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News des 15./16. Dezember 2022

VideoCardz berichten über einen Geekbench-Wert zur GeForce RTX 4070 Ti, welcher die bisherige Performance-Einordnung dieser AD104-basierten Ada-Lovelace-Karte bestätigt: Zwischen GeForce RTX 3090 und Ti liegend, durchaus mit Tendenz zur kleineren Karte – sprich, einige wenige Prozentpunkte schneller als die GeForce RTX 3090. Wenn man die anderen vorliegenden Geekbench-Werte dabei mit den Werten des UltraHD/4K Performance-Index vergleicht, passt das alles sogar ziemlich gut, sprich insgesamte Skalierung und die Abstände zwischen den Karte sind ziemlich ähnlich (nie gänzlich gleich). Zumindest diese Geekbench-Werte scheinen sich somit gut für (Hersteller-interne) Performance-Vorhersagen zu eignen – welche im Fall der GeForce RTX 4070 Ti letztlich sowieso auf den seitens nVidia selber veröffentlichten Benchmark-Werten zur (baugleichen) GeForce RTX 4080 12GB basiert.

Hardware GB (OpenCL) 4K Perf. Liste
GeForce RTX 4090 AD102, 128 SM @ 384 Bit, 24 GB GDDR6X 356'406 640% $1599
GeForce RTX 4080 AD103, 76 SM @ 256 Bit, 16 GB GDDR6X 266'376 484% $1199
GeForce RTX 3090 Ti GA102, 84 SM @ 384 Bit, 24 GB GDDR6X 229'738 410% $1999
GeForce RTX 4070 Ti AD104, 60 SM @ 192 Bit, 12 GB GDDR6X 214'654 ~380-390% $899
GeForce RTX 3090 GA102, 82 SM @ 384 Bit, 24 GB GDDR6X 204'921 376% $1499
Hinweise: Angaben zu noch nicht offiziell vorgestellter Hardware basierend auf Gerüchten & Annahmen ... Geekbench-Werte laut VideoCardz

Stichwort GeForce RTX 4080 12GB: Laut WCCF-Tech-Mitarbeiter Usman Pirzada @ Twitter gibt es derzeit die zweite Bestätigung des Punkts, dass nVidia für die kommende GeForce RTX 4070 Ti tatsächlich den ursprünglich genannten Preispunkt der GeForce RTX 4080 12GB von 899 Dollar ansetzt. Damit hätte sich an dieser Karte letztlich gar nichts außer dem Namen geändert. Abgesehen davon hat dies auch erhebliche Auswirkungen auf die insgesamte Preisgestaltung der RTX40-Serie: Mit diesem (hohen) Listenpreis zur GeForce RTX 4070 Ti ist der Spielraum für eine Preissenkung zur aktuellen GeForce RTX 4080 eher denn gering. Viel niedriger als auf 1099 Dollar kann nVidia gar nicht heruntergehen, ansonsten würde die GeForce RTX 4070 Ti im Preis/Leistungs-Vergleich unattraktiv werden. Klar wären 100$ weniger Listenpreis eine ordentliche Preissenkung – aber eben bei weitem nicht ausreichend, um das gegenüber der RTX30-Serie nicht bessere Preis/Leistungs-Verhältnis der neuen nVidia-Grafikkarten ins Lot zu bringen.

Received second confirmation of #NVIDIA's RTX 4070 Ti MSRP being $899. If the scaled-price to MSRP deltas online hold, users can expect to see this available for ~$150 above MSRP.
Quelle:  Usman Pirzada @ Twitter am 15. Dezember 2022

Vor allem würde die hohe Preislage der GeForce RTX 4070 Ti den hohen preislichen Ansatz für den Rest des Portfolios zementieren. So tief kann nVidia dann gar nicht mit den nachfolgenden weiteren RTX40-Karten (GeForce RTX 4070, GeForce RTX 4060 Ti, usw.) heruntergehen, um noch wirklich gute Preis/Leistungs-Verhältnisse zu erreichen. Sicherlich kann sich da im Laufe der Zeit noch einiges tun und kein Hersteller setzt monatelang vor Release bereits die Verkaufspreise final fest. Aber ein genereller Hochpreis-Ansatz für das komplette Produkt-Portfolio der Ada-Lovelace-Grafikkarten ist da zweifellos zu erkennen. Anstatt bei der RTX40-Serie den Haloprodukt-Aufschlag der GeForce RTX 4090 deutlich hochzureißen, appliziert nVidia jenen Haloprodukt-Aufschlag nunmehr schlicht für die komplette Grafikkarten-Serie.

Abhilfe könnte hier nur AMD liefern – wonach es derzeit jedoch nicht aussieht, denn AMD sieht auch keinen Haloprodukt-Preisunterschied mehr zwischen Radeon RX 7900 XT & XTX, sondern setzt auch die kleinere XT-Karte (relativ) genauso hoch wie die größere XTX-Karte an. Ob dies mit den nachfolgenden Navi 32 & 33 Grafikchips besser wird, bleibt selbige abzuwarten. Allerdings passiert dies alles nicht umgehend, denn gemäß Twitterer All the Watts!! kommt Navi 33 für das Desktop-Segment anscheinend erst im zweiten Quartal 2023, die ersten Chargen dieses Chips gehen wohl komplett ins Mobile-Segment. Ähnliches hatten schon viel frühere Gerüchte verkündet, dies kommt also nicht ganz unerwartet. Da Navi 32 laut eines weiteren Tweets aber erst nach den Desktop-Versionen von Navi 33 antreten soll, bedeutet dies für Navi 32 letztlich nichts vor dem dritten Quartal 2023.

N33 desktop before N32.
Quelle:  All the Watts!! @ Twitter am 13. Dezember 2022
 
Should Q1 mobile & Q2 desktop.
Quelle:  All the Watts!! @ Twitter am 13. Dezember 2022

Die Ausbreitung der Radeon RX 7000 Serie dauert bei AMD somit sehr lange, dauert mehr oder weniger über das komplette Jahr 2023 hinweg. nVidia wird damit kaum unter Druck gesetzt, denn wenn AMD endlich mit dem wahrscheinlich recht potenten Navi-32-Chip heranrückt, werden nVidias RTX40-Gegenparts bereits grob ein halbes Jahr (oder mehr) im Markt stehen. Die Release-Reihenfolge "N31 – N33 – N32" war zwar vorher schon derart bekannt, allerdings konnte man sich bislang nicht vorstellen, wie lange sich deren Ausbreitung insgesamt hinziehen wird. Genauso wie seinerzeit die Radeon HD 7000 Serie nur pro Forma ein Produkt des Jahres 2011 war (gestartet 22. Dezember 2011), so trifft dies auch auf die aktuelle Radeon RX 7000 Serie zu, welche faktisch eher denn ein Produkt des Jahres 2023 darstellt.