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Hardware- und Nachrichten-Links des 6. Januar 2016

AMD hat auf YouTube ein Demonstrations-Video zu einem neuen AMD "Wraith" CPU-Kühler veröffentlicht. Jener Wraith-Kühler sieht erst einmal viel mächtiger aus als das bisherige Referenz-Modell, kann dafür seinen Job aber auch viel leiser (beiderseits unter Volllast gemessen) erledigen. Offen bleibt noch die Frage, für welche Prozessoren jener Wraith-Kühler gedacht ist – die "Bristol Ridge" APU-Serie oder schon AMDs neue Zen-Prozessoren. Erstere kommt deutlich früher in den Markt (Sommer 2016), aber der gezeigte Kühler scheint eher für Prozessoren mit hohen TDPs gedacht zu sein – und Bristol Ridge kommt nach derzeitigem Wissen auf maximal 65 Watt TDP. Gut möglich, daß der gezeigte neue Kühler also tatsächlich schon für AMDs Zen-Prozessoren gedacht ist, unabhängig davon, daß jene erst zum Jahresende erscheinen werden. Prinzipiell verwendbar dürfte der Referenz-Kühler allerdings für beide Prozessoren-Serien sein, da beide auf AM4-Mainboards aufsetzen und von AMD hierbei die Prozessoren-Austauschbarkeit innerhalb dieser Plattform explizit vorgesehen ist.

Die Dezember-Zahlen zur Betriebssystem-Verbreitung seitens NetMarketShare und StatsCounter weisen den zuletzt schon prognostizierten Trend auf: Windows 10 gewinnt ungefähr einen Prozentpunkt pro Monat hinzu (bei NetMarketShare genau +1,0% auf 10,0%, bei StatsCounter hingegen gleich +1,7% auf 11,9%), während die anderen Betriebssysteme entsprechend verlieren. Nur darin, wer am meisten verliert, sind sich beide Statistik-Dienste gänzlich uneins: Bei NetMarketShare geht es primär für Windows 8/8.1 um -1,0% bergab, während sich Windows 7 mit -0,4% noch ganz gut halten kann. StatCounter sehen hingegen Windows 7 bei -1,8% mit den klar größeren Verlusten, Windows 8/8.1 hingegen nur bei -0,8% Verlust. Windows XP sehen beide Statistik-Dienste hingegen glatt stabil an, jene 8-11% installierten Maschinen dürften wohl nur sehr langfristig gesehen auf modernere Betriebssysteme umsteigen. Doch trotz dieser Tendenzen ist der Vorsprung von Windows 7 noch derart hoch, daß jenes Betriebssystem bei diesem Wechseltempo noch für Jahre die Nummer 1 sein wird und auch danach noch einige Jahre eine beachtbare Nutzerbasis vorweisen dürfte.

In einem Video-Interview mit Microsoft auf Windows Weekly versucht Microsofts Marketing-Chef Chris Capossela, demzufolge auch vor älteren Windows-Versionen zu warnen, um Windows 10 entsprechend zu puschen. Jene Aussagen werden nunmehr netzweit breit kritisiert, da insbesondere Windows 7 noch bis Januar 2020 von Microsoft mit Sicherheits-Updates versorgt wird (und bis zu diesem Zeitpunkt keineswegs unsicherer als Windows 10 ist) – genauso auch wie die Hardware-Hersteller mit dem Klammersack gepudert wären, würden jene angesichts der vorstehenden Zahlen zur weltweiten Betriebssystem-Verteilung (Windows 7 bei ~50%, Windows 10 bei ~10%) jetzt ihren Windows-7-Support einstellen. Dies kann in Einzelfällen passieren oder aber es können die Windows-7-Treiber eines neuen Windows-10-Notebooks seitens des Geräte-Herstellers fehlen, aber dies ändert nichts am Verhalten der im Retail-Markt tätigen Hersteller und damit der grundsätzlichen Verfügbarkeit von Windows-7-Treibern.

Insbesondere das von Microsoft gebrachte Beispiel mit dem neuen Drucker funktioniert genau aus diesem Grunde überhaupt nicht: Der Druckerhersteller wird derzeit neue Drucker mehrheitlich an Windows-7-Nutzer als denn an Windows-10-Nutzer verkaufen, da Drucker keinerlei direkte Korrelation zu einem modernen oder leistungsfähigen PC-System aufweisen. So lange Windows 7 noch wenigstens 20% Nutzer hat, lohnt es für die Hersteller überhaupt nicht (bis auf Spezialfälle), den Treibersupport einzustellen – bei Windows XP lief jener ähnlich lange und wurde dann erst durch das offizielle Supportende seitens Microsoft wirklich beschleunigt. In der Summe kann man sagen, daß sich vor dem Jahr 2020 wahrscheinlich gar nichts beim Treibersupport für Windows 7 ändern wird, da Windows 7 selbst langfristig auf eine stabile Nutzerbasis von wenigstens 30% zu schätzen ist. Nur im Grafikkarten-Bereich könnte dies früher passieren, da Windows 7/8 bekannterweise kein DirectX 12 mehr bekommen und in einigen Jahren die Spieleentwickler hier womöglich komplett auf die neue Grafik-API umgestiegen sind. Allein ein Erfolg der Vulkan-API könnte dem entgegenwirken – dann würden auch Windows 7/8 im Grafikbereich noch langfristig mitspielen können.