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Ryzen 5 7600X3D nun auch in Deutschland verfügbar samt erster Benchmark-Ergebnisse zum kleinsten AM5/X3D-Modell

Gemäß Hardwareluxx hat AMD die bisherige US-Exklusivität des Ryzen 5 7600X3D aufgeweicht: Als weitere Bezugsquelle gegenüber dem rein stationären US-Einzelhändler 'Micro Center' kommt nun auch noch der bekannte deutsche Versandhändler 'Mindfactory' hinzu. Jener listet den Ryzen 5 7600X3D inzwischen für 329 Euro bzw. hat sogar schon mehr als 5 Stück hiervon verkauft. Der dabei gemachte Preispunkt entspricht grob dem US-Preis (nach Währungs-Umrechnung und mit MwSt) – und viel höher kann es auch nicht gehen, denn den potenteren Ryzen 7 7800X3D gibt es derzeit schon ab 389 Euro. Dabei hat der Ryzen 5 7600X3D nicht nur zwei weniger CPU-Kerne, sondern weist auch –300 MHz weniger maximale Taktrate sowie das mit 88W nahezu nur halb so hohe Powerlimit (PPT) auf.

Zen 4 X3D Basis Kerne Takt L2+L3 iGPU TDP/PPT Liste Straße Release
Ryzen 9 7950X3D Raphael-X 16C/32T 4.2/5.7 GHz 16+128 MB RDNA2, 2CU 120/162W $699 ab 549€ 28. Febr. 2023
Ryzen 9 7900X3D Raphael-X 12C/24T 4.4/5.6 GHz 12+128 MB RDNA2, 2CU 120/162W $599 ab 387€ 28. Febr. 2023
Ryzen 7 7800X3D Raphael-X 8C/16T 4.2/5.0 GHz 8+96 MB RDNA2, 2CU 120/162W $449 ab 389€ 6. April 2023
Ryzen 5 7600X3D Raphael-X 6C/12T 4.1/4.7 GHz 6+96 MB RDNA2, 2CU 65/88W $300 ab 329€ 30. Aug. 2024

Dass es damit beachtbar weniger Performance gibt, ist demzufolge erwartbar, was auch von einem ersten Review seitens PC Games Hardware bestätigt wird. Dort verliert der Ryzen 5 7600X3D im Schnitt von 6 Anwendungs- und 10 Spiele-Benchmarks gleich –19% unter Anwendungen, unter Spielen sind es mit –8% Differenz zum Ryzen 7 7800X3D nicht mehr ganz so viel. Da der Zweck dieser X3D-Prozessoren sicherlich bei primären Gaming-Systemen liegt, ist ersterer Wert auch weit weniger tragisch, bei letzterem Wert kann man hingegen zweigeteilter Meinung sein: –8% sind nominell nicht großartig, im Gaming-Bereich natürlich dennoch ein markanter Unterschied, gerade weil man zudem auch zwei weniger CPU-Kerne gegenüber dem Ryzen 7 7800X3D hat. Gegenüber dem Minderpreis von –15% ist dies ein knapper Tausch, da geht die Tendenz der meisten Interessenten wahrscheinlich dann doch eher zum schnelleren Modell.

Anwend. A-Verbr. Spiele S-Verbr. Straße
Ryzen 7 7800X3D 100% 75W 100% 57W ab 389€
Ryzen 5 7600X3D 81,1% 55W 91,7% 48W ab 329€
Core i5-14600K 115,2% 151W 93,3% 107W ab 280€
Ryzen 5 7600X 88,9% 94W 72,3% 57W ab 192€
gemäß der Benchmarks & Stromverbrauchstest der PC Games Hardware, jeweils im Schnitt von 6 Anwendungen und 10 Spielen (≤720p)

Gegenüber Intel sieht die Sache grundsätzlich anders aus, denn nominell ist der Core i5-14600K dem Ryzen 5 7600X3D in allen Belangen überlegen: Klar mehr Anwendungs-Performance, minimal bessere Spiele-Performance und sogar ein etwas besserer Preispunkt sprechen erst einmal für den Intel-Prozessor. Dessen Nachteile liegen zum einen in der Endlichkeit der benutzten LGA1700-Plattform, für welche normalerweise keine besseren Prozessoren mehr nachkommen (Bartlett Lake-S geht kaum in den Einzelhandel), während der Sockel AM5 immer noch eher am Anfang steht. Und zum anderen zieht der Core i5-14600K gegenüber dem Ryzen 5 7600X3D drastisch mehr Energie: Leicht mehr als das Doppelte unter Spielen, unter Anwendungen sogar nahezu das Dreifache. Dies erscheint dann "ein klein wenig" übertrieben gerade angesichts der faktisch selben Spiele-Performance.

In jenem Punkt des Stromverbrauchs bzw. der sich damit ergebenden Energieeffizienz ist dann auch der einzige markante Vorteil gegenüber dem Ryzen 7 7800X3D zu sehen: Der Ryzen 5 7600X3D setzt auf den sowieso schon niedrigen Stromverbrauch des Ryzen 7 7800X3D noch einen oben drauf und kommt – gerade dank seiner niedrigen TDP – auf Stromverbrauchs-Werten von rund um die 50 Watt durchs Ziel. In der Neuzeit gab es selten einen Prozessor, der derart wenig verbrauchte und dennoch – zumindest im Feld der Spiele-Performance – seine Leistung brachte. Wer eine reine Spiele-CPU mit gleichzeitig großartiger Effizienz sucht, wird hiermit ziemlich gut bedient. Der Ryzen 5 7600X3D eignet sich damit auch zum Einstieg in AM5, da ein Modell der ersten AM5-Generation noch einiges an Platz läßt für spätere Nachrüstungen von neueren oder/und größeren AM5-Prozessoren. Preislich wäre es natürlich besser, wenn die Marke von 300 Euro durchbrochen würde, ganz wie es Intel beim Core i5-14600K anbietet.

Nachtrag vom 13. September 2024

Ein weiterer Test des Ryzen 5 7600X3D kommt von der ComputerBase, mit zum vorherigen PCGH-Test kaum veränderten Resultaten. Bei der Anwendungs-Performance sieht die ComputerBase generell eine stärkere Skalierung gegenüber dem PCGH-Test, dies ist aber natürlich auch abhängig von den jeweils gewählten Anwendungen. Bei der Spiele-Performance ist das Bild im Prinzip gleich, allerdings sieht die ComputerBase den Ryzen 5 7600X3D sogar leicht vor dem Core i5-14600K, bei der PCGH war es genau umgekehrt – mit beiderseits geringen Abständen wohlgemerkt. Beide Tests sind sich dann einig in der Energieeffizienz-Frage, wo den X3D-Modellen niemand etwas vor macht, vor allem aber der Core i5-14600K einigermaßen weg vom Schuß liegt.

Anwend. A-Verbr. Spiele S-Verbr. Straße
Ryzen 7 7800X3D 100% 67W 100% 70W ab 405€
Ryzen 5 7600X3D 75,9% 71W 94,8% 62W ab 317€
Core i5-14600K 114,8% 115W 90,8% 120W ab 280€
Ryzen 5 7600X 83,3% 92W 77,5% 80W ab 197€
gemäß der Benchmarks & Stromverbrauchstests der ComputerBase, im Schnitt von 7 Anwendungen und 10 Spielen (720p, Ø avg fps + 1% low fps); Stromverbrauchstest sind der Mittel aus allen Testspielen, Anwendungs-Verbrauch bezieht sich allein auf Blender