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News des 22. September 2023

VideoCardz haben einen ersten Passmark-Wert zum Core i9-14900KF aus der Passmark Benchmark-Datenbank ausgegraben, welcher sich mit den dort ebenfalls gelisteten aktuellen Spitzen-Prozessoren vergleichen läßt. Der Multithread-Wert sieht dabei nicht wirklich gut aus, im Gegensatz zum Singlethread-Wert, wo der Core i9-14900KF sich um +5,8% vom Core i9-13900K sowie um +3,6% vom Core i9-13900KS absetzt. Einzuschränken ist die Aussagekraft dieser Benchmark-Wert durch den Umstand, dass hier ein Einzelwert gegen Durchschnittswerte steht – sprich, mehr vorliegende Resultate zum Core i9-14900K(F) können dies gut und gern noch in eine andere Richtung gehen lassen (beispielsweise sollte der Multithread-Wert wenigstens gleich gut ausfallen). Aber zumindest zeigt dieser einzelne Vorab-Benchmark erneut an, dass vom Raptor Lake Refresh – außerhalb des Core i7 – nur ein (sehr) kleiner Performance-Sprung zu erwarten ist.

CPUMark/ST CPUMark/MT
Core i9-14900KF Raptor Lake Refresh, 8C+16c/32T, 3.2/6.0 GHz 4939 59'384
Core i9-13900KS Raptor Lake, 8C+16c/32T, 3.0/6.0 GHz 4769 62'020
Core i9-13900K Raptor Lake, 8C+16c/32T, 3.0/5.8 GHz 4666 59'758
Ryzen 9 7950X Zen 4, 16C/32T, 4.5/5.7 GHz 4316 63'382
Datenquelle: Passmark Benchmark-Datenbank (14900KF Einzelwert, alle anderen Durchschnittswerte)

Einiges an Aufmerksamkeit zieht derzeit ein Undervolting-Test der Radeon RX 7800 XT seitens Techtesters @ YouTube auf sich, wo man eine werksübertaktete Gigabyte-Karte mit regulär 286 Watt Spiele-Verbrauch mittels Undervolting samt niedrigerem Power-Limit auf 202 Watt Spiele-Verbrauch heruntergebracht hat. Jener Verbrauchswert geht somit in die Region der GeForce RTX 4070 hinein (TDP 200W, Realverbrauch etwas niedriger, in diesem Test 196W), kostet natürlich etwas an Performance – aber es reicht knapp, um auf dem Performance-Niveau der GeForce RTX 4070 herauszukommen. Gegenüber der werksübertakteten Karte im Auslieferungszustand hat jene natürlich +9% Mehrperformance, erkauft allerdings auch durch +45% Mehrverbrauch, was im einem überaus deutlichen Unterschied bei der Energie-Effizienz (Performance/Watt) resultiert.

WQHD Perf. Verbrauch Perf/W
Gigabyte RX 7800 XT Gaming OC (stock) 108,7% 286W 100%
Gigabyte RX 7800 XT Gaming OC @UV 100% 202W 130%
nVidia GeForce RTX 4070 FE 99,3% 196W 133%
gemäß der Ausführungen von Techtesters @ YouTube

Gegenüber einer nicht werksübertakteten Karte wären diese Differenzen allerdings kleiner, das gewählte Gigabyte-Modell liegt mit 286 Watt Spiele-Verbrauch sicherlich am oberen Ende von Radeon RX 7800 XT Karten. So oder so ergibt sich der Punkt: Wenn AMD gewollt hätte, dann wäre eine Radeon RX 7800 XT auch mit 200 Watt TDP möglich gewesen – welche wie gesagt trotzdem das Performance-Level der GeForce RTX 4070 erreicht hätte, zumindest unter Raster-Rendering. Dass AMD dieses Weg nicht gewählt hat, hängt anzunehmenderweise damit zusammen, dass der Grafikchip-Entwickler eine sichtbare Mehrperformance gegenüber dem nVidia-Modell erreichen wollte. So wollte man zuzüglich des besseren Preispunkts die Grafikkarten-Käufer darüber hinwegsehen lassen können, dass die AMD-Hardware die typischen nVidia-Features nicht bieten kann bzw. unter RayTracing naturgemäß (erheblich) zurückliegt.

Erstaunlich ist an dieser Stelle, dass die Grafikchip-Entwickler nicht versuchen, beide Effekt im gleichen Produkt anzubieten: Default-mäßig muß wohl der Performance-Wettstreit auf Biegen & Brechen durchgeführt werden, dies ist einfach ein Diktat des Wettbewerbs. Aber man kann ja daneben dennoch einen "Eco-Modus" bei der gleichen Karte anbieten, wo eine 1-Klick-Lösung zu einem von AMD ermittelten und getesteten Ergebnis führt. Sicherlich steht all dies den Grafikkarten-Käufern in den Treibern mittels diverser Optionen auch jetzt schon zur Verfügung, aber eine von der Garantie ausdrücklich abgedeckte 1-Klick-Lösung dürfte viel mehr Nutzer ansprechen als Optionen zum manuellen Ausprobieren an Chip-Spannung, Lüfterkurve und Power-Limits. Ein offizieller "Eco-Mode" ergäbe zudem auch einen gewisse Werbewert, da aufgrund des allgemeingültigen Settings zusätzliche Benchmarks (seitens der üblichen Hardwaretester) mit diesem zu erwarten sind.

Twitterer InstLatX64 weisst auf einen neuen Eintrag in einem Intel-Tool hin, welcher die zukünftige "Lunar Lake" Prozessoren-Generation basierend auf den Kern-Architekturen "Lion Cove" und "Skymont" ausweist. Dies ist abweichend von dem bisher an dieser Stelle genannten "Panther Cove + Darkmont", was allerdings auch nur aus der Gerüchteküche stammt, welche sich in diesem Fall mal geirrt hat. Interessanterweise ist "Lunar Lake" nunmehr CPU-seitig ganz auf dem Stand von "Arrow Lake" angekommen, womit sich – auch weil es keine andere Fertigung gibt – die Frage stellt, wieso Intel diese extra CPU-Generation überhaupt auflegt. Die technische Differenz liegt wohl allein in der "Xe2" GPU-Architektur (somit Battlemage-Abstammung), welche Lunar Lake erstmals im iGPU-Bereich erhält.

Fertigung CPU-Architekturen max. Kerne iGPU Sockel Ausrichtung Termin
Alder Lake Intel 7 Golden Cove + Gracemont 8C+8c/24T Xe LGA1700 Desktop & Mobile 4. Nov. 2021
Raptor Lake Intel 7 Raptor Cove + Gracemont 8C+16c/32T Xe LGA1700 Desktop & Mobile (tlw. mit ADL-Dies) 20. Okt. 2022
Raptor Lake Refresh Intel 7 Raptor Cove + Gracemont 8C+16c/32T Xe LGA1700 Desktop & HX-Mobile (tlw. mit ADL-Dies) 17. Okt. 2023
Meteor Lake Intel 4 Redwood Cove + Crestmont 6C+8c/20T Xe LGA1851 rein Mobile (kein HX) 14. Dez. 2023
Arrow Lake Intel 20A Lion Cove + Skymont 8C+16c/32T Xe LGA1851 Desktop & Mobile Ende 2024
Lunar Lake Intel 20A Lion Cove + Skymont ? Xe2 ? rein UltraMobile Ende 2024
Panther Lake Intel 18A Cougar Cove + ? ? Xe3 ? Desktop & Mobile Ende 2025
Hinweise: Angaben zu noch nicht offiziell vorgestellter Hardware basierend auf Gerüchten & Annahmen: Fertigung bezogen jeweils rein auf das CPU-Tile

Wohl deswegen ist für Lunar Lake als Einsatzort auch rein "Ultramobile" vorgesehen, denn bei Tablets und Convertibles geht Intel davon aus, dass die Notebook-Hersteller keinen extra Grafikchip verbauen wollen, sondern mit der iGPU leben. "Lunar Lake" sieht somit für den Augenblick aus wie "Arrow Lake + nächste iGPU-Stufe", was nach wie vor keinen großen Unterschied bedeutet. Ganz ohne beachtbare CPU-Veränderungen (was sich allerdings teilweise mit der Gerüchteküche beißt) sieht es somit danach aus, als würde Intels "Royal Core Project" erst nach Lunar Lake wirklich starten, wobei sich die Veränderungen dieses CPU-Projekts sowieso auf mehrere Kern-Generationen bei Intel verteilen sollen. Derzeit bekannt sind hierzu die Ablösung von HyperThreading zugunsten von "Rentable Units", die Befehlsatz-Änderungen und -Erweiterungen APX & AVX10 sowie die Abschaffung alter Legacy-Bestandteile in Form von "x86S" – nebst sicherlich weiteren, derzeit noch nicht bekannten Veränderungen.