27

nVidia kontert AMDs Catalyst 12.11 mit eigenem Performance-Treiber

Vor einigen Tagen erregte ein neuer AMD Beta-Treiber Aufmerksamkeit, mittels welchem AMD einen gewissen Performancesprung auch über ein größeres Benchmark-Feld realisieren konnte. Zwar sind die hierbei erreichten knapp 4 Prozent Performancegewinn unter 1920x1080 4xAA von der absoluten Höhe her nicht weltbewegend, im dicht gedrängten Feld der aktuellen HighEnd-Grafikkarten konnte dies jedoch ein einigen Kräfteverschiebungen resultieren, beispielsweise hat man teilweise eine Radeon HD 7970 (non-GHz) noch vor der GeForce GTX 680 ausgemessen.

Die Antwort von nVidia konnte natürlich nicht lange auf sich warten lassen: Auf der nVidia-Seite GeForce spricht man dem neuen nVidia Beta-Treiber 310.33 Performancezugewinne von bis zu 15,7 Prozent mit einer GeForce GTX 680 sowie bis zu 7,5 Prozent mit einer GeForce GTX 660 zu. Jene Höchstwerte sind natürlich weniger von Interesse bei der allgemeinen Performance-Einordnung, allerdings werden auch noch einige weiterführende Benchmarks geliefert, welche für die GeForce GTX 660 einen durchschnittlichen Performancegewinn von 4,2 Prozent sowie für die GeForce GTX 680 einen durchschnittlichen Performancegewinn von 6,5 Prozent aufzeigen.

Dies betrifft allerdings nur die seitens nVidia ausgemessenen 6 bzw. 7 Spieletitel, wobei sich nVidia hier jeweils die günstigstmöglichen Settings & Auflösungen herausgesucht hat. Vor allem wenn man diese Performancegewinn einem größerem Benchmark-Feld gegenüberstellt, wo es bei den restlichen Titeln dann üblicherweise nur Ausschläge zwischen 0 und 2 Prozent gibt, relativieren sich die von nVidia genannten Performancegewinne stark. Rechnet man beispielsweise bei der GeForce GTX 680 mit einem Benchmark-Feld von 16 Titeln, wo die von nVidia gemessenen Performancegewinne von 6,5 Prozent nur für 7 Titel gelten und die restlichen Titel im Schnitt nur 1 Prozent hinzugewinnen, so lautet der durchschnittliche (und mit den AMD-Zahlen vergleichbare) Performancegewinn auf 3,4 Prozent. Für die GeForce GTX 660 ergilt dieselbe Rechnung einen durchschnittlichen Performancegewinn von 2,2 Prozent.

Performance-Gewinn durch den neuen Treiber
Radeon HD 7970 +3,7% unter 1920x1080 4xAA in einem Feld von 16 Benchmarks
GeForce GTX 680 ~3% hochgerechnet auf Basis von 6,5% Gewinn in einem Feld von 7 Benchmarks auf ein Feld von 16 Benchmarks
GeForce GTX 660 ~2% hochgerechnet auf Basis von 4,2% Gewinn in einem Feld von 6 Benchmarks auf ein Feld von 16 Benchmarks

Abzüglich dessen, daß sich nVidia wie gesagt überall die günstigstmöglichen Settings & Auflösungen herausgesucht hat, kann man also grob von 3 Prozent Performancegewinn bei der GeForce GTX 680 sowie von 2 Prozent Performancegewinn bei der GeForce GTX 660 über ein größeres Benchmark-Feld hinweg sprechen. Dies erscheint nicht als viel, reicht aber dennoch aus, um den Performancegewinnen von AMDs Catalyst 12.11 nahezukommen. Ob beispielsweise also die Radeon HD 7970 die GeForce GTX 680 mittels des Catalyst 12.11 Treibers schlagen oder zumindest erreichen kann, ist damit wieder in der Schwebe – weil der Performancegewinn von nVidias Konter-Treiber eine ähnliche Höhe erreicht und damit grob wieder das Verhältnis von "vorher" hergestellt werden könnte. Sinnvoll wäre es natürlich, alle aktuellen Grafikkarten mit diesen beiden Beta-Treibern noch einmal komplett durchzutesten.

Nachtrag vom 28.10.2012

Diese Hochrechnungen lösen sich (auf nVidia-Seite) nach dem Auftauchen echter Benchmarks leider weitgehend in Luft aus – wie in einer extra Meldung ausführlich erklärt.