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nVidia bringt GeForce GT 610/620/630 (Retail) als weiterhin Fermi-basierte Rebrandings

Nachdem nVidia sich schon im Mobile-Segment sowie im OEM-Bereich des Desktop-Segments der Rebranding-Strategie bedient hat, um Angebotslücken zu füllen, ist nunmehr leider auch der Retail-Bereich des Desktop-Segments dran: Die nVidia-Seite GeForce.com listet Spezifikationen für GeForce GT 610, GeForce GT 620 sowie GeForce GT 630, sämtlich für den Retail-Handel und nicht für OEM-Bedürfnisse gedacht. Bei allen drei Karten handelt es sich allerdings weiterhin um Fermi-basierte Lösungen: GeForce GT 620 & 630 basieren auf dem GF108-Chip von GeForce GT 430/440 und weisen die nahezu selben Hardware-Spezifikationen und Taktraten auf – die "neue" GeForce GT 630 ist sogar ein exakter Wiedergänger der GeForce GT 440. Die GeForce GT 610 basiert dagegen auf dem GF119-Chip der GeForce GT 520 und bietet exakt deren Hardware-Daten. Alle drei neuen Retail-Karten lassen sich schon in Preisvergleichen finden und dürften mittelfristig das bisherige nVidia-Angebot im Preisbereich von GeForce GT 520, 430 und 440 ablösen.

Retail-Angebot OEM-Angebot
GeForce GT 645 OEM
40nm GF104-Chip (Fermi), 288 Shader-Einheiten, 48 TMUs, 192 Bit DDR Speicherinterface, 776/1552/1914 MHz -> nicht unähnlich einer GeForce GTX 460 SE, aber mit höheren Taktraten und kleinerem Speicherinterface
GeForce GT 640 OEM 192-Bit
40nm GF106-Chip (Fermi), 144 Shader-Einheiten, 24 TMUs, 192 Bit DDR Speicherinterface, 720/1440/900 MHz -> klar langsamer als eine GeForce GTX 550 Ti, da ein Drittel weniger Shader-Einheiten und deutlich weniger Takt
GeForce GT 640 OEM 128-Bit
28nm GK107-Chip (Kepler), 384 Shader-Einheiten, 32 TMUs, 128 Bit DDR Speicherinterface, 797/900 MHz (DDR3) bzw. 950/2500 MHz (GDDR5) -> schwer einschätzbar, da noch keine seriösen Performance-Daten zum GK107 vorliegen
GeForce GT 630
40nm-Chip GF108 (Fermi), 96 Shader-Einheiten, 16 TMUs, 128 Bit DDR Speicherinterface, 810/1620/900 MHz (DDR3) bzw. 810/1620/1600 MHz (GDDR5) -> exakter Wiedergänger der GeForce GT 440
GeForce GT 630 OEM
28nm GK107-Chip (Kepler), 192 Shader-Einheiten, 16 TMUs, 128 Bit DDR Speicherinterface, 875/900 MHz -> schwer einschätzbar, da noch keine seriösen Performance-Daten zum GK107 vorliegen
GeForce GT 620
40nm-Chip GF108 (Fermi), 96 Shader-Einheiten, 16 TMUs, 64 Bit DDR Speicherinterface, 700/1400/900 MHz -> wie die GeForce GT 430, allerdings mit halbiertem Speicherinterface
GeForce GT 620 OEM
40nm GF119-Chip (Fermi), 48 Shader-Einheiten, 8 TMUs, 64 Bit DDR Speicherinterface, 810/1620/900 MHz -> exakter Wiedergänger der GeForce GT 520
GeForce GT 610
40nm GF119-Chip (Fermi), 48 Shader-Einheiten, 8 TMUs, 64 Bit DDR Speicherinterface, 810/1620/900 MHz -> exakter Wiedergänger der GeForce GT 520
GeForce GT 605 OEM
40nm GF119-Chip (Fermi), 48 Shader-Einheiten, 8 TMUs, 64 Bit DDR Speicherinterface, 523/1046/900 MHz -> wie die GeForce GT 520, aber mit deutlich niedrigerem Chiptakt

Richtig problematisch an der ganzen Anlegenheit ist jedoch, daß es zusätzlich noch gleichnamige Karten für das OEM-Segment mit völlig abweichenden Hardware-Spezifikationen gibt: Die GeForce GT 620 OEM ist eine viel kleinere Lösung basierend auf dem GF119-Chip, die GeForce GT 630 OEM dagegen eine Kepler-basierte Lösung mit einem abgespecktem GK107-Chip. Es ist unerklärlich, weshalb es nVidia nicht schafft, wenigstens jeder von der Hardware bzw. den Taktraten her unterschiedlichen Grafikkarte eine extra Nummer zuzuweisen, so daß nicht gerade dieselben Grafikkarten-Namen völlig unterschiedliche Spezifikationen enthalten können. Mit der GeForce GT 640 OEM schafft man es schließlich sogar, drei verschiedene Lösungen basierend auf sogar zwei verschiedenen Chips verschiedener Architekturen unter demselben Namen zu vermarkten.