12

News des 12. April 2022

Ein weiteres, sehr umfangreiches Vorab-Review zum Ryzen 7 5800X3D kommt von TechPowerUp – welche den kommenden AMD-Prozessor durch ihre kompletten üblichen Benchmarks gezogen haben und somit eine sehr breite Vergleichsbasis zu anderen PC-Prozessoren aufbieten können. Hierbei kommt der Ryzen 7 5800X3D nicht ganz so herausragend weg wie im Vorab-Test von Xanxo Gaming, wenngleich das Ergebnis dennoch ansprechend ist: Unter Spielen sind es +11,9% gegenüber einem regulären Ryzen 7 5800X in der Disziplin "720p avg fps" – womit man durchaus erwarten kann, das es unter "720p 1%low" noch näher an die von AMD propagandierten +15% herangeht (welche eigentlich gegenüber einem Ryzen 9 5900X gelten). Die Xanxo-Benchmarks hatten schon deutlich gemacht, dass die stärksten Differenzen unter Minimum-Frameraten zu erwarten sind, ergo erscheinen jene +15% durchaus noch in Reichweite.

Hardware Anwendungen 1080p fps 720p fps
Ryzen 9 5950X Zen 3, 16C/32T, 3.4/4.9 GHz, $799 126,6% 100,1% 100,2%
Core i9-12900KS ADL, 8C+8c/24T, 3.4/5.5 GHz, $739 126,6% 108,6% 114,0%
Core i9-12900K ADL, 8C+8c/24T, 3.9/5.2 GHz, $589 122,7% 107,9% 111,9%
Ryzen 9 5900X Zen 3, 12C/24T, 3.7/4.8 GHz, $549 116,6% 100,3% 101,1%
Ryzen 7 5800X3D Zen 3, 8C/16T, 3.4/4.5 GHz, $449 97,6% 108,3% 111,9%
Ryzen 7 5800X Zen 3, 8C/16T, 3.8/4.7 GHz, $449 100% 100% 100%
Core i7-12700K ADL, 8C+4c/20T, 3.6/5.0 GHz, $409 110,8% 106,0% 109,1%
gemäß der Benchmarks von TechPowerUp mit 37 Anwendungen und 10 Spielen

Die Spiele-Performance des Core i9-12900K wird damit in jedem Fall erreicht, nur der Core i9-12900KS ist unter diesen TPU-Benchmarks noch etwas stärker. Dabei liefen diese Tests mit einem kleinem Vorteil auf Intel-Seite ab, als dass dort bereits DDR5/6000 auf dem Alder-Lake-System (gegenüber DDR4/3600 auf dem AMD-Seite) benutzt wurde. Andere Testberichte könnten hierzu also auch leicht abweichende Ergebnisse vermelden. Allerdings reicht die erzielte Gaming-Performance auch so aus, um den Ryzen 7 5800X3D eine ziemlich hohe Wertung zu geben: Immerhin liegt dessen Preispunkt deutlich außerhalb der Regionen der Intel-Spitzenprozessoren. Preislich kommt es vermutlich eher zum Duell mit dem Core i7-12700K ($409), welchen der Ryzen 7 5800X3D ($449) im Spiele-Bereich mit minimalem Abstand hinter sich läßt.

Bei den Anwendungs-Benchmarks ergab sich hingegen sogar ein kleiner Performance-Rückschritt gegenüber dem regulären Ryzen 7 5800X. Jenes Ergebnis beruht zuerst auf den etwas niedrigeren Taktraten des Ryzen 7 5800X3D, was bei unpassenden Benchmarks dann auch nicht über den extra 3D V-Cache ausgeglichen werden kann. Gleichfalls kommt hier aber auch die Natur des TPU-Testfeldes mit vielen nur auf Taktrate skalierenden Benchmarks hinzu, womit dann eben auch einmal ein solches Ergebnis herauskommen kann. Andere Testberichte mit anderem Fokus bei der Auswahl ihrer Anwendungs-Benchmarks dürften demzufolge eher in Richtung eines Gleichstands bei der Anwendungs-Performance von Ryzen 7 5800X und 5800X3D tendieren. Das Gros der Testberichte zum Ryzen 7 5800X3D ist dann am 14. April zu erwarten, der sich aus diesen Testberichten ergebende Performance-Durchschnitt dürfte nicht uninteressant werden.

Zum Thema "BCLK-Übertaktung" auf den non-K-Prozessoren von Intels "Alder Lake" kommt aus unserem Forum der Hinweis, dass es derzeit immer noch keine DDR4-Mainboards auf B660-Basis mit dieser Möglichkeit gibt. Dies nährt dann natürlich den Verdacht, dass Intel diesbezüglich den Finger drauf hat und BCLK den Mainboard-Herstellern bewußt nur für DDR5-Platinen gestattet. Doch dies macht den gesamten Spareffekt der Maßnahme wiederum zunichte, denn sowohl sind die entsprechenden B660/DDR5-Platinen zumeist vergleichsweise teuer, als auch kommen dann immer noch die Mehrkosten des DDR5-Speichers selber hinzu. Es spricht zwar absolut nichts gegen ein DDR5-System im Jahr 2022, allerdings liegt dem BCLK-Übertakten immer die Idee der Kostenersparnis zugrunde.

Es geht hierbei um mehr CPU-Performance auf einem nominell weiterhin günstigen System, um an die Leistungsklasse der K-Modelle heranzukommen. Da diese Kostenersparnis nun jedoch nicht realisiert werden kann, lohnt das ganze letztlich nicht wirklich und verbleibt BCLK-Übertaktung mehr und mehr im Feld der technischen Spielereien. Es war ja von Anfang an klar, dass das ganze nur wirkliche Zugkraft entwickeln kann, wenn dies auch auf günstigen Platinen mit B660-Chipsatz für DDR4-Speicher verfügbar wird. Wenn dem nun nicht so ist, fällt diese Idee in sich zusammen – und man kann angesichts des Zeitabstands zum Alder-Lake-Launch im letzten November durchaus mutmaßen, dass dies eher eine durchdachte Marketing-Aktion von Intel war: Dem Nutzer mit BCLK vor der Nase herumwedeln (und allen medialen Ruhm einheimsen) – wohl wissend, dass es die dafür wirklich notwendigen Mainboards nie geben wird.

Twitterer TechEpiphany zeigt die Statistik zu den Grafikkarten-Verkäufen der Mindfactory in der abgelaufenen 14. Woche 2022. Selbige zeigen sich in erster Linie stark erholt gegenüber der Verkaufs-Delle zur 12. Woche. Augenscheinlich können in die wöchentlichen Auswertungen jede Menge Zufalls- und Sondereffekte einfließen, womit eigentlich nur eine Auswertung für einen größeren Zeitraum wirklich solide Zahlen ergeben würde – leider fehlt dafür das benötigte durchgehende Zahlenmaterial. In der 14. Woche gewannen jedenfalls beide Grafikchip-Entwickler bei den absoluten Zahlen hinzu, wobei die relative Marktverteilung fast gleich blieb. Auffallend bei AMD ist die klare Tendenz zum Midrange-Bereich, während sich bei nVidia die Verkäufe stärker verteilten.

Grafikkarten-Verkäufe der Mindfactory in der Woche 14/2022 (in Stück)
AMD RDNA2 nVidia Ampere andere nVidia
160 — 6900XT
20 — 6800XT
190 — 6800
450 — 6700XT
200 — 6600XT
360 — 6600
80 — 6500XT
40 — 3090
135 — 3080Ti
255 — 3080
270 — 3070Ti
30 — 3070
105 — 3060Ti
165 — 3060
60 — 3050
30 — 2060
55 — 1660S
40 — 1650
30 — 1050Ti
40 — 1030
30 — 730
10 — 710
RDNA2: 1460  (53%) Ampere: 1060  (38%) andere nVidia: 235  (9%)
gemäß der Ausführungen von TechEpiphany @ Twitter

Wie schon in den letzten Wochen liegt dabei die GeForce RTX 3070 Ti an erster Stelle in den nVidia-Verkaufscharts – im klaren Gegensatz zur medialen Wertung der Karte. Aber zum einen ist der Mehrpreis der Karte gegenüber der regulären GeForce RTX 3070 derzeit konstant geringfügig – womit für die Käufer augenscheinlich das "Ti"-Kürzel zieht, egal ob es die Karte wegen ihrer geringen Mehrperformance und fehlender weiterer Vorteile gar nicht verdient hat. nVidias Marketing & Verkaufsteam kann es durchaus als (weitere) Sternstunde verbuchen, eine Karte mit einer derart schlechten Umfrage-Bewertung zu solchen Verkaufserfolgen geführt zu haben. Beachtenswert daneben die erstarkten Verkäufe der GeForce RTX 3080, welche wohl schlicht vom Umstand profitiert, seit gefühlt Ewigkeiten nunmehr wieder für dreistellige Euro-Beträge erhältlich zu sein.

Grafikkarten-Verkäufe der Mindfactory im Jahr 2022 (in Stück)
insgesamt RDNA2 Ampere andere nVidia AMD ASP NV ASP
4. Woche 2022 2180 895   (41%) 815   (37%) 470   (22%) 859€ 903€
5. Woche 2022 2780 1035   (37%) 1225   (44%) 520   (19%) 819€ 820€
7. Woche 2022 2370 1105   (47%) 975   (41%) 290   (12%) 696€ 771€
8. Woche 2022 2475 940   (38%) 1305   (53%) 230   (9%) 784€ 867€
11. Woche 2022 2655 1165   (44%) 1280   (48%) 210   (8%) 673€ 835€
12. Woche 2022 1830 970   (53%) 750   (41%) 110   (6%) 559€ 908€
14. Woche 2022 2755 1460   (53%) 1060   (38%) 235   (9%) 680€ 836€
alle Daten basierend auf den Erhebungen von @TechEpiphany auf Twitter; Wochenkonvention: Sonntag zu Samstag