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News des 6. September 2023

Der Launch und Marktstart von Radeon RX 7700 XT & 7800 XT verlief auf technischer Ebene problemlos: Es gab mehr als ausreichend Launch-Reviews, auch unter der Beteiligung vieler Hersteller-Karten (bei der 7700XT obligatorisch mangels eines Referenz-Designs). Gleichzeitig wurden die Karten zum Verkaufsstart vernünftig und mit ansteigender Tendenz verfügbar, auch die Preissituation ergibt keinen Grund zur Klage: Die besten Preise beider neuen RDNA3-Karten notieren auf der offiziellen UVP – und konnten diesen Preis auch halten. Die vorherige Befürchtung, die Radeon RX 7700 XT könnte sich ohne Referenz-Design höher als AMDs UVP einordnen, hat sich somit nicht erfüllt. Natürlich ist deren Preisabstand zur Radeon RX 7800 XT dennoch zu knapp, die teuersten Hersteller-Designs zur 7700XT liegen glatt auf den niedrigsten Preisen zur 7800XT.

7700XT & 7800XT 77XT: Bestpreis 77XT: Preisspanne 77XT: lieferbar 78XT: Bestpreis 78XT: Preisspanne 78XT: lieferbar
Marktstart +30min (6.9., 15:30) ab 489€ 489-550€ ★★☆☆☆ ab 549€ 549-620€ ★★★☆☆
Marktstart +3h (6.9., 18:00) ab 489€ 489-550€ ★★★☆☆ ab 549€ 549-630€ ★★★☆☆
Marktstart +12h (7.9., 03:00) ab 489€ 489-530€ ★★★★☆ ab 549€ 549-630€ ★★★★☆
Anmerkung: rein bezogen auf sofort lieferbare Angebote

Hier hat AMD schlicht schon bei der Preisfestsetzung zur Radeon RX 7700 XT danebengegriffen, jene Karte hätte eigentlich für 399 Dollar bzw. 439 Euro antreten sollen. Durch diese eindeutige Rollenverteilung pro der Radeon RX 7800 XT konzentrierten sich die Launchtag-Absätze auch überdeutlich auf jene größere Navi-32-Karte. Bei der Mindfactory verkaufte sich die Radeon RX 7700 XT in den ersten 12 Stunden ab Verkaufsstart nur ca. 40mal, die Radeon RX 7800 XT hingegen gleich ca. 400mal. Die Radeon RX 7700 XT legt somit einen Verkaufsstart auf dem (sehr unterdurchschnittlichen) Niveau der Radeon RX 7600 hin, während der Verkaufsstart der Radeon RX 7800 XT jenen der GeForce RTX 4070 schlägt und knapp hinter der GeForce RTX 4070 Ti den zweitbesten des Jahres markiert.

Launchtag-Absatz Marktstart MF-Verkäufe *
GeForce RTX 4070 Ti 5. Januar 2023 ca. 400-450 Stück
GeForce RTX 4070 13. April 2023 ~315 Stück
GeForce RTX 4060 Ti 8GB 24. Mai 2023 ~30 Stück
Radeon RX 7600 25. Mai 2023 30-40 Stück
GeForce RTX 4060 29. Juni 2023 ~10 Stück
GeForce RTX 4060 Ti 16GB 18. Juli 2023 15-20 Stück
Radeon RX 7800 XT 6. September 2023 ~400 Stück
Radeon RX 7700 XT 6. September 2023 ~40 Stück
* "MF-Verkäufe" = Absätze bei der Mindfactory am Launchtag, ausgewertet jeweils 12-14 Stunden nach Marktstart

Die Prozessoren-Benchmarks zu "Starfield" seitens Hardware Unboxed @ YouTube liefern eine nochmalige Bestätigung der überragenden Raptor-Lake-Performance unter diesem Spiel – welche sich unter Umständen auch wirklich auf die Eigenheiten von "Raptor Lake" beziehen und somit Alder-Lake-basierte Teile der 13. Core-Generation nicht mit einschließen. Es ist jedenfalls auffallend, wie stark alle K-Modelle von Raptor Lake unter "Starfield" sind, während hingegen der Core i5-13400 nur im Mittelfeld liegt, kaum schneller als ein Core i5-11400 ausfällt. Leider fehlt hier die vollständige Palette von Alder-Lake-Prozessoren im Test, um dies sicherer nachweisen zu können. Als Erklärungen hierfür kommt zum einen der größere Level2-Cache der tatsächlich Raptor-Lake-basierenden Prozessoren in Betracht. Es könnte theoretisch aber auch an der hochgesetzten TDP des Core i5-13600K liegen, selbst wenn selbige im Spiele-Einsatz gewöhnlich keinen Unterschied ausmacht.

Starfield (FHD, Ultra, 1% Lows) Core i5-1x400 Core i5-1x600K Core i7-1x700K Core i9-1x900K
Raptor Lake / Core i-13000 60 fps 79 fps 81 fps 83 fps
Alder Lake / Core i-12000 ? 64 fps ? fps 77 fps
Rocket Lake / Core i-11000 55 fps 55 fps 58 fps 60 fps
gemäß der Benchmarks von Hardware Unboxed @ YouTube

Bei Gamers Nexus @ YouTube hat man sich die Performance-Differenzen zwischen 20 Samples desselben Prozessors angesehen – und prüft damit eine Aussage seitens der8auer @ YouTube nach, welcher vorher schon einige beachtbare Performance-Differenzen zwischen einem Dutzend CPU-Samples festgestellt hatte. Zu beachten wäre, dass seitens der8auer allerdings AMD-Prozessoren im TDP-unlimitierten Zustand vermessen wurden, welche aufgrund des automatischen Boost-Verfahrens und ohne festes Taktraten-Limit somit durchaus anders reagieren können als zum einen Intel-Prozessoren (festes Taktlimit) und auch im default-Zustand (einheitliches TDP-Limit). Die Aussagen von der8auer beziehen sich somit nicht auf den Werkszustand, sondern eigentlich nur die Optimierungs-Reserven – und dass man damit (wie bei den Übertaktungs-Reserven) in die "Silicon Lottery" hineinkommt, sollte klar sein.

Gamers Nexus konnten jedenfalls zwar auch kleinere Differenzen ausmessen, jene waren jedoch zumeist unerheblich. Interessanterweise fielen jene unter dem (eher die TDP voll ausnutzendem) Cinebench noch mit am größten aus, während unter Spielen bei Gamers Nexus alles ziemlich gleich schnell war (da dort die TDP zumeist nicht ausgenutzt wird). Zudem war auch der von der8auer gewählte Ryzen 5 7600 ein perfektes Beispiel der aufgestellten These, denn der beobachtete Effekt fiel im Vergleich der Messungen von Gamers Nexus mit Core i5-13600K und wieder dem Ryzen 5 7600 beim Intel-Prozessor nochmals niedriger aus. Zumindest wenn es um die default-Performance dieser Prozessoren geht, sollte somit die jeweilige Sample-Qualität kaum eine Rolle spielen. Eine andere Sache ist dies bei der Bewertung von Optimierungs- und Overclocking-Erfolgen: Da kann ein schlechtes oder zu gutes Samples durchaus einen Unterschied in der Bewertung erzeugen, wenn auch kaum in wirklich hohem Maßstab.