17%
Core i3-8100 117$ ab 108€ ab 179€ ab 120€ +66% -33%
Durchschnitt: +41,2% -18,0%
Preisnotierungen ausschließlich für sofort lieferbare Angebote; auf Basis von Geizhals