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nVidia stellt GeForce GTX Titan offiziell vor - unabhängige Benchmarks folgen erst am Donnerstag

Lange war gewartet worden – nun wurde endlich seitens nVidia die Gamer-Ausführung des GK110-Chips unter dem Karten-Verkaufsnamen "GeForce GTX Titan" offiziell vorgestellt, womit sich die zuletzt schon berichteten finalen Spezifikationen auch offiziell bestätigen lassen. Allerdings gibt es entgegen früherer Andeutungen heute doch noch keine unabhängigen Benchmarks, das NDA für jene wurde von nVidia kurzfristig auf den Donnerstag verschoben, der genaue Zeitpunkt wird wieder (nVidia-typisch) auf 3 Uhr Nachmittags liegen. Offenbar erreichten viele Hardware-Tester die von nVidia ausgesandten Samples sehr spät und stand der finale Treiber gar erst zum Ende des Wochenendes zur Verfügung – sicherlich zu wenig Zeit für eine solide Performance-Betrachtung, womit die Verschiebung durchaus sinnvoll ist (wobei sich nVidia angesichts eines lange geplanten Launches auch hätte besser vorbereiten können).

nVidia GeForce GTX Titan Spezifikationen
nVidia GeForce GTX Titan Spezifikationen
nVidia GeForce GTX Titan Referenzdesign
nVidia GeForce GTX Titan Referenzdesign

Ob sich die späte Auslieferung der Testsamples auf die reale Verfügbarkeit – seitens nVidia für die letzte Februar-Woche geplant – auswirkt, ist nicht belegbar, muß aber dennoch etwas befürchtet werden. Derzeit wissen jedenfalls die Einzelhändler noch nicht, wann es hier überhaupt zu ersten Lieferungen kommen wird – und auch von den beteiligten Grafikkarten-Herstellern (Asus, EVGA, Gainward & Palit, Gigabyte und Zotac) ist recht wenig zu hören, was aber sicherlich auch dem noch laufenden chinesischen Neujahresfest und damit den Betriebsferien bei den meisten taiwanesischen Firmen geschuldet ist.

Ob es angesichts des aufgerufenen Preispunkts von 999 Dollar in den USA und 950 Euro in Europa überhaupt den großen Ansturm geben wird, ist natürlich fraglich: Daß GeForce GTX Titan ein klares HighEnd-Projekt werden wird, war von Anfang an klar, nun aber scheint nVidia mit dem gewählten Preispunkt etwas über das Ziel hinauszuschiessen. Schließlich wird allgemein eine Mehrperformance von 35 bis 40 Prozent gegenüber der derzeit mit ca. 400 Euro taxierten GeForce GTX 680 erwartet – hierfür dann jedoch (klar) mehr als 100 Prozent Preisaufschlag zu verlangen, erscheint ein wenig vermessen. Andererseits kann man der Sache eventuell auch einigen Spielraum geben und abwarten, wie sich die Straßenpreise entwickeln – als nominell gegenüber der GeForce GTX 690 langsamerer Karte wäre es nicht überraschend, wenn sich GeForce GTX Titan nach einiger Zeit auch unterhalb der Preise der GeForce GTX 690 bei ca. 800 Euro einpendeln würde.

Da derzeit noch die unabhängigen Benchmarks (und damit das Salz in der Suppe) fehlen, lohnt eine größere Betrachtung der Karte heute noch nicht – es sei aber dennoch schon einmal auf zwei interessante Nebenpunkte hingewiesen: Erstens scheint die (reale) Verlustleistung trotz der offiziellen TDP von immerhin 250 Watt in verhältnismäßig vernünftigen Bahnen zu liegen – die PCGH hat hierzu 214 Watt im Spiele-Betrieb vermessen, was zwar mehr ist als bei der GeForce GTX 680, aber dafür sogar (etwas) weniger als bei der Radeon HD 7970 "GHz Edition". Auch andere erste Messungen des Stromverbrauchs bestätigen, daß GeForce GTX Titan zwar durchaus viel Strom zieht, aber in dieser Frage eben keine neuen Spitzenwerte aufstellt, sondern sogar etwas unterhalb der bisher in dieser Disziplin von nVidias (früheren) SingleChip-Grafikkarten aufgestellten Spitzenwerten bleibt.

Und zweitens können bisher alle Tester, welche die Karte(n) schon in den Händen halten, deren relative Laufruhe schon im Referenzdesign bestätigen. In dieser Frage scheint nVidia ganze Arbeit geleistet zu haben, denn GeForce GTX Titan geht durchaus in diese Richtung, eine der derzeit laufruhigsten HighEnd-Grafikkarten zu sein – was angesichts des gebotenen klaren Performance-Throns im SingleChip-Bereich eine durchaus seltene Erscheinung wäre. An dieser Stelle angelangt, muß die Vorberichterstattung dann jedoch enden: Denn letztlich hängt alles von der real gebotenen 3D-Performance und deren Verhältnis zum dafür aufgerufenen Preis ab, sind alle Nebenfeatures der Welt am Ende dennoch nicht so wichtig wie das Performance-zu-Preis-Verhältnis – welches sich wie gesagt erst am Donnerstag ergeben wird.