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Hardware- und Nachrichten-Links des 9. Dezember 2020

Weitere Hinweise auf kommende neue Ampere-Grafikkarten stammen aus einem HP-Treiber, welcher im LaptopVideo2Go-Forum seziert wurde (bestätigt zudem durch Kopite7kimi @ Twitter). Konkret genannt wurden hierbei "GeForce RTX 3080 Ti", "GeForce RTX 3050" sowie zwei Mobile-Varianten der GeForce RTX 3060. Noch ohne Grafikkarten-Namen sind zudem zwei weitere GA106-basierte Grafikkarten sowie eine GA103-basierte Grafikkarte eingetragen – letzteres dürfte dann wohl auf die "GeForce RTX 3070 Ti" hinauslaufen. Das Verwenden dieser Eintragungen in einem Produktiv-Treiber läßt darauf schließen, dass jene Grafiklösungen nicht mehr all zu weit weg sind, womöglich dürfte all dies im Zeitrahmen Januar/Februar 2021 an den Start gebracht werden. Nach einer kurzen Feiertagspause dürfte das Launch-Geschehen im kommenden Jahr somit wieder rasant an Fahrt aufnehmen.

NVIDIA_DEV.1FBB = "NVIDIA Quadro T500"
NVIDIA_DEV.2205 = "NVIDIA GeForce RTX 3080 Ti"
NVIDIA_DEV.2235 = "NVIDIA RTX A40"
NVIDIA_DEV.2321 = "NVIDIA GA103"
NVIDIA_DEV.2501 = "NVIDIA GA106"
NVIDIA_DEV.2505 = "NVIDIA GA106"
NVIDIA_DEV.2520 = "NVIDIA GeForce RTX 3060 Mobile / Max-Q"
NVIDIA_DEV.2583 = "NVIDIA GeForce RTX 3050"

Quelle:  LaptopVideo2Go-Forum am 4. Dezember 2020

Videocardz berichten über ein Gameplay-Video zu "Cyperpunk 2077" auf einer iGPU – im genauen der "Aya Neo" Handheld-Konsole mit Ryzen 5 4500U Technik-Unterbau. Jene "Zen 2 / Renoir" basierte APU trägt eine Vega 6 Grafiklösung mit 384 FP32-Einheiten auf 1.5 GHz, was bei einer nominellen TDP von 15 Watt allerhöchstens die iGPU-Mittelklasse von AMD ergibt. Trotzdem waren immerhin gut 30 fps im normalen Gameplay möglich, wozu allerdings die Bildschirmauflösung der Handheld-Konsole von nur 1280x800 einiges beigetragen haben dürfte. Zumindest läßt sich damit konstatieren, dass Cyperpunk 2077 auch auf arg leistungsschwacher Hardware irgendwie zum Laufen zu bekommen ist – eine gute Nachricht für Besitzer älterer Grafikkarten sowie von Mobile-Nutzern. Große Ansprüche an die Bildqualität darf man dabei allerdings nicht hegen – was sich vermutlich noch besser darstellen läßt, wenn dann direkt aufgezeichnete Gameplay-Videos von Cyperpunk 2077 unter PC-iGPUs bei YouTube auftauchen. Eine halbwegs moderne iGPU vernünftiger Leistungsklasse dürfte dennoch das absolute Minimum sein, sprich mit Intels "HD Graphic" wird dies kaum funktionieren (was zu widerlegen wäre).

Nachdem kurzzeitig die Meldung herumging, AMD würde das Referenzdesign zu Radeon RX 6800, 6800 XT & 6900 XT auslaufen lassen, hat AMD per Twitter eine offizielle Gegendarstellung herausgegeben, nach welcher die Referenzdesigns zu den neuen RNDA2-Grafikkarte auf unbestimmte Zeit weiterhin gefertigt werden. Dabei entspricht eine schnelle Einstellung des Referenzdesigns durchaus der üblichen AMD-Vorgehensweise und auch die AMD-Meldung läßt eine gewisse Änderung der eigentlich angedachten Entscheidung erkennen – die vorherige Meldung über die Einstellung des Referenzdesigns war also wohl gar nicht einmal gänzlich falsch. Nur im Fall von Radeon RX 6800, 6800 XT & 6900 XT dürfte AMD über die letzten Wochen mitbekommen haben, dass mehr als ausreichend Bedarf für das Referenzdesign vorliegt – und für AMD ist es natürlich wirtschaftlich attraktiver, die gesamte Grafikkarte anstatt nur den Grafikchip zu verkaufen. In gewissem Sinne zeigt sich hier auch die Klasse der neuen Referenzdesigns von AMD, wo die eigentlichen Grafikkarten-Hersteller ganz schön rudern müssen, um da noch etwas substantiell besseres hinzulegen.

We've just officially extended the reference design builds indefinitely due to popular demand.
Quelle:  AMDs Scott Henkelman @ Twitter am 9. Dezember 2020

Für den konkreten Fall ist es gut, wenn das Referenzdesign weiter erhältlich ist, generell hat die dahinterstehende Entwicklung aber auch ihre Schattenseiten. Denn über hochklassige Referenzdesigns bei AMD & nVidia verringert sich der Spielraum der eigentlichen Grafikkarten-Hersteller, inzwischen tritt gerade bei nVidia deren "Founders Edition" nunmehr auch als ernsthaftes und eigenständiges Grafikkarten-Angebot in Konkurrenz zu den Angeboten der eigentlichen Grafikkarten-Hersteller in Erscheinung. nVidia hat nunmehr auch genügend Erfahrungen auf der Vertriebsseite erworben und gibt somit einen ernsthaften Kontrahent zu seinen eigenen "Board-Partnern" ab. Zukünftig könnte die jeweiligen Referenzdesigns durchaus beachtbare bis größere Teile des Grafikkarten-Markts für sich beanspruchen, für die eigentlichen Grafikkarten-Hersteller bliebe somit nur der immer kleiner werdende Rest übrig. Dies mag AMDs & nVidias Bilanzen gefallen, aber natürlich geht somit auch ein Stück Kreativität & Variabilität verloren, welche die Grafikkarten-Hersteller über ihre verschiedenen Ansätze ins Spiel gebracht haben. Diese Entwicklung wird wenn dann nur langfristig vonstatten gehen, scheint aber über die Klasse und damit Marktchancen der jeweiligen Referenzdesigns wohl fast unausweichlich.