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Hardware- und Nachrichten-Links des 9. Mai 2013

TweakPC werfen auf Basis eines Tests der c't sowie eigenen Erkenntnissen die Frage auf, ob ab Werk übertaktete Grafikkarten im Zeitalter von automatischen Boost-Modi bei nVidia überhaupt noch sinnvoll sind. Schließlich würde der Boost-Modus der aktuellen nVidia-Modelle diese Grafikkarten sowieso an ihr Limit führen, egal des von nVidia genannten offiziellen Boost-Takts. Ein höherer Referenztakt sowie ein höherer Boost-Takt bei einem Herstellermodell machen für die Funktionsweise des Boost-Modus keinen Unterschied – allenfalls eine andere Kühlkontruktion oder/und ein höheres Power Limit kann diesen (positiv) beeinflussen. Und in der Tat ist diese Überlegung wohl richtig, allein die höheren Taktraten machen bei Grafikkarten mit automatischem Boost-Modus keinen Unterschied aus.

Dies gilt sowohl für kleinere ab-Werk-Übertaktungen, welche absolut im Spielraum des Boost-Modus liegen – als auch für größere ab-Werk-Übertaktungen, welche dann automatisch vom Boost-Modus heruntergeregelt werden. Allerdings dürfte es wohl so sein, daß alle Hersteller von ab Werk übertakteten Grafikkarten ihren nVidia-Modellen entweder entsprechend bessere Kühler oder/und höhere Power Limits auf den Weg geben, damit sich irgendein Performance-Unterschied ergibt. Zwar sind die Performancegewinne von ab Werk übertakteten nVidia-Grafikkarten kleiner geworden, aber bisher ist noch kein Fall aufgetreten, wo eine mit höherem Takt beworbene Karte letztlich nicht wenigstens ein paar Prozentpunkte mehr Performance bot. Trotz daß die grundsätzliche Überlegung seitens TweakPC also korrekt ist, bieten ab Werk übertaktete Grafikkarten weiterhin noch (etwas) mehr Performance.

Zum gestern bereits ausgewälzten Thema der AMD "Volcanic Islands" Generation noch im Jahr 2013 wäre noch die Überlegung anzumerken, daß dies durchaus nicht unmöglich ist – und zwar dann, wenn jene "Volcanic Islands" Grafikchip-Generation nicht in der 20nm-Fertigung, sondern noch der 28nm-Fertigung erscheinen würde. AMD hätte dann die eigentlich für dieses Jahr geplante "Sea Islands" Generation auf die zwei Ergänzungs-Chips Oland und Bonaire (Radeon HD 7790) zusammengestutzt und die "Volcanic Islands" Generation von der 20nm-Fertigung auf die 28nm-Fertigung gezogen. Damit würde "Volcanic Islands" die eigentliche 28nm-Refershgeneration bei AMD darstellen – was aber derzeit wie gesagt ein reines Gedankenmodell ist, zuzüglich zu den schon vorhandenen Zukunftstheorien auf dem Weg zur 20nm-Fertigung. Daß AMD dieses Jahr hingegen wirklich erste 20nm-Grafikchips auflegt, ist dagegen extrem unwahrscheinlich – zuzüglich zum gestern hierzu gesagten wäre noch daran zu erinnern, daß Auftragsfertiger TSMC derzeit gerade erst einmal seine erste 20nm-Fabrik für die Fertigung von 20nm-SoCs ab dem dritten Quartal fertiggestellt hat.

Langsam schält sich im Fall der DSL-Drosselung der Telekom die eigentliche Wahrheit heraus: Wie HT4U den Telekom-Chef zitieren, wird die Telekom auch in Zukunft weiterhin (echte) Flatrates anbieten – nur dann halt teurer, aus heutiger Sicht zwischen 10 und 20 Euro im Monat. Die DSL-Drossel stellt sich somit letztlich als nichts anderes als einen Versuch der Preistreiberei heraus – und in diesem Fall mit augenscheinlich erheblichem Preisaufschlag, denn 20 Euro mehr gehen bei einigen Tarifen in Richtung einer glatten Preis-Verdoppelung. Bei ein paar mehr Euro würden wohl viele Telekom-Kunden die Kröte schlucken, bei 10 bis 20 Euro mehr verstärkt sich aber natürlich die Wechsel-Neigung extrem. Normalerweise müsste dies ein totaler Rohrkrepierer zuungunsten der Telekom werden – aber es bleibt natürlich abzuwarten, ob die Telekom-Konkurrenz nicht in eine für die Internetsurfer ebenfalls falsche Richtung hin nachziehen werden.