7

Hardware- und Nachrichten-Links des 6./7. März 2021

Vom TechSpot kommt eine weitere Ausarbeitung zur Performance der GeForce RTX 30 Mobile-Lösungen, diesesmal unter Hinzunahme zweier Varianten der GeForce RTX 3070 Laptop sowie positiverweise auch der Desktop-Ausführung der GeForce RTX 3070. Damit wird vor allem die insgesamte Performance-Einordnung leichter, denn ansonsten hängen Mobile-Benchmarks mangels eines allgemeingültigen Ankerpunkts immer irgendwie in der Luft. Die bislang zu den (früheren) Mobile-Benchmarks vom TechSpot getroffene Simulation der GeForce RTX 3070 zeigte sich damit auch gleich um ein paar Prozentpunkte falsch angesetzt, was die Wichtigkeit jener Ankerpunkte unterstreicht. Innerhalb der eigentlichen Mobile-Benchmarks gibt es dagegen keine Überraschungen mehr: Logischerweise kommt die GeForce RTX 3060 Laptop auf 115-130 Watt TGP knapp oberhalb der GeForce RTX 3070 Laptop auf 80-95 Watt TGP heraus, der (klar) höhere Stromverbrauch ersterer egalisiert hierbei die bessere Hardware zweiterer.

TechSpot #2 Hardware FullHD
GeForce RTX 3070 Desktop (220W) 100%
GeForce RTX 3070 Laptop (115-130W) Schenker XMG Apex 17, Ryzen 9 5900HX 74%
GeForce RTX 3070 Laptop (80-95W) Gigabyte Aorus 15G, Core i7-10870H 64%
GeForce RTX 3060 Laptop (115-130W) Schenker XMG Apex 17, Ryzen 7 5800H 65%
GeForce RTX 3060 Laptop (80-95W) Schenker XMG Apex 17, Core i7-10870H 59%
GeForce RTX 2080 Super Mobile (200W) ?, Core i9-10980HK 81%
GeForce RTX 2070 Super MaxQ (90W) Gigabyte Aorus 15G, Core i7-10875H 58%
GeForce RTX 2060 Mobile (90W) ?, Ryzen 7 4800H 48%
gemäß der Ausführungen von TechSpot unter 11 Spiele-Benchmarks

Um das ganze nochmal ein wenig griffiger zu machen, wurden die generelle Performance-Aussage des entsprechenden Artikels zur GeForce RTX 30 Mobile-Performance nachfolgend noch in ein Übersichts-Diagramm gegossen. Selbiges ist sortiert nach der jeweiligen TDP-Klasse: Die Abstände der Datenpunkte entsprechen somit den Abständen auf der TDP-Skala (TGP im Mobile-Bereich, GCP im Desktop-Bereich), nicht jedoch den Performance-Abständen. Zur Orientierung wurde auch die Performance der jeweiligen Desktop-Lösungen eingezeichnet, von GeForce RTX 3060 bis 3070. Ausgangspunkt war generell die 4K-Performance gemäß des 3DCenter UltraHD/4K Performance-Index, da bei FullHD-Werten der Einfluß der CPU-Performance zu stark werden kann: Zum einen limitierend durch die geringere Performance-Skalierung der kleineren Auflösung, dann aber teilweise wieder größerwerdend durch den beachtbaren Abstand der CPU-Performance zwischen Desktop und Notebook. Alle Performance-Angaben sind dennoch nur bis zu einem gewissen Grad genau (hoffentlich nicht stärker als ±5 Prozentpunkte), da viel zu wenige belastbare Mobile-Benchmarks vorliegen.

Demzufolge kann man auch keine wirklich genauen Aussagen zur konkreten Differenz von Mobile- zu Desktop-Beschleunigern treffen. Aber es läßt sich im Vergleich der Hardware-ähnlichen Lösungen erkennen, dass nVidia mit seinen Mobile-Beschleunigern tatsächlich und im Gegensatz zu manch anderer zu lesender Aussage sehr nahe an die Performance der jeweiligen Desktop-Lösungen herankommt. Natürlich gibt sich nVidia hierbei den Vorteil von generell zwei Shader-Clustern mehr auf Mobile-Seite, gänzlich perfekt ist dieser Vergleich nicht. Doch eine vollausgefahrene Mobile-Lösung ist unter der Ampere-Generation durchaus in der Lage, 90% des Performance-Niveaus des Desktop-Pendants zu erreichen. Allerdings sind jene vollausgefahrenen Mobile-Lösungen in der Praxis zumindest bei GeForce RTX 3070 Laptop & 3080 Laptop eher selten, der hierbei notwendige Kühlaufwand ist nur für wenige Notebook-Projekte sinnvoll. Eine Ausnahme stellt die GeForce RTX 3060 Laptop dar, welche sogar recht häufig mit TGPs von 115-130 Watt anzutreffen ist – und damit auch in der Praxis der GeForce RTX 3060 Desktop sehr nahekommen kann.

Mobile Desktop Perf-Diff.
GA104 #1 GeForce RTX 3080 Laptop
48 SM @ 256-bit, TGP 80-165W, Perf. 160-220%
GeForce RTX 3070 Desktop
46 SM @ 256-bit, GCP 220W, Perf. 245%
–35% bis –10%
GA104 #2 GeForce RTX 3070 Laptop
40 SM @ 256-bit, TGP 80-140W, Perf. 145-190%
GeForce RTX 3060 Ti Desktop
38 SM @ 256-bit, GCP 200W, Perf. 212%
–32% bis –10%
GA106 #1 GeForce RTX 3060 Laptop
30 SM @ 192-bit, TGP 60-130W, Perf. 105-150%
GeForce RTX 3060 Desktop
28 SM @ 192-bit, GCP 170W, Perf. 161%
–35% bis –7%
Genauigkeit der Performance-Angaben zu den Mobile-Lösungen: ±5 Prozentpunkte ... Performance-Werte gemäß dem 3DCenter UltraHD/4K Performance-Index

CapFrameX @ Twitter bricht eine Lanze zugunsten von Intels "Rocket Lake" bzw. möglichen Verbesserungen bei dessen (arg bemängelter) Spiele-Performance. Hierbei kam wieder der bewußte Core i7-11700K zum Einsatz, wiederum von der Mindfactory stammend – nun aber im Vergleich gleich zum Core i9-10900K und damit einem etwas taktstärkeren Comet-Lake-Vertreter (mit zudem zwei CPU-Kernen mehr, auch wenn dies im Spiele-Bereich augenscheinlich keinen Unterschied ausmacht). Trotzdem konnte sich der Rocket-Lake-Prozessor gut +6% vor den Comet-Lake-Prozessor setzen – was schon einmal deutlich freundlicher als bei den AnandTech-Benchmarks aussieht. Die Frage ist natürlich, woher diese zwei doch recht abweichenden Wertungen resultieren: Aus unterschiedlichen BIOS-Versionen – oder doch eher einer anderen Herangehensweise bei den Spiele-Benchmarks? Die von den CapFrameX-Machern aufgestellten (eigenen) Benchmarks sind bekannt dafür, Unterschiede in der Spiele-Performance von verschiedenen Prozessoren exzellent herauszuarbeiten.

Core i9-10900K Core i7-11700K
Hardware CML, 10C/20T, 3.7/5.3 GHz RKL, 8C/16T, 3.6/5.0 GHz
Spiele-Performance: average fps 100% 105,9%
Spiele-Performance: 1% percentile 100% 106,0%
gemäß der Ausführungen von CapFrameX @ Twitter unter 3 Spiele-Benchmarks

Andererseits sind nur 3 angesetzte Benchmarks (bei CapFrameX) auch nicht das, was eine generelle Performance-Bewertung ermöglicht – AnandTech hatten an dieser Stelle immerhin 11 Benchmarks im Einsatz. Und wenn man einmal davon ausgeht, dass der Schnitt der Benchmarks zum Launch von Rocket Lake in der Mitte der Zahlen von AnandTech und CapFrameX herauskommt, dann würde Rocket Lake bei der Spiele-Performance trotzdem nur im mittleren einstelligen Prozentbereich auf Comet Lake oben drauf legen. Dies wäre ein gewisser optische Fortschritt und würde vielleicht sogar grob zum bekannten Vorteil bei der Anwendungs-Performance passen. Ob es reicht, um AMDs Zen 3 wirklich zu schlagen, bleibt zwar die konkreten Benchmarks abzuwarten, hat jedoch keine hohen Wahrscheinlichkeitsquoten. Die derzeit wahrscheinlichste Auflösung ist ein grober Gleichstand an der Spitze – darunter beim weiteren Portfolio jedoch Nachteile bei Intel, da AMDs kleinere Prozessoren nur wenig an Spiele-Performance verlieren, Intels kleinere Prozessoren über deren Taktraten-Abstufungen hierbei hingegen doch deutlicher Federn lassen müssen.

Leaker HXL @ Twitter zeigt einen groben Produkt-Fahrplan für "Alder Lake" Mobile, welchem TDP-Klassen sowie jeweils geplante Hardware-Ansetzungen in Form von CPU- und iGPU-Kernen zu entnehmen sind. Dabei geht Intel seit breit an die Sache heran: Das Minimum im Tablet-Bereich sind 1C+4c+48EU, sprich ein großer CPU-Kern, 4 kleine CPU-Kerne und eine iGPU mit 48 Ausführungseinheiten (EU). Das Maximum sind hingegen gleich 6C+8c+96EU oder 8C+8c+32EU im Bereich der dicken Notebooks mit 45/55 Watt TDP – sprich fast der Alder-Lake-Vollausbau. Das Auftauchen dieser Unterlage deutet natürlich vor allem an, dass man sich Intel-intern bereits mit konkreten Produkten beschäftigt, womöglich bereits die Notebook-Hersteller entsprechend informiert. Es könnte sich damit natürlich auch andeuten, dass Alder Lake tatsächlich zuerst ins Mobile-Segment geht – und der Desktop-Nutzer eventuell warten muß. PS: Intel schreibt die kleinen CPU-Kerne von Alder Lake mit kleinem "c" – was eine ganz praktikable Darstellungsform ist, denn über die danebenstehende (nummerische) Anzahl der CPU-Kerne ist es jederzeit eindeutig, ob es sich um ein großes "C" oder kleines "c" handelt.